Die
B1iithezeit
Malerei
der itaHe11ifchen
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in der Akademie zu Venedig, die l52I vollendeten, leider übermalten 0rgels
thiiren im Doine zu Udine, vor allen Dingen aber fein schönstes Altarwerk, iH2liJJdHi1TZ1Zs2
die I529 gemalte Darstellung der thronenden Madonna mit dem hl. Donat0 me.
und den vier schönen jungen weiblichen Heiligen in S. Maria des Battuti zu Cis in civisi212,
vidale. Am besten kann man den Meister jedoch in der Kirche S. Antonio zu in S, Apis.
san Daniele kennen lernen. Hier hat er nach und nach zwischen I492 ui1d s.iiZniTi2.
i522 fast alle Wände, Gewölbe und Pseiler des Chors mit Wandgemälden ges
schmückt, durch welche er feine ganze Entwickelungsgeschichte geschrieben
und sich ein bleibendes Denkmal gesetzt hat. Christus und die Evangelisteii
an den Gewö1bekappen der Apsis sind noch steif und hässlich; die grosse
Kreuzigung an der Schlusswand ist noch hart und alterthümlich; die Kircliens
Väter am vorderen Kreuzgewölbe des Chors, die Propheten am vorderen Gurts
bogen desselben und die Heiligen an dessen Pilastern zeigen ihn im Uebers
gange zu grösserer Freiheit und Schönheit. Zu seinen reifsten VVerken daselbst
aber gehören die Darstellungen der Fusswaschung an der nördlichen, der V0rs
hölle an der südlichen Chorwand und der Auserweckung eines todten Knaben
durch den lil. Antonius in der Lünette der letzteren. Ist der Meister auch
von einigen Seiten überschätzt worden, so erscheint es uns doch nicht gerechts
fertigt, nunmehr in eine völlige Geringschätzung seines Strebens und Könnens
zu verfallen. Er starb I547 zu Udine. Von feinen Schülern mag Js7m72rrFm Tod.
7sm7zi erwähnt sein, weil die kais. Galerie zu Wien ein bezeichnetes, von I 565 r.s2nc..
datirtes Madonnenbild feiner Hand besitzt. FMeMi
Krästiger und origineller, als Pellegrino, erscheint Cio7J. Liszt. da PortZwzn72r, Giov. Am.
der diesen Namen, unter dem er am bekanntesten ist, seiner Vaterstadt vers
dankt. Ausserdem zeichnet er sich gelegentlich noch mit einigen anderen
Namen: ask ct27szzkeZJzLc nennt er sich, weil sein Vater, ein Baumeister, aus Cortis seine
celli bei Brescia gebürtig war und diesen Namen daher wohl angenommen Namen.
hatte; dass sein eigentlicher Familienname De FotccJ2i.5, also Fz1crJ2zi war, ist urs
kundlich beglaubigt; G. Ä. Lir2.7zin aber nennt Vafari ihn wohl nur, weil er
seinen Namen mit dem seines unten zu nennenden Verwandten verwechselt;
endlich nahm er I535, als er vom König von Ungarn in den Ade1sstand ers
hoben worden war, den Namen JZ2z;7zZZc2 an, mit dem auch seine Nachkommen
hu bezeichneten. Wir werden ihn kurz PmszZc2m272.e nennen. O Er war 1483 scini.2ises1.
geboren, erhielt eine halbwegs humanistische Erziehung und empfing gleichs
zeitig, wahrscheinlich in Udine, feinen Kunstunterricht. Etwa seit i504 finden
wir ihn als selbständigen Meister im Friaul thätig. Sein eigentlicher Wohnsitz
war Pordenone, doch erhielt er rasch grosse Aufträge ausSerhalb seiner enges
ren Heimat, seit 1528 selbst in Venedig, dessen Rath, um Tizian für fein Zögern
zu strafen, später sogar ein grofses Bild für den Rathssaal bei ihm bestellte;
I535 siedelte er ganz nach Venedig über; i538 berief der Herzog ihn nach
Ferrara, wo er, plötzlich erkrankt, im Gasthause zum Engel starb und im Jans
nuar I539 in S. Paolo beigesetzt wurde.2J
Pordenone war ein grofses und lebendiges, aber etwas derbes und wenig sein skii.
durchgeistigtes Talent. Er ist der dramatischste Erzähler des ganzen venes
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