Die B1üthe2eit
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Auch DMimim zJz2Z JZixxio, genannt BmJzzJorxi,1J war freilich fchon 1494 1ikus22r0.si
geboren; aber er lebte bis I557 und gehört mit allen feinen Werken der
grofsen ersten Hälfte des l6. Jahrhunderts an. Als fein Lehrer wird Giov. Fr,
Caroto genannt. schlanke, wohlgeformte Gestalten und ausdrucksv01le Köpfe sein skii.
find ihm eigen; und fein Kolorit zeigt den hellen Schmelz, welcher die Veros
nefen charakterisirt. Nicht von feiner besten Seite erscheint er in feinen Altars
bildern, welche hie und da in Verona vorkommen, und von feiner allerbesten
Seite lernt man ihn auch nicht in feinen Fresken in S. Maria in 0rgano, S. seine
Stefano u. s. w. in Ver0na kennen. Vielmehr sagten die weltlichen Darstelluns Bilder.
gen ihm am besten zu. Bertihnit waren feine graziöfen und phantafievollen
Dekorationsgemälde an der Aufsenfaffade des Hauses Murari am Ponte nuovo
Zu Verona; doch find diese bis auf wenige Reste untergegangen. Berulimt
ist ferner feine Darstellung des grossen Umritts Papst Clemens VII. und Kaiser
Karls V. zu Bologna, welche er im Pal. Ridolsi Zu Verona gemalt hat; und
diese vGran Cavalcatac: ist immer noch so gut erhalten, dass man die würdige C1Zj,eals;Jts;Ys
Vorfchule PcmZz; Pxs7wzz2JzsIc in ihrer geistvollen Anordnung und ihrer hellen,
heitern, wirkfamen Färbung erkennen kann. Später mag Pa0lo Ver0nefe fos
gar auf den Meister zuriickgewirkt haben, wie fein Sohn Felice, welcher der
zweiten Hälfte des Jahrhunderts angehört, entfchieden unter deffen Einfluss steht.
Neben Brufaf0rci ist hier dann aber noch der viel jüngere ZIzzzZiZxs AlY;3;1li;s
zu nennen, deffen oben CS. 326J im Voriibergehen erwähnter Urahn der Stamms
vater einer hundert Jahre lang blühenden Malerfamilie geworden war. Die FZi:1s1i;leje
meisten diefer JZmJiZ2i waren jedoch recht unterge0rdnete Künstler. 2J Erst Ans
tonio Badile, der von 1517sI560 lebte, schwang fich zu einem gewissen Aus
fehen empor. Von feiner Hand bewahrt die Kirche S. S. NaZaro e Celfo Zu seine
Verona ein I 544, die Pinakothek zu Verona u. a. ein I546 geina1tes Altarblatt. Bilder.
Dies Turiner Galerie besitzt feine intereffante vDarstellung im Tempels: CNr. I40J,
welche uns die Mittelstellung des Meisters zwifchen den älteren Veronefen und
Pa0lo Ver0nefe am deutlichsten veranfchaulicht. Die lcunfthistorifche Bedei1sBZeine
tung Antoni07s liegt nämlich hauptsächlich darin, dafs er der Lehrer des e Zwangs
grossen, weltberühmten Paolo Veronefe war, deffen Befprechung wir, da er,
1528 geboren, erst um die Mitte des Jahrhunderts in die Kunstgeschichte tritt,
bis auf fpäter verschieben müffen.
Somit hätten wir an diefer Stelle nur noch einen Blick auf die Entwicks Pss.FV181ssssE
lung der Malerei Cremona7s in der klaffifchen Zeit zu werfen. Creii1onamuemoM
gehörte zwar so wenig wie L0di, Zum venezianifchen Gebiete; aber fein Kunsts
Charakter ist im ersten Drittel des I6. Jahrhunderts im wefentliclien venezias
nifch. Die Uebergangsmeisler, welche vor allen Dingen an der Vollendung
der Dommalerei theilnehmen, find fchon oben IS. 345I erwähnt worden; auch
ist dort fchon gefagt worden, dafs .s4ZZrJZ2c2JZo JlXJeZw2e und GimIJ9wmxexm Z77e7JzHo
noch neben J6m2:2zmi7zo und Pom7eJ2w2e im Dome arbeiteten, sowie dass der
I 536 gefiorbene GzzZmZ,go C2mZPzi als Stammvater einer neuen cremonefifchen Die c:impi.
Künstlergeneration angesehen werden müsse. GaleazZo7s Söhne 6Fzi2zZ2k2 und .s42zs
losem Cz7i;zpzi nun gingen ebenfalls noch von veneZianifcher Grundlage aus,
lJ EemczJcMi, studj,
2J Fesm1Jmnf: a. a.
308.
Ps 302ss3o5.
of pl 2247 2437