Volltext: Die Malerei der Renaissance (Bd. 2)

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Viertes Buc1;. 
Abt11eI1ung. 
 den Geschmack der I.agunenstadt machte sie zu venezianischen Stadtkünstlern. 
Die Grenze zwischen ihnen und den im engeren Sinne dem venezianischen 
Festlande angehörigen Meistern, welche, wie wir sehen werden, zum grossen 
Theil ebensogut zeitweilig in Venedig gelernt und gearbeitet haben, ist natürs 
lich nicht leicht zu ziehen. Doch wird die Scheidung dadurch gerechtfertigt, 
dass der Schwerpunkt der Thätigkeit der festländischen VeneZianer, welche in 
diesem Kapitel zusammengefasst werden sollen, in der That in die Städte der 
terra ferma fällt und ihr Kunstcharakter wirklich ein besonderer ist. 
DTsNFs;jH;IJf7 Die Friauler,1J ein kräftiges, kluges Bergvolk, hatten sich schon im 
IF. Jahrhundert: in ihrer Art lebhaft am Kunstschassen ihrer Zeit betheiligt; 
aber ihrer älteren Malergeneration, deren VVerke hauptsächlich in Udine, dem 
Be11us12110. Mittelpunkte der Friauler Kunst, zu studiren sind, den JZg2ZZ7z22zsZZc2, den Dwyzmjm, 
           
da IJ;2djne cis UxZi72e haftet so viel handwerksmässige Trockenheit an, dass die allgemeine 
iKunstgeschichte sich mit dem tlüchtigsten Hinweise auf sie begnügen muss. 
Erst mit J1JmsZi2w M: UsZiJ2x2, der, da er eine Zeitlang abwechselnd in Udine 
und dessen NachbarHecken San Daniele lebte und arbeitete, den Beinamen 
pä2eZ;i:2, P2ZZZzs7szJIo 2J tin Srna DxmieZe erhielt, unter dem er am bekanntesten ist, nahm 
D2s2i212. die Kunst des Friaul einen Anlauf zu höherem Schwunge. Pellegrino war ein 
seine tüchtiger, aber nichts weniger als selbständiger Künstler. VVahrschein1ich noch 
JiF1lsLlI V0k 1470 geboren, erhielt er den ersten Unterricht von seinem Vater Brzz7JZx1 
und entwickelte sich Zunächst zu dem alterthümlichen, trockenen Durchschnittss 
maler, als welcher er uns z. B. in dem I494 gemalten Altarbilde der Kirche 
zu 0s9p0. Zu Osopo entgegentritt. Auch das übermalte Altarblatt des Domes Zu Udine 
MUdmes muss ursprünglich diesen Jugendsti1 des Meisters gezeigt haben. Freier und 
breiter erscheint er schon in dem 1503 gemalten grossen Altarwerke des Domes 
zu Aqui1sja. Zu Aquileja.3J Später unternahm Pellegrino öfter Reisen; wiederholt bei 
sein2.rpäs fchäftigt Herzog A1fonso ihn zwischen 15o4 und I5l2 in Ferrara; und hier und 
F,lZi:1lsilT. in Venedig, das er doch schon früh besucht haben muss, wenngleich er vor 
1526 daselbst nicht nachgewiesen werden kann, machte der schmiegsame Meister 
allmählich den Uebergang zum Stile des Cinquecento in sich durch. Man 
hat abwechselnd die Eintlüsse Tizians, Palma7s, Giorgione7s, Pordenoneis und 
des Brescianers Romanino in seinen späteren Werken zu erkennen geglaubt. 
Die Wahrheit aber scheint uns Zu sein, dass er alle Eindrücke, die ihm in den 
Weg kamen, zu einem Mischstile verschmolZ, der bei aller seiner Charakters 
l0sigkeit doch durch eine gewisse Frische der Konception und durch eine ges 
wisse Geschicklichkeit der Technik oft keinen üblen Gesammteindruck macht. 
seik12Bi1dek. Seine Hauptbilder dieser Richtung sind die I5I9 gemalte grosse Verkündigung
	        
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