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Vierte5 Buch.
Abthei1u11g.
sein; und sorgfältig durchgearbeiteter Kompositionen machen, rühren von Primas
f,Tf,sF3f1. kicci0 her. skakfe1eibi1dek reiner Hand nnd sehr reiten; unzweife1112kt ist kaum
H2ZZTTich. ein einziges. Seine Handzeichnungen aber kann man im Louvre zu Paris und
Magen. in der Albertina zu Wien kennen lernen.
Nicosia Unter den zahlreichen italienischen Meistern, die im Gefolge Primaticcio7s
den. Armes in Fontainebleau auftraten, ragt vor allen Dingen lVzicwZz zZ27ZZi .sHl5xzz2s1J hers
vor, dem bereits ein bedeutender Ruf als selbständiger Künstler vorausging,
ehe er I 5 52 unter Heinrich II. durch Primaticcio nach Fontainebleau berufen
HErsl:::ft wurde. Niccolo war der Sohn Giovanni di Abate7s 2I und wurde I 5I2 in Mos
dena geboren. In den Arbeiten seiner italienischen Zeit erkennt man die Eins
seine .4khei.flüfse Correggi07s und Giulio Romano7s. Im Jahre I545 schmückte er das
is. Blicks, Stadthaus zu Modena mit grossen historischen Fresken, die nur in arg übers
malten Zustande erhalten sind; I547 malte er das Martyrium des Apostel Petrus
d2kDk2s. und Paulus, das halb komisch, halb correggiesk dreinblic:kende Bild der Dress
Jener Gall, dener Ga1erie. Zwischen 1547 und I55I malte er anfangs grosse Freskencyklen
ja sc2k2. im Schlosse Scandiano, deren Reste, zum Theil auf Leinwand übertragen, sich
Moos in der Galerie von Modena erhalten haben und in ihrer klaren, selbstbewussten
Zeichnung und Farbe keine üble Vorstellung von dem XxVollen und Können
in Bologna. des Meisters geben, dann eine Reihe von PalastsDekorati0nen in Bologna, die
theils ganz zerstört, theils in unleidlichem Zustande erhalten sind.
Seine Seit I 552 in Fontainebleau anfässig, erscheint er hier, trotz des Ruhmes,
IiYFFkTiikiY der ihm vorauseilte, fast nur als die ausführende Hand des Primaticcio; doch
Maul muss bemerkt werden, dass bei den gemeinsamen Arbeiten beider der Antheil
. jedes von ihnen in keinem Falle wissenschaftlich festgestellt ist. Nach einer
alten Nachricht soll er sogar für die Galerie Heinrichs II., die als Hauptwerk
Primaticcio7s gilt, wenigstens einige der Kompositionen entworfen haben. In
der Regel wird er vor allen Dingen als der Meister genannt, welcher die
Alexanderbilder im jetzigen Treppenhause und die untergegangenen 0dyssees
bildet ausgeführt habe. Als Staffeleibild seiner französischen Zeit wird die
Des Rauh Darstellung des Raubes der Proserpina angesehen, welche aus der Galerie Orles
Pk0rTI2iu2. ans in den Besitz des Herzogs von Sutherland in London CStafford HouseJ übers
Dis Diana gegangen ist. Ob aber die auf Holz gemalte Diana im Schlosse zu Fontainebleau
F0ZFZik22. CFig. 427J von Niccolo7s oder Primaticcio7s Hand herrührt, ist streitig. Jedens
New. falls charakterisirt das Bild die Schule von Fontainebleau, in welcher Primas
sei21ski1. ticcio7s und Nicco1o dell7 Abate7s Stil zu einem einzigen verschmolzen ers
scheinen; und dieser Stil ist in seiner leeren, kalten Eleganz, seinem Spiele mit
gesuchten, neuen Formen und Wendungen, seiner koloristischen Unnatur das
Urbild des ganzen eigentlichen Manierismus, den wir im folgenden Bande
kennen lernen werden.
seine Als Gehülfen Niccolo7s, welcher I571 starb, sind seine Söhne Ci74Zzii2, O7JZns
Zahne. jom und Czz72z2ZZo rZeZP x4FczZe zu nennen, welche ihm nach Frankreich gefolgt
tJ Das beste über ihn im Anfch1ufs an Lr:ä:2m7kI von lIIii22cZZeJs und JlIe;ws in iW1eyer7s Künstlers
1exikon 1, s. 4sIo.
2J Die naheliegende Annahme, dass er feinen Namen von seinem Meister Primaticci0, dem Abbe
empfangen habe, wird durch die Urkunc1enforschung nicht beskätigt. Nur mag die Verwechfe1ung die
Umwandlung des Namens in deIP Abate herv0rgerufen haben.