italienifche
Die
'M211erei
Jahrhunderts.
Die
Malerei des I7.
toscanifche
Inhrh.
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An Pietro da Cortona fchlofs {ich eine grofse Schule an. Von feinen tos-
canifchen Schülern ifi; in erfier Reihe Pirtra T eßa von Lucca (daher 1111113311532?
Luccheßzzoq) zu nennen 1), der, obgleich er {ich mit ihm überwarf und vorgab,
nur dem Stile Domenichinos folgen zu wollen, doch im Ganzen als Cortoniit
erfcheint, nur allerdings mit einer Hinneigung zu ftrengeren hageren Formen
und zu einer reicheren Durchbildung der Landfchaft. Seine Gemälde {ind Gjjgjäm
hauptfächlich in Lucca und in Rom zu fludiren; doch iPt er noch bekannter
als geiftreicher, manchmal etwas nachläfflger Radirer eigener Erfindungen, denn Raä:f:fgen_
als Maler?)
Ein anderer Schüler Pietro da Cortona's war Gzbv. Fr. Ronznlzdli von
Viterbo (1617-16633). der Meifter, welcher den Stil CortonaÄs nach Frank-
reich trug, wo er fowohl im königl. Schloffe (in den jetzigen Antikenlälen des
Louvre), als auch im Palafte Mazariifs (der jetzigen Bibliotheque nationale)
grofse mythologifche Fresken fchuf, aber auch mit Oelbildern im Louvre ver-
treten ift, während man ihn in Italien am beften nach feinem grofsen, ur-
fprünglich für die Peterskirche gemalten, dort aber d-urch eine Mofaik-Copie
erfetzten und jetzt in S. Maria degli Angeli befindlichen Gemälde der Dar-
ftellung im Tempel würdigen lernen kann. Er fuchte den Stil Cortonas in's
Leichtere und Elegantere weiterzubilden.
Der treuefte Schüler Cort0na's aber, der als folcher fchon hier genannt
fein mag, War der Römer Cirn Fcrri (1634-1687)) Diefer vollendete nach Ciw Ferri-
des Meifters Tode z. B. deffen Deckenfresken in der Sala d'Apollo des Pal.
Pitti zu Florenz, aber er malte auch in Rom und an anderen Orten Fresken
und Oelbilder fo ganz im Stile Cortona's, dafs fie manchmal von den Arbeiten
feines Lehrers kaum zu unterfcheiden find.
Ein Schüler Ciro Ferrfs war der Florentiner Azzl. Dom. Gzzlzbiani (1652 bis äfjßblifjfäf-
1722), den man u. A. in den florentinifchen Sammlungen keimen lernen kann i),
ein Schüler Ferrils und Gabbianfs der Florentiner Bcvzedetto Latz" (1666-1724), Ben. Luti.
der Iich, wie z. B. feine 1722 gemalten Halbtiguren Chriiti und lVlariae in der
Dresdner Galerie zeigen, einer ruhigen akademifchen Glatte, Eleganz und
Flauheit befieifsigte.
Unter den toscanifchen Meiftern des 17. Jahrhunderts iPt ferner Pietro Ilfäfftälccccgfi
Ricclzi von Lucca (il Lucchefe)"), 1606-1675, zu nennen, welcher aus der
Schule Paffignands zu Florenz in diejenige Guid0's zu Bologna tiberging, fich
fpäter aber auch von den Venezianern beeinfluffen liefs und hauptfachlich in
Frankreich und Oberitalien in leichtem, blühendem, aber doch fchon baufchig
maniefifteln Stile arbeitete; und endlich gehören die Gentileschi von Pifa GmßfeiFhL
hierher 7): Oraszb Gentileschi, eigentlich 07'. ein Halbbruder cet?t{ff_fffhi_
I) Nach Baldilzurci a, a. O VI, p_ 479-484 lebte 81' VOU
O. p, 178-187 von 1617_165o.
2) Barzfclz, Peintre Graveur. XX, p. 211-228. 39 Blatt,
3) Baldinucci a. a. O, VI, p_ 54Q__54;_ Pascoli a. a. O. I,
4) Pasrali a, a, O. I, p. ;7I_I76_
5) Unter seinen Radirungen (841412), XXI, p, 260-261) ifi
fchaft zu nennen.
6) Baldinuzzi aja. O_ V1, p_ 360 _364_
7) Balrlinucci 21, a. Q. V, p. 29Q_294_
1611-1651, nach Pajjkri a. a.
p_ 93-I05.
eine leicht hingeworfene Land-