Volltext: Die Malerei von der Mitte des sechzehnten bis zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Bd. 3, Hälfte 1)

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Buch. 
Sechstes 
ErPcer 
Abfchnitt, 
-Rgäälfxil_ nur Carlo Ridolji von Vzkezzzzz (1594-16581), der Vafari Venedigs, deffen 
Lebensbefchreibungen der venezianifchen Maler fchon öfter angeführt worden 
 fmd. Claudia Ridolj? von Verona hingegen (1560 bis_1644) war urfprünglich 
ein Schüler Paolo Veronefes, fpäter jedoch lange Zeit in Rom und 
Urbino anfaffig und erfcheint in feinen Zahlreißllen, meill in kleinen mittel- 
und oberitalienifchen Orten zerfireuten Werken als Verbreiter eines manie- 
rirten Mifchftiles, den er endlich auch in feine Heimath zurücktrug. Als 
fein Hauptbild galt die grofse Darflellung des hl. Benedict, die Regeln feines 
Ordens verkündend, in S. GiuPrina zu Padua. Der eigenartigfte Veronefe 
Brfäägfcidiefer Zeit aber war, alles in allem genommen, wohl Alrßrzzzdro T urrlzz, 
 [Urbctto genannt, (1582-1648)?) Sein erfter Lehrer war f7rlz'cc' Brufaf0rcz' 
der Sohn "Dornenicds (oben Bd. II, S. 783) gewefen. In feinen Wander- 
jahren bildete er {ich zum Eklektiker aus. Endlich liefs er {ich dauernd 
in Rom nieder, wo er auch fiarb. Hier wurde er befonders von der Formen- 
gebung hlichelangelols beeinfiufst; an feine veronefifche Herkunft erinnert 
Sei" Stil- kaum noch etwas in feinem ausgebildeten Stil; vielmehr iPc er ein auf 
forgfaltige Compofxtion und Zeichnung bedachter, hinterher freilich auch ge- 
fchickt colorirender, in der Pinfelführung aufserordentlich fauberer, oft aber 
auch etwas geleckter, im Empfindungsausdruck ftudirter und abfichtlicher 
Meifter, der manchmal mehr der zweiten Hälfte des 16., als dem I7. Jahr- 
hundert anzugehören fcheint. Lebensgrofse Werke feiner Hand find felten; 
Altsafgliifder doch hat er einige Altarbilder für veronefifche und für römifche Kirchen ge- 
in Verona-malt; in S. Stefano zu Verona {ieht man z. B. die Leidensgefchichte der 
vierzig Märtyrer von feiner Hand, andere gute Altartafeln in S. Analialia, S. 
Maria in Organo und S. Fermo; und einige wenige Bilder der Art kommen auch 
Sfigislglfeiirlrf" in den Galerien vor. Beliebt waren vor allen Dingen feine feinen kleinen Bilder, 
sg-ärääjn die felten auf Holz, Leinwand oder Kupfer, in der Regel auf Stein, oft auf 
fchwarzem Schiefer. manchmal fogar auf Halbedelfteinen gemalt lind. Die natür- 
 liche Steinfarbe bildet hier den fchlichten Hintergrund, den er als folchen nicht 
 _weiter ausführt. Bilder diefer Art von Turchfs Hand lind auch in den grofsen 
i" Wien- Sammlungen dieffeits der Alpen häufig genug: die kaif. Galerie zu Wien belitzt 
ihrer vier, von denen die auf beiden Seiten bemalte Schiefertafel, welche auf der 
einen Seite die Anbetung der Hirten, auf der anderen die Kreuzabnahme darltellt, 
in Dresden. befonders bemerkenswerth ili. Die Dresdner Galerie belitzt ihrer gar neun, von 
denen die wGeburt des Heilandesrr und die wDarftellung Chrifti im Tempelt 
die Narnensinfchrift des Meifters tragen, während die auf Amethyft gemalte 
Steinigung des hl. Stephanus wegen diefes Materials als Curiofität hervorge- 
in Caffel. hoben werden mufs. Von feinen vier Bildern der Caffeler Galerie fei aufser 
der grofsen Andromedadarftellung, das Parisurtheil, von feinen beiden Bildern 
inSnPeters- in der Petersburger Eremitage fei die Kreuztragung Chrifti genannt. Von 
imbiiiiivre. feinen fünf Louvrebildern iPt die Darftellung der Sündtluth am bekanntelten, 
da ein Stich nach ihr exiftirt, den Jean Edelinck begonnen, kein geringerer als 
Gerard Edelinck vollendet hat. 
Veneziana p. 373- 
.177,  Da! Pozzo, 
1) (Zancttz) Delle. pittura 
2) Pajeri a. a. O. 175- 
164-167. 
Le 
vite 
pittori 
etc. 
Veronefx. 
Verona 
1718,
	        
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