Volltext: Die Malerei von der Mitte des sechzehnten bis zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Bd. 3, Hälfte 1)

italienifche 
Die 
'M211erei 
Jahrhunderts. 
Die 
Malerei des I7. 
toscanifche 
Inhrh. 
215 
An Pietro da Cortona fchlofs {ich eine grofse Schule an. Von feinen tos- 
canifchen Schülern ifi; in erfier Reihe Pirtra T eßa von Lucca (daher 1111113311532? 
Luccheßzzoq) zu nennen 1), der, obgleich er {ich mit ihm überwarf und vorgab, 
nur dem Stile Domenichinos folgen zu wollen, doch im Ganzen als Cortoniit 
erfcheint, nur allerdings mit einer Hinneigung zu ftrengeren hageren Formen  
und zu einer reicheren Durchbildung der Landfchaft. Seine Gemälde {ind Gjjgjäm 
hauptfächlich in Lucca und in Rom zu fludiren; doch iPt er noch bekannter  
als geiftreicher, manchmal etwas nachläfflger Radirer eigener Erfindungen, denn Raä:f:fgen_ 
als Maler?) 
Ein anderer Schüler Pietro da Cortona's war Gzbv. Fr. Ronznlzdli von 
Viterbo (1617-16633). der Meifter, welcher den Stil CortonaÄs nach Frank- 
reich trug, wo er fowohl im königl. Schloffe (in den jetzigen Antikenlälen des 
Louvre), als auch im Palafte Mazariifs (der jetzigen Bibliotheque nationale) 
grofse mythologifche Fresken fchuf, aber auch mit Oelbildern im Louvre ver- 
treten ift, während man ihn in Italien am beften nach feinem grofsen, ur- 
fprünglich für die Peterskirche gemalten, dort aber d-urch eine Mofaik-Copie 
erfetzten und jetzt in S. Maria degli Angeli befindlichen Gemälde der Dar- 
ftellung im Tempel würdigen lernen kann. Er fuchte den Stil Cortonas in's 
Leichtere und Elegantere weiterzubilden. 
Der treuefte Schüler Cort0na's aber, der als folcher fchon hier genannt 
fein mag, War der Römer Cirn Fcrri (1634-1687)) Diefer vollendete nach Ciw Ferri- 
des Meifters Tode z. B. deffen Deckenfresken in der Sala d'Apollo des Pal. 
Pitti zu Florenz, aber er malte auch in Rom und an anderen Orten Fresken 
und Oelbilder fo ganz im Stile Cortona's, dafs fie manchmal von den Arbeiten 
feines Lehrers kaum zu unterfcheiden find. 
Ein Schüler Ciro Ferrfs war der Florentiner Azzl. Dom. Gzzlzbiani (1652 bis äfjßblifjfäf- 
1722), den man u. A. in den florentinifchen Sammlungen keimen lernen kann i), 
ein Schüler Ferrils und Gabbianfs der Florentiner Bcvzedetto Latz" (1666-1724), Ben. Luti. 
der Iich, wie z. B. feine 1722 gemalten Halbtiguren Chriiti und lVlariae in der 
Dresdner Galerie zeigen, einer ruhigen akademifchen Glatte, Eleganz und 
Flauheit befieifsigte.  
Unter den toscanifchen Meiftern des 17. Jahrhunderts iPt ferner Pietro Ilfäfftälccccgfi 
Ricclzi von Lucca (il Lucchefe)"), 1606-1675, zu nennen, welcher aus der 
Schule Paffignands zu Florenz in diejenige Guid0's zu Bologna tiberging, fich 
fpäter aber auch von den Venezianern beeinfluffen liefs und hauptfachlich in 
Frankreich und Oberitalien in leichtem, blühendem, aber doch fchon baufchig  
maniefifteln Stile arbeitete; und endlich gehören die Gentileschi von Pifa GmßfeiFhL 
hierher 7): Oraszb Gentileschi, eigentlich 07'.  ein Halbbruder cet?t{ff_fffhi_ 
I) Nach Baldilzurci a, a. O VI, p_ 479-484 lebte 81' VOU 
O. p, 178-187 von 1617_165o. 
2) Barzfclz, Peintre Graveur. XX, p. 211-228. 39 Blatt, 
3) Baldinucci a. a. O, VI, p_ 54Q__54;_ Pascoli a. a. O. I, 
4) Pasrali a, a, O. I, p. ;7I_I76_ 
5) Unter seinen Radirungen (841412), XXI, p, 260-261) ifi 
fchaft zu nennen. 
6) Baldinuzzi aja. O_ V1, p_ 360 _364_ 
7) Balrlinucci 21, a. Q. V, p. 29Q_294_ 
1611-1651, nach Pajjkri a. a. 
p_ 93-I05. 
eine leicht hingeworfene Land-
	        
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