Die italien.
Malerei des I7.
jahrh,
F. Die übrigen Schulen Oberiialiens.
Die Malerei in Rom.
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{Pfünglich Schüler Luca Cambiafds (oben S. 18) gewefen War, aber {chon in
jungen Jahren wegen eines Vergehens aus feiner Vaterfiadt flüchten mufste
und {ich nun in Florenz niederliefs, wo er den Stil des Cigoli (oben S. 207)
in {ich aufnahm, den er, als er nach zwanzigjähriger Abwefenheit im Jahre
1600 nach Genua zurückbemfen wurde, auch dorthin verplianzte. In Florenz
find nur wenige Bilder {einer Hand erhalten, in Genua kann man {ich z. B.
durch die vAnbetung der Hirtem in S. Pietro in Banchi und durch eine vVer-
kündigungr im Dome von {einer Manier überzeugen. Eine Zeitlang {ein
Schüler war Dom. Fzkzfella, nach {einem Geburtsort w] Sarzanar zubenannt Doäiäfia"
(1589-1669) aber auch diefer liefs andere Meifter auf {ich einwirken und i] 53mm
kehrte nach zehnjährigem Aufenthalt in Rom als ein vielfeitiger Eklektiker
nach Genua zurück, der alles in allem vielleicht am meifien an Guercino er-
innert, {ich übrigens zur Vollendung {einer vielen, gefchickt und flott compo-
nirten Werke häufig diefes oder jenes der zahlreichen Schüler bediente, die
er um {ich verfammelt hatte. Von {einer Hand {ieht man in Genua in
S. Maria di Carignano das Gemälde eines Heiligen, der das Aufhören der
PePr erfleht, in der Accademia Liguftica die Daritellung der Erweckung eines
Maurers durch den hl. Placidus, im Pal. Balbi ein anmuthiges Puttenbacchanal.
Giov. Batt. Paggfs Mitfchüler bei Luca Cambiafo war Berrzzzrdo Caßelli Clääreriii
(1557-1629)?) ein Sprofs der {chon oben (S. 18) erwähnten Künftlerfamilie
diefes Namens, Welcher auch eine Zeitlang in Rom, hauptfachlich aber in
Genua thätig war und zu den Meifiern gehörte, welche es mehr auf Leich-
tigkeit und Gefälligkeit, als auf Gediegenheit der Durchbildung abgefehen
haben, Er ilt in den Kirchen Genuas {iark vertreten, hat {ich aber den
gröfsten Namen als Illuftrator von Torq. Ta{{o's befreitem Jerufalem erworben.
Sein Sohn Vezlvrio Caßello (1625-1659) den Lanzi xeins der gröfsten Vnll-Caltelli.
Genies der liguliifchen SChUlCG nennt, war anfangs Autodidakt, indem er die
Werke {eines Vaters, den er kaum gekannt hatte, fiudirte, ging dann zu Fia-
{ella in die Schule und bildete {ich {chliefslich nach Correggio und den Procaccini.
Er wurde auf diefe Weife zu einem flotten Meifier, welcher eine gefchickte
Anordnung mit einem {tudirten Helldunkel und einer natürlichen Farbenpracht
zu verbinden wufste. Doch {tarb er in {o jungen Jahren, da{s er nur wenige
Werke hinterlaffen hat, von denen nur xder Raub der Sabinerinnent im Pal.
Brignole Sale zu Genua genannt {ei. Wir {ind geneigter, einen anderen MeiPter
für den bedeutendften genuefifchen Maler des 17. Jahrhunderts zu erklären,
einen Meißer, den wir unter den Nachfolgern Michelangelds da Caravaggio
{Chon im Voraus erwähnt haben, der aber, wenn wir einen unmittelbaren Ein-
aufs der Werke diefes Meifters auf ihn auch ebenfowenig läugnen, wie nach-
Weifell können, doch in der Hauptfache als ein Naturalift auf eigene Hand
anzufehen ift. Wir meinen Bernardo Strozzzd), den 1581 in Genua ge- Bermstrozzi
borellelf Meißen als de{{en Lehrer Pirtro Sorri (1556-1622), ein Sienefe, der
den 5m des Flofentiners Paffignano nach Genua brachte, genannt wird. Da
Soprani a.
Sopran! a.
Saprani a.
Sapram" a.
P- 245E253.
P- 115-125.
231-436.
P- 155-161.