Volltext: Die Malerei von der Mitte des sechzehnten bis zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Bd. 3, Hälfte 1)

Buch. 
Sechstes 
Seigrääääälerlr- der I{Öl1iger in S. Salvatore zu Bologna für fein beftes Werk; doch fchliefsen 
in ßolognnfich ihr eine ganze Reihe von religiöfen Bildern in anderen Kirchen und in 
der Pinakothek zu Bologna würdig an; überhaupt liegt das religiöfe Stoffgebiet 
ihm näher, als das weltliche; und Schmerzensfcenexi {ind auf diefem Gebiet 
feine Lieblingsdarfiellungen, weshalb denn auch Werke, wie zxLÄdaln und Eva 
 an der Leiche Abelsa im Pal. Pitti zu Florenz, die Kreuzigung in der 
in Modena, Galerie zu Modena, die Enthauptung Johannes des T äufers in der Brera zu 
ä: gläiäggg: Mailand, die Kreuzesabnahme in der Pinakothek zu Bologna, die Reue jofephs 
im.Louvre, im Louvre und der kreuztragende Chriftus in der kaif. Galerie zu Wien ihn 
m Wien in feinem eigentlichen Fahrwaffer zeigen.  
Ca?ij,f;ne_ Gleichaltrig mit Tiarini endlich war Gzkzc. Ciazledone (157741660). Aus 
Sjägälärlgr- Saffuolo bei Modena gebürtig, kam er erft zu Pafferotti, dann zu den Carracci in 
die Lehre, nahm aber fpäter auch venezianifche Einflüffe bereitwillig in fich 
auf und hätte feiner Begabung nach einer der bedeutendften MeiPcer der 
Sein Stil. Schule werden müffen. Doch fchwankte er etwas unftät zwifchen den ver- 
fchiedenen Einflüffen hin und her und lieferte fo ungleiche, fpäter immer 
fchwächer werdende Arbeiten, dafs er fchliefslich feine Kundfchaft verlor und 
im gröfsten Elend ftarb. In feinen befien Werken, zu denen die 1614 ge- 
malte Madonnenerfcheinung über Heiligen und Geiftlichen und das Martyrium 
Iveäfxfäiner des hl. Petrus in der Pinakothek, die Anbetung des Hirten in S. Paolo und 
die Erfcheinung Chrifii vor einem Heiligen in S. Giacomo maggiore zu Bologna 
gehören, ift er gleichwohl ein in feiner Art anziehender, in der Zeichnung 
zwar oberflächlicher, in der Färbung aber dem tizianifchen Goldtone nach- 
 {trebender Meifter. In S. Michele in Bosco rühren vier Bilder von ihm her. 
in BOSCO- In den aufseritalienifchen Galerien finden {ich nur vereinzelte und unbedeutendere 
siänioäivlfeer Werke feiner Hand. Doch feien die hl. Cäcilie des Louvre, der hl. Sebaflian. der 
in Biünclleh Wiener Galerie und die Leichname Chrifii in der Münchener Pinakothek genannt. 
uiißliiriiaiirciirii Etwas aufserhalb diefer Reihe Ptehen P. Faccini (1562-1602), der aus 
einem Schüler zu einem Gegner und Nebenbuhler der Carracci wurde, und 
Sißßcäägä- Siszo Badalocclzzb (auch Sisto Rofa genannt, 1581-1647), ein Schüler Annibales, 
 welcher llCh fpäter an Lanfranco anfchlofs, in Gemeinfchaft mit diefem Raphaels 
Loggien-Bibelbilder radirte und {ich überhaupt als Radirer 1) am bekannteßen 
gemacht hat. Zu den bekannteften Stechern der Schule aber gehört auch 
G.L.Valefw- (jzbv. Luzgi Valeßo i), ein Bolognefer Meifter, welcher nach 1628 in Rom ftarb. 
Die Decoraj Eine befondere Stellung nahmen ferner die Decorationy, Frucht- und 
tiiiniirliiiäiäiLandfchaftsmaler der Schule ein. Der eigentliche Vertreter der Deco- 
giggnfofäf, rationsmalerei in Bologna war Giov. C1015, genannt w"! Dvnfozzea (um 1570 bis 
 1631), welcher zwar nicht in der Schule der Carracci gelernt hatte, aber in viel- 
fachen Beziehungen zu ihr ftand, übrigens nicht nur in Bologna, fonclern auch 
in Rom zahlreiche Palaft- und Kirchendecorationen fchuf, deren grau in grau 
gehaltene Theile den Schein der Plaftik, deren perfpectivifche Theile den 
Schein der Architektur vortrettlich zu wahren verftanden,  und der Stammvater 
eines ganzen Gefchlechts ähnlicher Bolognefer Meifter wurde, deren Ruf {ich 
xVIII, 
xVIII, 
bzw-r, m 
Barg Hz 
352" 
208- 
Zufätze 
n Mgwa- Allg. 
Künfllerlexikon II, p. 
523.
	        
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