Volltext: Die Malerei der Renaissance (Bd. 2)

nnd 
Texti1e Kunst 
Mi11iaturma1erei 
F1anc1ern. 
Malerei. 
Franzöüfc11e 
von diefen, Arras, nannten die Italiener f0lchc Arbeiten Arazzi. Doch im I5s 
Jahrhundert wurde Brüffel der Hauptf1tz dieser Industrie, deren Bestrebungen 
die dortige Malerfchule entgegenkam O. Nach einem Cart0n in gleicher Grofse, 
der für die einzelnen Arbeiter in Stücke gefchnitten ward, ftellten die WVebEk 
das Bild von der Rückfeite aus in Wolle, Seide und Goldfäden her. Auch 
für diese Arbeiten wurden Vorbilder der besten Meister benutzt oder neu ans 
gefertigt, aber die Ausführung, fo prächtig ihre farbige Wirkung war, konnte 
doch in Zeichnung und Ausdruck nicht alle Feinheiten des Originals erreichen.  
Zu den berühmtesten Folgen folcher Teppiche, die uns erhalten find, gehören TZIeIJnOFEs 
diejenigen aus der burgundifchen Beute in der Stadtbibliothek zu Bern, einige 
nur mit WVappen, andere mit jenen Gefchichten von Trajan und von Erkens 
bald, welche JZog2k7s arm cZx7X lXl2Jix27x2sz für das Brüffeler Rathhaus gemalt hatte, 
ferner eine Folge von Scenen aus der Gefchichte des Cäsar. Eine MdSkC 
gleichfalls dem 15. Jahrhundert angehörige Folge ist die vTapisserie de Nancyci NsI1OYs 
im dortigen Museum, die angeblich auch aus der Beute Karls des KühneI1 
stammte. 1l1r Gegenstand ist eine von Nicole de la Chesnaye verfasste Moras 
lit6, vLa Nef de la santec:. Dargestellt ift ein heiteres Mahl, dem die allegos 
rifchen Gestalten vGute Gesellschafter, ssLeckereia, s1Zeitvertreibcc, ssAuf EUCk 
Wohls, u. f. w. beiwohnen. Darauf fallen allerlei Krankheiten mit scharfen 
Waffen über die Festgenoffen her, Frau Erfahrung aber forgt für Beistand, 
holt sich bei Autoritäten Rath und 1äfst die Verfucher iiSouperu und vBa11s 
quetic festnehmen und auf die Anklagebank fetzen2J. Von den zahlreichen 
Teppichfolgen im Schlosse zu Madrid gehört eine ausführliche Geschichte der 1812dkik1. 
heiligen Jungfrau, irrig auf den Namen van Eyclc getauft, noch dem Ende 
des I5. Jahrhunderts an, aber der Meister, der sie eHtwakf, fieht nicht mehr 
ganz auf der Höhe der Schule, die Compof1tionen sind überfüllt, die Bei 
WCgUI18C11 fChWäcI1lich, die Gef1chter länglich und spitz mit kleinen Augen 
und einem trübsinnigsträumerifchen AusdkuCk 
B. Miniaturmalerei. 
      h h 11cIckt steljl;1;1aguI.er 
Die Leifiungen der flandrifchen Miniaturmalere.1 1I:1s1Tnkia:AT1en M. 1::aM;i. 
gehören zu dem schönsten, was in diesem .Kunfizweig;tJflkl:1n im Cefammten 
Dennoch nimmt derselbe Jetzt nicht. mehr eine f.o1Jl1.e. termaärei ist vielmehr 
KunPcleben ein, wie während des .Mittelalters; die 11l11E; U deiner wird. Nach 
nur ein Abg1anz von dem, was in der Staffe1ei1Ea ereZeEde zu dem, was wir 
Gegenständen und Auffaffung bietet He man.ch;S1d1E:2 dem die Meister erHen 
aus den Tafelbildern kennen, aber sie ist kein e kam werentlich einer fabrik, 
Ranges felbll:ändig zu schaffen pHS8CUs fcYndem z;H. h efchu1t und hochs 
mäfsigen Producti0n anheim, die allerdings tre ic g 
auSg;l3ildgc..1T. l. bhaberei welche während des I4. Jahrhunderts  
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zöf1fchen Königsh0se geherrfcht hatte, Wurde durch 1eJemg
	        
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