Malerei.
Die Blüthezeit der italienischen
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genrel1afte Darstc1lungen feiner Hand kommen vor. Von feiner besten Seite seine
aber zeigt Paris sich in feinen Bildniffen, die zwar nicht den warmen Lebcnss WdnM
pulsfchlag der Bildniffe Tizians, aber doch eine fchlichte Wahrheit und Würde
offenbaren und es sich angelegen fein laffen, den Wangen ein frifches
zu leihen und die Frauenkleidung in hellen, heiteren, oft pHrf1chblüthenfarbigen neu von
Tönen dazu zu stimmen. Eins feiner fchönsten Frauenporträts besitzt die Lons 1.9.22102;.
doner Nationalgalerie; andere f1eht man in den Galerien von Berlin, WVien und
Petersburg, in den Palästen Pitti zu Florenz und Brignole Sale zu Genua.
Zu feinen besten männlichen Bildniffen gehören, aufser dem fchon erwähnten chcZ;Y;TsM
Münchener, vdie beiden Schachfpielera der Berliner Ga1erie, das Augsburger www.
PatriZierporträt im Louvre zu Paris und das fch6ne Bildnifs eines jungen Mannes
in den Uffizien Zu Florenz.
Im Anfchlufs an die Nachfolger Tizians werden auch am besten die Bei
;zJfa.5i betrachtet, die Mitglieder jener aus Verona stammenden Künstlerfamilie, EiIiiilYzi.
welche, da sie ihre VVerkstatt in Venedig hatten und sich durchaus an die grofsen
Venezianer anfcl1loffen, den venezianifchen Meistern im engeren Sinne des
W7ortes beiZuzählen find. Unter dem Namen vBn72JfaZzbu hängen in Zahls
reichen Galerien Europa7s zahlreiche Gemälde, von denen die Breitbilder mit
idyllifch gemüthlichen, wenn auch nicht f0nderlich geistig vertieften, vorzugss
weife aber farbenprächtigen Darstellungen heiliger Familien oder mit novels
listifch aufgefafsten Heiligengefchichten vor reichem, stimmungsvollen landsI
fchaftlichen Hintergrunde f1ch leicht dem Gedächtniffe einprägen. Dem aufs
merkfamen Beobachter konnte es aber auch nicht entgehen, dafs verfcl1iedene
Meister f1eh unter diefem Namen vZ:7M2JxzIz22cc versteckten; und ganz neuerdings
hat Giov. Morelli im Anfchlufs an Bernasconi7s Studien O einen glücklichen
Verfuch gemacht, diefe Bilder zu lichten und zu fondern.
Wir haben drei ZZoz2Jfxzzi anzuerkennen, von denen die beiden älteren,
welche vielleicht Brüder waren, aus Verona ftammten und als BM:JxzZie2 7ews
yzZJcs XI. H 1540J und BeJ72ijrzzs2in l7kmJ2eJc2 CI. J. H 1553J bezeichnet werden
müffen, während der jüngste, vielleicht der Sohn eines von ihnen, welcher
noch 1579 arbeitete, fchon in Venedig geboren war und BoJzJfzz.Zio l7e72e.szZzj2o
genannt wurde.
BmzKzz,Izie2 7e7se2J22Je xZ. war, wie feine Bilder beweifen, und wie fchon Iz0s.is22iov9.
Ridolf1 bemerkt, ein Schüler Palma Vecchio7s. Morelli erkennt dementfprechend Were di at
fogar feine Mitarbeiterfchaft an Palma7s früher Giorgione zugefchriebenem
fchönen Bilde der Dresdener Ga1erie Toben S. 734J, welches Jakob und Rahel in Dresden.
darstellt. Er ist der bedeutendste der drei, ein folider Techniker, ein heiterer,
anmuthiger Zeichner, ein klarer, heller, frifcher Kolorist. Als Beifpiele feines
Jugendstils, der sich nur erst durch leichte Formenwandlungen von demjenigen
Palma,s unterfcheidet, sind die heil. Familie der Ambrof1ana zu Mailand Hans AmiliJin;1F:m
geblich von GiorgioneJ, die heil. Familie bei Herrn Enrico Andreoff1 zu Mais k:idsciFF;. H
land Cangeblich von PalmaJ und die heil. Familie in der Galerie colonna zu ikxcdYk c;.ä1.
Rom Cangeblich von TizianJ zu nennen. Von feinen fpäteren Bildern feien 00nM
die heil. Familie im Pal. Pitti CNr. 84, angeblich von PalmaJ, die vFind11ngimps1.1sikki.
II LemmZ77ezJ a.
Ss 3874397s
Studj
Verong. 1864,
Appcndice