in F1anc1ern.
Fmnzöf1fc11e Malerei.
mit dem vierten tritt eine neue Hand ein, von der aber nicht neun Bilder;
wie R0hektet fagt, fondern elf vorhanden find. Foucquet7s Arbeit b8gUm
mit der Reiterfchlacht gegen die Kananiter und dem Untergangeudek R0kkes
Korah, dann folgen der Einsturz der Mauern Jericho7s; die Entfuhrung der
Bundeslade durch die Philister; David, der feine Kleider zerre1fst, als Ihm
Krone und Waffen des todten Saul uberbracht werden; Salomos TempC1baU;
die Wegfcihrung der Israeliten in die afsyrifche Gefangenfchaft; die Einnahme
von Jerufalem durch die Baby1onier; die Rijckfendung der Juden durch Cyrus;
der Eikizug des Antiochus in Jerufalem; der Sieg Alexanders, Sohnes von
Antiochus, Über Demctrius; das Eindringen des Pompejus in den Tempel.
Wir finden hier eine Gefchicklichkeit der Anordnung und eine Freiheit der
Bewegung, einen Geschmack in der Gewandung, ein Stilgefuhl in der Coms
pofition, die deutlich den Einfluss italienifcher Kunst erkennen laffen; abSk
auch das individuelle Leben ist festgehalten, wenn auch nicht mit Handrifcher
Schärfe und Mannigfaltigkeit. In Schlachtbildern find die augenblicklichsten
Bewegungen gelungen und zwar bei den Pferden wie bei den Menschen, fe1bPL
kühne VerkLir7.ungen find gewagt. Das Haufen der Feinde in eroberter Stadt,
die an Wehrlofen begangenen Greuel während festlichen Einzugs der Sieger
treten uns anfchaulich und ergreifend vor Augen. Von der Schüchternheit
und allzugrofsen Milde eines Memlinc ist Foucquet frei. VVie edel er ruhigere
Vorgange auffafst, zeigt Z. B. die Entlaffung der Juden durch Cyrus. V0k
dein Könige, den feine Rathe umgeben, knien die Aeltesten der Juden, zu
denen er huldvoll spricht; bis in die Ferne ist alles belebt durch die zus
fchauende Menge und das zum Wandern bereite Volk. Das Liniengefül1l IN
der Anordnung, die freie Gruppenbildung, die Belebung aller Pläne stehen den
besten Italiencrn nicht nach. Hier baut sich ein RenaiffancesBaldachin über
dem Throne in die Höhe, und in der Ferne sieht man einen römifchen Triumphs
bogen. Aber fo gern Foucquet die Formen italienifcher Renaiffance, d1C
damals den Niederländern noch fremd blieben, anwendete, so vergifst er doch
auch die Formen der Heimat nicht. Der Tempel Sal0mos, um welchen sich
das Treiben der Arbeiter entfaltet, Kalk gelöfcht wird, Lasten herangefchleppk,
Steine und Bildwerke gemeifselt werden, während der König vom Erker feines
Schl0ffes zufieht, ist ein gothifcher Bau reichsten Stiles mit prächtigem P0ktE11Cs
Die Städte mit ihren Thürmen und Giebelhäufern sind von echt mittela1terlichs
franzöfifchem Charakter. Ganz heimathlich ist auch stets die landfchaftliche
Ferne mit breiten F1üffen zwischen lieblichem Hiige1lande, Klöstern, die aus
dem Grün hervorfchauen, Ortschaften auf den Abhängen und fernen H0F11s
gebirgen. Für Perfpective und Lichtftihrung ist Verständnifs da, 0bgleUJh
mitunter Incorrectheiten vorkommen. Ein wesentlicher Unterfchied gegen d1e
Flamänder liegt im Colorit, in welchem der Meister statt der leuchtenden,
fröhlichen Töne zarte, gebrochene Farben in feinster Abstufung, Euch m1t
gCICgentlicher Goldfchraffirung an Gewändern, Rüstunge112 AkChiFektUre,n7 ver.
wendet und bei niattem Gefammtton doch die schönste Harmonie erreicht.
Zwei Exemplare der französifchen Ueberfetzung des Livi.usuin Paris,M::::
eine in einem ganz grofsen Foli0bande, die andere in drei BandfI1 8doch
kleineren Fortnates U, zeigen die gleiche Zeit und Schule, aber entha ten