fpanifche Malerei
Jahrhunderts.
Murillo.
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fiechte er hin, und er verfchied, während er dem Notar feinen letzten Willen Sein Tod.
dictirte, am 3. April 1682.
Da Murillo feine Werke nicht datirt hat und ihr Stil doch nur fehr ääflggiifälgrg
allgemeine Anhaltspunkte für ihre Entftehungszeit giebt, fo ift es unmöglich,
fie ihrer grofsen Maffe nach haben f1ch doch an 400 Bilder feiner Hand er-
halten! chronologifch zu ordnen. Die Daten der einen und der anderen
feiner Hauptwerke und befonders einiger feiner für beftimmte Kirchen und
Klöiter gemalten Gemäldecyklen aber flnd urkundlich oder literarifch beglaubigt.
Mit der Befprechung diefer Bilder, die feinen Entwickelungsgang alfo doch
inhaltlich und {tiliftifch markiren, haben wir daher zu beginnen; und da die
grofsen Cyklen fpäter faft alle getheilt und zerftreut worden find, fo wird uns
bei ihrer Betrachtung zugleich fchon eine grofse Anzahl der jetzt an verfchie-
denen Orten aufbewahrten berühmteften Werke des Meifters begegnen.
Aus der ältefien Zeit Murillds, der Zeit, ehe Pedro de Moya ihn auf die äiebegfffäht
Unzulänglichkeit der _Manier Juan del Castillois aufmerkfam machte, haben flch lälrlllwzf
nur zwei Bilder erhalten, welche in der That die Trockenheit und Härte diefes
Meifters zeigen, aber doch, da ihre Echtheit fchwerlich in Frage gezogen werden glaublgt m.
kann, beweifen, dafs Murillo bereits in jener Frühzeit grofse Kirchenbilder zu
malen hatte. Beide waren für das Dominikanerklofier Regina Angelorum ge- Werk"
malt, in dem Ponz f1e noch fah l). Später wurde das eine, welches die Ma-
donna zwifchen Petrus und Paulus und den unten knieenden hl. Dominicus
darfiellt, in's Colegio Santo Tomas gebracht, wo fchon Bermudez 1) es fah, das
andere aber, welches die Madonna zwifchen den heiligen Franciscus und Thomas
Aquinas und einen Franciskanermönch, dem fie erfcheinen, darftellt, von Ber-
mudez 3) noch im Kreuzgang der Regina Angelorum gefehen, befindet {ich Sei" Bild i"
gegenwärtig im Fitzwilliam-Mufeum zu Cambridge 4). Diefe Bilder fmd alfo Cambndgtm
fpätefiens 1641 entftanden.
Der gröfsere Gemäldecyklus, den Murillo gleich nach feiner Rückkehr von Sein
Madrid, im Jahre 1646 auszuführen hatte, fchmückte die vPorteriar, d. h. den
kleinen Kreuzgang des ehemaligen Klofters San Francisco zu Sevilla. Er be- 3::
Pcand aus elf zum Theil bezeichneten und mit der Jahreszahl verfehenen Lein- Shancisco"
wandbildern mit lebensgrofsen Figuren, welche Wundergefchichten des Francis-
kanerordens, befonders des Heiligen Diego von Alcala darüellen. Drei von
ihnen brachte fchon der Marfchall Soult nach Paris; die übrigen wurden fpäter
Zgäälgääiicgfelljeuerdängsö aber fmd fie alle elf an verfchiedenen Orten wieder Bfilähaläen?
wol- en 1 er le es
1843-1865 in der Gzilerifxgulafilfaanlieiäenbeiiilid Eairllerofrrlgidlier ilriliLgiiilili-iätd beii-ylliälilrsl
was Gebet San iDiegois, welcher die Su e der Armen fe nätc und xdie, 5155533331
Ekfiafe des hl. Franciscus d pp g
Academia. de San Femanci em ein gclgcnder Engel erfchemta , beide in der 22:32:32)
zu Paris; zu den intereffastezfileiivladnd und"d1e fog. bEtigelkuchex 1m Louvre i: Ilyäüled,
aber gehoren auch die Darftellungen vder zu Paris,
1780;
I) Viage de Espaüa. Tomo IX, Madrid
2) A. a. O. II p. 53.
3) A. a. O. II p. 58.
4) Vgl. Curlis a. a. O. p. 164, no. 117.
S) Von C11, ß, Curli: a. a. O. p. 225.