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Viertes Buch.
Abt11ei1ung.
nach. Beriihmt ist auch der sog. 1iJesuit:c beim Herzoge von Suther1and. Die
in B2.s1ik1, Berliner Galerie besitzt drei Bildnisse Mor0ni7s, von denen dasjenige des jungen
Mannes mit der Jahreszahl 1553 das friihste Datum von allen feinen bekannten
H Miiochesi, Bildern trägt. Die Münchener Pinakothelc besitzt Zwei Bildnisse des Meisters,
von denen dasjenige eines bärt:igen Geistlichen neuerdings ohne Grund dem
Moroni genommen und dem Moretto zugetl1eilt war; zwei seiner Bildnisse bes
ja wie:1, sitzt auch die kais. Galerie zu Wien, je eins besitzen die Eremitage zu Peterss
.inkL;F,FTs.b11rg und die Madrider Ga1eric. Der Meister starb I578 während der Arbeit
IF c;Fkl1ZYi:I an einer grossen Darstellung des Weltgerichts in der Psarrkirche zu Gorlago
bei Bergamo.
Dis Pi2.2z2 Im Anhang zu den brefcianifchen Meifiern fagen wir auch am beften ein
Von Loch WVort über die PzZz,5Zzz weis Lm7i. Von .X1Zäc2JEZi7zo und Jlfzz7sZi7m PzkyZ.5zz, welche
der altmailändifchen Schule angehören, exiftiren mittelmäfsige, Zum Theil ges
meinfame Bilder aus dem ersten Drittel des I6. Jahrhunderts in Lodi und in
Cafkiglione d7Adda. Albertino fIarb vor I529. Den Uebergang zur Schule von
Pck:;i7c;0 Brefcia bildet CZzZZJZr2 P2kzZZcZ H nach I561J, ein Sohn Albertin07S, welcher in
feinen reifen Bildern als Nachfolger Romanin07s mit stärker betontem giorgios
nesken Accent erfcheint. Seine nicht eben feltenen Gemälde befinden lich in
den Kirchen Mailands, Brefcia7s, Lodi7s, Crema7s und anderer kleiner Orte.
Doch find einige von ihnen auch in Ga1erien übergegangen, Z. B. in die fiädtis
fche Ga1erie zu Brefcia, in die Brera Zu Mailand und in die kaif. Galerie zu
Wien, welche eine I526 gemalte Salome von feiner Hand besitzt. In allen
U diefen Bildern wirken neben den brefcianifchen Anklängen doch auch noch
mailändifche Elemente nach.
Die Malerei
VeroniiIS.
Auch Ver0na7s Malerei hielt während der ersten Hälfte des I6. Jahrs
hundertS vollständig schritt 1nit derjenigen der übrigen Städte des veneZianischen
Gebietes. Dass Ver0na einen lebhaften Antheil an der NeubegrÜndung der
Malerei auf der realisiifchen Grundlage des II. Jahrhunderts genommen und
dass die Malerei dieser Stadt sich dann im Uebergange zum I6. Jahrhundert
aus sich selbst heraus zu grösserer Freiheit der Formengebung und zu einem
eigenartig reizvollen, kühl bunten, aber doch feingestimmten Ko10rite aufs
schwang, haben wir bereits oben IS. 332ss333J gesehen. Wegen ihres ursprüngs
licl1en Anfchluffes an die Quattr0centis7cen, welche ihre Vorgänger waren, sind
dort sogar schon Meister, wie CzrJ2oZo, CimJx17s;zz2 zZczzi ZiZ2;s2i, PzmZo JlJom2m7z1 ichs
7scc,c:.goZs1J und Pia 7227sZ2zZZo mitbesprochen worden, obgleich sie die Zeitgen0ffen
der grossen, erst in diefem Abschnitt behandelten Cinquecentisl:en waren. Cavazs
7.ola und Torbid0 sind übrigens auch ihrem Stile nach Cinquecentisien; und
während der letztere verschiedenen fremden EinHüsfen zugänglich war, bezeichnet
gerade der erstere, obgleich er schon I522 starb, den selbständigen Stil Verona7s
in feiner reinsten Ausprägung. Auch die JJwzJfc1Zi aus Verona find wegen
ihrer Ueberf1edelung nach Venedig und ihres entschieden stadtvenezianifcl1en
Charakters bereits im vorigen Kapitel Toben S. 768 u. 769J behandelt worden. Hier
sind daher zunäc11Pt nur noch einige veronesische Meister einzureihen, welche
als jüngere Zeitgenossen des Cavazzola diesem in der Entwickelung parallel
gingen, ohne dass sie die herben Anfänge der noch im II. Jahrhundert ers
zogenen Meister hätten durchmachen müssen.