Die Bliithezeit der
italienifche11 Malerei.
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noch 1589 als kaiferlicher Hofmaler in Wien lebte. II Er scheint ein Schüler
Giovanantonio,s gewefen zu fein. Ein Altarblatt feiner Hand hat f1ch im
Grazer Dom erhalten. Giovanantoniois Lieblingsfchüler aber war fein Schwiegers
fohn Pc277zxJmzZ22 xHl7JsmZZm der oft als fein Gehülfe arbeitete und Pxz1;kit:;o
in feinen felbftändigen Arbeiten von ihm beeinAufst erfcheint. Seine Bilder ,
mnfs man in den kleinen Städten des Friaul auffuchen; im Dom und im
Stadthaufe von Udine und im Dom und im Hofpital von S. Vito exiftiren
bezeichnete Bilder feiner Hand. Der röthliche Ton, welcher den Nachfolgern
Pordenone7s nachgeht, drängt f1ch befonders in den flotten Bildern Grau
JIfm7kz Z41,JD2zI7F, der in der Regel c2zJzZesm7szi genannt wird, unangenehm vor.c21dek2ki.
Seine Fresken befinden f1ch hauptfachlich in Pordenone. Um 1570 ftarb er.
Wenden wir uns vom Friaul nach Bergamo, f0 haben wir von den Meiftern Dis Meister
diefer Stadt, da wir einige von ihnen bereits in anderem Zufammenhange v.Bergamo
kennen gelernt haben, nur noch Cfo7Jm222zi EIN C2z7sfczJ2i Cerwähnt I 5o8gI 54IJ ci0v.Burx
einen MeiPcer zweiten Ranges zu nennen, der neuerdings durch Crowe und cTFiTHi.
Cavalcafel1e2J zu Ehren gebracht worden ift. Diefe Forfcher nehmen an, dafs
Cariani f1ch abwechfelnd an alle grofsen Venezianer angelehnt habe und
fuchen feine Hand daher in den verfchiedenartigften Gemälden verfch.iedener
Sammlungen. Auf diefen Wegen vermögen wir den genannten Forfchern
nicht zu folgen und halten uns daher zunächft an feine beglauhigten Bilder. sei21z: he.
Das frühfie C15I4J und das fpätefte CI541I feiner urkundlich bezeugten Gemälde glE.ii1tZilegkk.en
haben f1ch leider nicht erhalten. Mit feinem Namen bezeichnet lind: ein
grofses, I5I9 gemaltes heiteres Porträtgruppenbild, welches vier Damen und
drei Herren auf einer Terraffe darstellt, in Cafa Roncalli zu Bergamo, ein Mai
donnenbild von I52o in Cafa Bag1ioni zu Bergamo und das Bildnifs des Bes
nedetto Caravaggio in der ftädtifchen Galerie derfelben Stadt. Nach Mafss
gabe diefer Bilder kann man ihm noch einige andere in Bergamo und in
Mailand zufchreiben, z. B. in der Brera die Madonna zwifchen Heiligen aus
S. Gottard0 zu Bergamo. Aber in den deutfchen Galerien fuchen wir feine
Hand vergebens, wenn ihm nicht etwa Morelli das Giorgione gegebene männs
liche Bildnif5 Nr. 582 der Münchener Pinakothek3J und der Berliner Katalog
das männliche Bildnifs Nr. I88 mit Recht vindiciren. Morelli hält ihn übrigens
für einen direkten Schüler Palma7s, der jedoch feine etwas vfchwerfällige Bergs
natura niemals verleugnete. Jedenfalls mnfs er hauptfächlich in Venedig ges
lernt und gelebt haben.
Eine reiche einheimifche Blüthe entfaltete die Kunft von Brefcia4J, die DIO3XZ;iAOs
fchon im 15. Jahrhundert üppige Knospen getrieben hatten Leben S. 336ss339J BtssOiss
in der erften Hälfte des I6. Jahrhunderts. Den Uebergang von der älteren
zur jüngeren Schule von Brefcia bildet der fchon oben CS. 539J erwähnte
FxsrJzz772oJzz, welcher I528 starb, feinem Stile nach aber wefentlich
Quattrocentifk blieb. Von den zahlreichen Fresken, die er an Innens und
Aufsenwänden in Brefcia ausführte, ist nur die Darftellung der Verkündigung
1J J7c7JgX IXfXzzjZZz7s in der Kunfichronik 1882, Nr. 23.
2J Deutsch, VI, S. 608s619.
3J Ley2wZiezj7: a. a. O. S. 16, vgl. S. Ist, 182 u. 451.
artijIi Brefciani. Brefcia 1877.
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DizionarIo degIi