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ersten Unterricht erhielt, zwischen I509 und I5i3 in Padua und Venedig weilte,
wo er im Anfchlufs an Giorgione fein K0lorit zu einem milden Goldtone ents
wickelte, I5I4 wieder in Brescia war, I5i9.1520 vier grosse Fresken im Dome
von Cremona malte, dann aber, wenn er auch gelegentliche Berufungen nach
auswärts annahm, wie er Z. B. I540 eine Reihe von Fresken im Schlofse von
Trient ausführte, feinen VVohnsitz in Brefcia behielt, wo er I 566 starb. Romas Sein sen.
nino ist ein grofser Komponist und ein grofser Koloriit, aber ungleich in der
Durchführung. Lebensvolle Details find feine Stärke niemals, und manchmal
läifst er fich in erfchreckender Weise gehen, manchmal aber bewahrt fein breiter,
flotter Vortrag auch eine würdige IsIaltu1n,g. Frühe, warm und sorgfältig ges
malte Fresken Romaninols bewahrt die adonnen cirche zu Bieno im oberen seine iskcs.
Val Camonica. Doch haben diefelben fehr gelitten. Am besten lernen wir iiiiZFlio.
ihn als Freskomaler immer noch im Dome zu Cremona kennen, wo er zwifchen IF Dome zu
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den Darstellungen Altobello7s Toben S. I45J und Pordenone7s vier grofse Bilder e M
aus der Leidens efcliichte Christi in lebendigsbreiter Auffafsung und in warmem
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venezianifchen Tone gemalt hat. Aber auch die etwa gleicl1zeitigen WandsE1s.G;;zv.
bilder in san Giovanni Evangelista zu Brefcia, wo Moretto bereits in freunds 2uviiYkgFrsiTiF
fcliaftlichem Wettstreit neben ihm arbeitete, zeigen ihn auf der Höhe historis
fchen Schaffens, befonders die freilich nicht direkt auf die Mauer, fondern auf
Leinwand gemalten Darstellungen der Auferweckung des Lazarus und des
Gastmahls beim Pharifäer find Werke ersten Ranges.
Seine ganze Eigenheit enfaltet Romanino in feinen grofsen Altarstückcn MjJj;;kdek
Zu den frühsten derfelben gehört die trotz ihrer mangelhaften Zeichnung
doch fchon unter Giorgione7s Einfluss koncjpirte thronende Madonna mit dem
Kinde und Heiligen im Berliner Museum; sie stammt aus der Kirche S. Fransis1 Berlin.
cesco zu Brefcia, in der sich von feiner Hand noch ein zweites, fchöneres
frühes Altarblatt von grofsartig belebter Komposition und von zarter Färs
bung befindet. Aus der paduanifchen Zeit des Meisters folgt dann das ganz
in Goldlicht schimmernde Altarblatt der Galerie von Padua, welches er in Ps1dusI,
I5I3 für S. Giustina daselbst gemalt hatte; und aus diesem Kloster stammt
auch das Bild derselben Sammlung mit dem Romanino um I52I II eiitfchiesebs11d8.
den in den hellschimmernden perlgrauen Silberton feiner fpäteren Zeit übers
ging. Wärmer gehalten find, aufser einigen Bildern in den Kirchen I3resiki3K;kFt:F:1
fcia7s, die Pietä der Berliner Galerie und der 1525 für S. Aleffandro in Brescia ii2ni3TTiiZJ
gemalte Altar mit der Anbetung des Kindes in der Londoner Nationalgalerie.ik2 London.
Deut1ich tritt die feine brefcianifche Silberstimmung dann befonders in den
Bildern der Geburt und der Beweinung Christi in S. Giufeppe zu Brefcia, in in 1zkes2i2,
der Verlobung der hl. Katharina in der Sammlung ErizzosMaffei und in der
Himmelfahrt Maria in S. Aleffandro zu Bergamo hervor. Es muss betont is. i32k;;2.m0.
werden, dafs Romanino der eigentliche Vater diefes brefcianifchen Silbers
tones ift.
Gleichwohl ist x4ZcjfJc:72fZw Bwz7Jixi7w, der unter dem nicht erklärten Namen 1u0kskk0.
nxUwz2ZzV sitz BzxjJczkzcc bekannte Meister, welcher diefen Silberton weiterbildete
und verfeinerte, weitaus der bedeutendste von den dreien. Nicht in Rovato, wie sei,i1T1Enes
O b n flesTt f d 8 in B er h 2 fan s wahrfcheins W MS.
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II Die Inschrift wird von cw7eie A. ccz7JczZs::zJkZZc a. a. 0. S. 437ss438 freilich für l111echt erklärt.
2J FmzzwZi.s a. a. O. P. 34s37; Docuinento A. S. 265. Dazu Lemzc2ZieJfa. a. O. S. 441c445.