Volltext: Die Malerei der Renaissance (Bd. 2)

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T7sccIM7zF bezeichnet, mag des Zufammenhanges wegen gleich hier befpros 
chen werden. Er war der Schüler feines Vaters und war ta1entvoller als 
diefer, aber auch fchwankender. Es giebt Bilder feiner Hand, die an Giorgione Seins 13i1d2k 
und Pordenone erinnern, befonders im Privatbef1tze zu Trevifo. Aber auch iHTkevir0, 
fein grofses Madonnenbild in der Kirche Zu Faenza CI533J ift noch ganz venesik21Daes1z2, 
zianifch, während feine grau in grau gemalten Fresken aus dem Leben des 
hl. Antonius in S. Petr0nio zu Bologna Horentinifche Anklänge zeigen und  
fein Madonnenbild in der Londoner Nationalgalerie an den Stil  
da Imola Toben S. 702J erinnert. 
f7m7zrc7Fm JZf.Ie2 Mc; Fmzz2z Cmrcs1J bezeichnet lich auf feinem Altarbilde von Er. Rizi. 
I507 in der Kirche des Märtyrers Petrus zu Murano felbfi als Schüler Bellis seine Bilder 
ni,s. Doch zeigt er f1ch weder in diefem noch in anderen Bildern feiner Hand m MMWi 
als ein Meister, der die iiberlieferte Richtung ans eigenen Kräften weiterzus 
bilden verstand. Die Berliner Galerie und die Petersburger Eremitage bes;iiBek1iH, 
f1tzen iiAnbetungen der Königen von ihm. mk,k,fZkS. 
Jiinger als er, vielleicht fein Verwandter und Schüler, jedenfalls unter dens oik01.1kp0d.1 
fe1ben Eindriicken aufgewachfen, war GiJssoJrz7Jzo Mr: Fmzz7Z Cmccs, welcher fo 5WaUMi 
bellinesk malte, dafs feine Bilder manchmal unter Bellini7s Namen gehen. s 
Gleichwohl kennen wir kein früheres Bild feiner Hand, als den tl1ronenden SsII1s13I1dEs 
Thomas von Aquino in S. Silveftro zu Venedig; und diefes trägt die JahressTEVs1Ed3gs 
Zahl I520. Seinem fpätefk bezeichneten Bilde, dem Abendmahl von I548 in  
S. Martin0, fleht man das streben an, mit der Zeit fortzufchreiten; aber beffcr, 
als jenes frühere Bild, ilt diefes durch feine gröfsere Freiheit nicht geworden. 
Von den nordifchen Galerien bef1tzt die Berliner nicht weniger als 4 Bilder Ej;1ds3;m, 
feiner Hand, die Dresdener 2, die L0ndoner 2; aber entziicken wird uns keins III LOssdOs1s 
von ihnen. 
Endlich ist hier daran zu erinnern, dafs auch Sebafiiano del Piombo Toben 1S,,F3snlH;J , 
S. 394J auf demfelben Boden erwachfen ift, wie alle diefe Meister und neben 
Gi0rgione und Pa1ma zu befprechen fein würde, wenn er nicht nach Rom ges 
gangen und Nachahmer Michelangelo7s geworden wäre. 
Tizian 
und 
feine 
Schüler. 
Im Brennpunlcte der veneZianifchen KunPc, in welchem lich alle ihre Strahlen Seins 
fammeln, steht T2iIisz7ze2 l7csccsZZz. zZcz 6kzzJzW2.2J Die Frage, ob Giorgione das urfpriings Bedeutung. 
lichere Genie gewefen und ob felbPc Palma bal1nbrechender gewirkt als Tizian, 
verliert ihre Bedeutung vor der erfiaun1ichen Fülle 11öchfkerMeiPcerwerke, die fein 
Pinfel während eines langen, faPc 100jährigen Lebens gefchaffen hat. schon 
zu feinen Lebzeiten nahm Tizian alle höchPcen Ehren der venezianifchen KunPc
	        
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