Buch.
Fünftes
Abfchnitt.
Dritter
Sßiniflläyiliflf entlehnt. Die kaif. Galerie zu Wien befitzt nicht weniger als acht Bilder diefes
Meifters aus den Jahren 1580-4590; ihnen fchliefsen flCh drei Bilder aus den
neunziger Jahren im Braunfchweiger Mufeum an, ebenfalls drei echte Bilder im
in Frankfurt. Madrider Mufeum, andere im Städeffchen Infiitut zu Frankfurt a. M., in der
in bffllrgeil- Oldenburger Sammlung, in der Galerie Liechtenftein und in der Ambrafer
in Wien, Sammlung zu Wien; unter P. Bri1's Namen hängt ein feines Werk feiner Hand
i" im Antwerpner Mufeum (Nr. 30), ohne Namen eines feiner hübfcheften Bilder
inRom. im Pal. Doria zu Rom. Sein Bruder, Martin zum Valckcvzborclz, war 1542 zu
vnnlxllärltciljelp Mecheln geboren und trat 1559 in die Gilde feiner Vaterßadt, die er jedoch
bßrch- 1564 mit Antwerpen vertaufchte, um flCh fpäter dauernd in Frankfurt a. M.
Seine Bilder niederzulaffen. Sein Todesjahr ift unbekannt. Seine Bilder zeigen viel Ver-
wandtfchaft mit denjenigen feines Bruders, find aber weniger feft in der Haltung
in Dresden, und weniger fein in der Ausführung. Die Dresdner Galerie befxtzt die mit
feinem Namen und der Jahreszahl 1595 bezeichnete Darfiellung des Babylo-
nifchen Thurmbaues von feiner Hand; feine wichtigfien Werke aber bewahrt
in Wien. die Ambrafer Sammlung zu Wien in ihren elf Gemälden das zwölfte fehlt
wohl welche die Monate des Jahres mit einer reichen biblifchen Staffage
darftellen, deren farbige Gewänder flch lebhaft von dem kühlen und fchweren
Gefammtton der mit grofsen Baumgruppen ausgeftatteten Landfchaften abheben.
Von der jüngeren Generation der Valrkyizborck fei nur noch Frvrlcric, ein Sohn
horch des Lucas, erwähnt, deffen Lebenszeit in der Regel zwifchen 1570 und 1623
in Wien. angefetzt wird. Von ihm befitzt die kaiferl. Galerie zu Wien zwei Bilder im
Stile derjenigen feines Vaters.
1131151301. In manchen Beziehungen, befonders in der Behandlung der Bäume mit
dunklen Stämmen und fein getupftem, kühl-grünem Laube den Valckenborch's
Sein Lebmverwandt iPc ihr Landsmann Hans Bol. Diefer wurde 1534 zu Mecheln ge-
boren, hielt fich während feiner Wanderzeit einige Jahre in Heidelberg auf,
wurde l 560 Meifter der Mechelner, 1574 der Antwerpner Gilde und liefs fich
nach noch weiteren Irrfahrten fchliefslich in Arnfterdam nieder, wo er 1593
SpfjjlQääL ftarb 1). Seine Specialität fmd miniattirartig feine, auf Pergament oder auf Holz
gemalte kleine Darfiellungen in Wafferfarben, in denen der landfchaftliche Ein-
druck beftimmend wirkt, wenngleich auch ihr flgürlicher Theil, der bald der
biblifchen, bald der antiken Gefchichte, bald der Mythologie und bald dem
täglichen Leben entlehnt ifi, eine bedeutende Rolle fpielt und durch Feinheit
Sein sm. und Geift der Auffaffung und der Behandlung ausgezeichnet ift; allerdings er-
fcheint er in feinen Idealgeftalten auffallend italifirend und manierirt, in feinen
dem Volksleben entnommenen Figuren aber um fo einfacher und lebendiger.
Das reiche, wenn auch kühle farbige Leben, welches die Gewänder der Staffage
feinen derartigen Landfchafts- oder Profpectenbildern verleihen, wird durch An-
Wendung des Mufchelgoldes, mit dem er auch feinen Namen zu zeichnen pfiegt,
Seine Bilder noch gehoben. Ihres miniaturartigen Charakters wegen flnd feine Bilder häufiger
igemn, in den Kupferftich-Cabineten, als in den Gemäldefammlungen zu finden: reizende
1403532222: Darltellungen der gedachten Art z. B. in den Cabineten von Berlin, München
Dresdcn- und Kopenhagen, weitaus die meiften und wichtigfien aber in der Dresdner
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