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Viertcs
Buch.
Abthei1ung.
i22cs:1u2, pagnacc; von dort nach Genua berufen, wetteiferte er I531sI532 mit Perino
del Vaga in der Ausfchmückung eines Gartenfaales des Palastes Andrea D0s
ria7s; I532 vollendete er feine Fresken in der Peterskirche des benachbarten
iz1s1s.s2.v2np, Travef1o. Was er feit 1535 in Kreuzgängen und an Faffaden zu Venedig
M vWJl3ifchi1iJ iPc zum gröfsten Theil wieder untergegangen; auch fein Deckengemälde
in der sala del Scrutinio des DogenpalaPces iPc durch den Brand von 1577
zerltört worden; an der Ausführung des Tizian zum Aerger befkellten Bildes
für den grofsen Ratlisfaal aber wurde er durch den Tod verhindert.
seine Auch die Altarblätter des Meisters geben in ihrer Gefamrntheit ein klares
AlWbWW Bild feiner Entwicklung. Als die hervorragendften derfelben feien hier die
folgenden in der Reihenfolge ihrer Entftehung genannt: das fchöne, fkrenge
in s.irsg:2kis,Maclonnenbild in der Kirche zu Sufigana; die I5I5 gemalte farbenprächtige
Muttergottes zwifchen Heiligen im Dome von Pordenone; eine ähnliche sisanta
in Tasse: Converfazioneu von I5I6 in der Kirche zu Torre bei Pordenone; die Madonna
im Dome zu ,
FTkleg1t:2ä:,ti: von l52I im Dome zu Cremona; im btadthaufe.zu Iordenon.e das grofsartige,
i12usHu glühende Altarblatt von I525, in der Akademie zu Venedig eine Madonna
;FI.dJ11TZZI mit stiftern und Heiligen von I526 und die Glorie des hl. I.orenZo Giustiniani
zu YInE;lI,gs CFig. 422J; in S. Trinita zu san Danie1e die wucl1tige Darftellung der hl. Dreis
km BJIjZlTu einigkeit von I534; im Dom zu Pordenone die unvollendete DarPcellung der
ZZ;dfzIfs,nT;,, Glorie des hl. Markus von I535 u. f. w. Dafs auch das intereffante, Giorgi0ne
MjYZ;szdi zugefchriebene Bild im Monte di PietZ1 zu Trevif0, welches den Leichnam
ZU T7eVU0s Christi, von Engeln über dem Grabe gehalten, darstellt, von Pordenone gemalt
fei, ifI eine Anficht Crowe u. Cavalcafelle7s, an welcher wir fePchalten möchten.1I
D;e Unmöglich aber können wir der Anficht diefer Kenner beipHichten, dafs die
kzI;TYcHZaF,H;; fchöne Her0dias der Gal. Doria Zu Rom ein Werk des derben Pordenone fei
ZU Rom. Toben S. 746, Anm. 3J. Ueberhaupt werden ihm zahlreiche Werke in den vers
fchiedenften Galerien mit Unrecht zugefchrieben.
Z31kä:ler I.Jnter.lso.rdcn0ne7s Schülern ifi zunächfi fein entfernter Verwandter Zs2zs7ss
Demut halten haben, zu nennen. Er ift fchwächer, aber auch mafsvoller und weicher,
als Giov. Antonio; und er ift jener Bildnifsmaler Pordenone, welcher an
feinen rothen Fleifchtönen kenntlich ifi.i Von feiner Hand find die treffs
lichen Porträtgruppen verfchiedener Galerien, z. B. das Familienbild mit
neun lebensgrofsen Figuren in der Galerie Borghefe zu Rom. dem lich
ähnliche Darftellungen in Alnwick Cafkle und Hampton Court anreihen; ferner
eine Reihe vorzüglicher Einzelbi1der, wie Z. B. diejenigen einer f1tzenden
Dame in der Dresdner und des Pr0kurators 0ttavio Grimani in der Wiener
Galerie. Indeffen giebt es auch eine Reihe religiöfer Bilder feiner Hand. Mit
feinem Namen bezeichnet find Z. B. die drei weiblichen Heiligen in der Stadts
galerie zu Rovigo, das grofse Altarbild mit der zwifchen Heiligen thronenden
Madonna in der Frarikirche zu Venedig und eine fchöne santa Converfazione
im ProvinZialmufeum zu Grenoble.2J Ein Verwandter Bernardino7s war uns
G. I.icik:i0. zweifelhaft auch 67zi2zZio LixiJ2ix2, der I 561 in Augsburg thätige Meifter, welcher
U lLemmZiesK, der ja. a. O. S. t93J dies energifche, ausdrucksvolle, farbeng1ü11ende Bild doch
wohl unterfchätzt, will es nur dem Don1e11ico Caprio1i, einem Trc:vifaner jener Tage, zuschreiben.
2J K. HXoemzmz72. Die Pkovinzia1ga1ekien Frankreichs in Lütz0wss Zeitschrift XVI C1881J s. 183.