Die fpanifche Malerei des I7. Iahrh,
Die Madrider Schule neben
nach Velazquez.
und
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zeichnen, und viele feiner Bilder Wirken wie Haue, bunte Epigonenarbeiten,
obgleich es ihm an eigener Empfindung nicht gefehlt zu haben fcheint.
Seine Fresken im Alcazar und in der Pfarrkirche Santa Cruz zu Madrid find
durch Feuersbrünfie zerflört worden. An Altarblättern feiner Hand fmd die
Madrider Kirchen immer noch reich. Im Madrider Mufeum fleht man von
Claudids Hand zwei grofse, reich ausgeflattete Darfiellungen der thronenden
Madonna mit vielen Heiligen, Engeln und allegorifchen Geflalten; dazu, aus dem
Trinidadrnufeum herübergenommen, die Apotheofe des hl. Auguftin von 1664
und zwei lebensgrofse Heiligengeflalten. Auch diesfeits der Pyrenäen kommen
einige feiner Bilder vor. Die Pefter Galerie z. B. befltzt eine mit feinem Namen
bezeichnete hl. Familie, die fehr charakterifiifch für feinen Stil ift. Als fein 5123m;
befler Schüler gilt Sebzzfizkuz fllmios, ein 1654 zu Segovial) geborener, 1690 Seb- Mumm-
zu Madrid geflorbener Meifler, deffen Selbftbildnifs das Madrider Mufeum befltzt.
Ein dritter Schüler Fr. Rizi's aber war 7mm Antonio Escalzzzztß, ein talent- Egeafältt'e_
voller, aber an der Nachahmung anderer Meifter, befonders Tintorettds, den er
leidenfchaftlich ftudirte, zu Grunde gegangener Küniller, welcher 1630 in Cordova
geboren wurde und 1670 in Madrid Pcarb. Die Madrider Mufeen befitzen eine
Anzahl feiner Werke. Charakteriftifch für feinen leichten, breiten, etwas halt-
lofen Stil ift aber auch die wConcepciom der Pefter Galerie, welche mit feinem
Namen und der Jahreszahl 1663 bezeichnet ift.
Neben diefen Schulen, deren Gründer die früher erwähnten Italiencrhglfnifig;
Patricio Caxes, Bart. Carducho und Antonio Ricci waren, blühte aber auch Sclmß
noch eine von Haus aus einheimifche Schule in Madrid, an deren Spitze Parlra ,a1fäf;;_
de las Cuewzs fleht. Diefer Meifter wurde 1568 in Madrid geboren und flarb
dafelbfi 1635. Da es ihm nicht gelang, Aufträge vom Hofe oder von der
Kirche zu erhalten, verlegte er {ich hauptfächlich darauf, Schüler zu bilden;
feine eigenen Werke flnd daher auch verfchollen; feine Schüler aber, zu denen
einige der tüchtigften Madrider Meifter des 17. Jahrhunderts gehören, flnd fein
Ruhm. Sie haben auch feinen Namen der Vergeffenheit entriffen. Zu feinen Säfliälir
Schülern gehören Meifler, wie Fr. Czznzilo (geft. 1671 zu Madrid), fein Stieffohn, Fr- Cßmilo,
deffen Fresken im Buenretiro-Palafte verbrannt find, von deffen Hand die Ma-
drider Kirchen aber immer noch einige correct gezeichnete, wenngleich etwas
füfs-bunt gefärbte Altarblätter befitzen, und wie Ami Arms Fernzmdez (geft. Qgfgagäljf
1684 Zu Madrid), ein fruchtbarer, frifcher, ohne Trivialität natürlicher Meifler,
deffen erhaltenes Hauptwerk, die figurenreiche Darftellung des vZinsgrofchensr
1m Madrider Mufeum, mit feinem Namen und der Jahreszahl 1646 bezeichnet
m, aber ä-üCh Meifler von fo bedeutendem Namen, wie Antonio Pereda und Juan
CHYYCÜO de Miranda. Anlorzzb Pereda war 1599 zu Valladolid geboren und AnmPereda
Harb 1669 Zu Madrid. Nachdem er die Schule Pedrds verlaffen, copirte er
Zu feinem Studium die Gemälde der grofsen venezianifchen Meifter im Schloffe
Zu Madrid und CFfCiChte dadurch in feinen eigenen Gemälden in der That einen
Veneliänifflhen Anflug, den er mit fafl niederländifcher Sorgfalt in der Durch-
bildung des Beiwerks zu verbinden wufste. Kirchenbilder malte er mit der-
felben Gewandtheit, wie weltliche HiPcorien und Stilleben. Berühmt ift feine
1) Nicht zu
Navalcamero.
Madraza
Vgl.
671.