italienifche Malerei
des I7.
Jahrhunderts.
Die Schule
der Carracci und il
Auslän
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würde, tritt uns in vielen erhaltenen Bildern als Künftler von leicht erkenn-
barer Eigenart entgegen. Ueber fein Geburts- und fein Todesjahr wider-
fprechen die Quellen liClLl) Sicher ift, dafs er um die Mitte des Jahrhunderts
in Rom in hohem Anfehen ftand und viele Fresken, z. B. ßJofeph und feine
Brüder in Aegyptem im Quirinalpalafte, und noch mehr Staffeleigemalde malte,
welche fich nicht nur in den römifchen Galerien, von denen z. B. die Gal.
Colonna den (Tod Abelsr, die capitolinifche Galerie wl-lagar und lsmziela be-
wahrt, fondern auch diefeits der Alpen in beträchtlicher Anzahl erhalten haben.
Befonders in den öffentlichen Sammlungen von Petersburg, Paris, München
und Dresden fleht man diefe in der Regel nur mittelgrofsen Gemälde mit
verhältnifsmäfsig kleinen, breit und energifch behandelten Figuren vor einem
ausgebildeten, durch keck und paitos hingeworfene üppige Raume und be-
deutende Lichtwirkungen im dunklen, kräftig-braunen Gefammtton ausvezeich-
neten landfchaftlichen Hintergrunde. b
Von bedeutenderem Einflufs wurde Andmz Sarclzi, Geb. zu Nettuno bei Andrea
Rom, nach feiner Grabfchrift 2) im Februar 1598, gefi. zu bRlom im Juni 1661, 830cm.
ein Meifter, der nicht nur als Albanfs bedeutendfter Schüler, fondern zugleich
als der Begründer einer neuen xrömifchen SChUlCc, die fich bis tiefDie
in's aChfZChnte Jahrhundert hineineritreckt, gefeiert wird. Seine Darfiellunven
zeichnen {ich durch eine gewiffe ftille Gröfse, durch eine wohlabcrewoezne
Anordnung, einen breiten Flufs der Gewandung, einen ruhigen klaren bund
doch das Helldunkel gefchickt verwerthenden Farbenton aber, auch durch
eine edle Auffaffung und vornehme geifiige Empfindung aus. Sein berühm-
teftes Bild, in dem feine guten Eigenfchaften befonders glänzend zur Ent-
faltung kommen, ift die Darftellung des hl. Romualdus, welcher feinen
Kamaldulenfermönchen die Himmelsleiter zeigt, auf der fie zur ewigen Herr-
lichkeit emporfteigen. Diefes Bild und ein zweites, welches eine Wunder-
gefchichte Gregors d. Gr. erzählt, befinden fich in der vaticanifchen Galerie-
feine Darfiellung des Todes der hl. Anna fleht man in der Kirche S. Carld
äorflatiixlääis eiln lühciljnes Priefterbildnifs feiner Hand in der Galerie Borghefe zu
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He u. aain Madrid letrldevgägißsättlagtvglnd feine Gemalde felten, doch kommen
Ein Schüler Sa "
Schule bis acliiqdlintelnüaliläriqndlgrlil iiiierfaußileriiiiii Cläzrdßlilnfblden
Maratzliii), geb- 1625 in der Mark Ancona (reit I7 I3 in Rom eiri feinZi: Marma.
Zeit höchft an efehener Maler d R d" d b S h" h,
Studien a f g un .a1rer, er von acc 1 durc felbfiandige Sätäxpe
ü Raphael, die Carracci und Guido Reni zurückging und mit M"
668 1 V rfleher
I) Nach Fuße"; 3' a" 0' 9' 3901 Iväre er 16m m Mälanfl gebEWEI-qtt WIdetI: mQZeSrniO Roma
der Accademia di San Luca in Rom gefiorben, nach Pasmlr, V1te ded 1622 a1; er geravde eine
1730, I, p. 122-129 wäre er 1621 zu Coldrä bei Como geborlin tun llö Zligh in Rom geßorben.
äufserft günßige Berufung an den franzöiifchen Hof angenomme? ainen P 31 Btrmbtü Artigti 10m-
Sein Vater, der Architekt G. B. Mola, war allerdings aus Coldrß gßbumg- 1
bardi a Roma, Milano 1881, p. 15; 95.
3)) Gut?) 8:12:13; IViIe dei piztoii i: (zuerft in der Ausgabe von 1728); Ausgabe Plfa 1821,
J 'u
III, p. 136-237 (Marattsfs Leben von Bellori begonnen, von anderen vollendet), Paßän a. a. O.
und Malvaüa a. a. O. passim,