ita1ienifc11en Malerei.
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allegorifchsmytho1ogifchen Darstellung im Pal. Ruspigliof1 in Rom, welche in DFksicgk1z2.s
der Regel als ssSieg der Keufchheitc: bezeichnet wird, II haben sich nur religiöfe kiCkilfckP.iiin
Darstcllungen und Bildniffe feiner Hand erhalten. R2liSiZFinO.n
Es find fchon einige Bilder Lotto7s aus dem erften Jahrzehnt des I6.Jahrs F,kH,S,3zH.,,
hunderts bekannt. Der hl. Hieronymus des Louvre zeigt fogar die
I5oo2J neben Lotto7s Namen; der Maler Gritti in Bergamo bef1tzt ein bezeichs in 13ekgnn1s2
netes Bild Lotto7s von I505; das Altarblatt von Af0lo in den venezianifchen in Asn1n,
Alpen trägt die Jahreszahl 1506;3J und etwa diefer Zeit mufs auch das fchöne
Altarblatt in S. Crisiina zu Trevifo angehören. Alle diefe Bilder haben eine in T2s2visks.
entfchieden bellineske Haltung bei glaf1gerer Modellirung des Fleifches und Be1iin2sk2
lcälterem Tone. Recht bel1inesk erfcheint Lotto aber auch noch in der ruhig, BMe7
warm und glatt gemalten Madonna von I5o8 in der Galerie Borghefe und in ;k. Rom.
dem fcl1önen mehrtheiligen Altarwerke von demfe1ben Jahre in S. Domenieo
Zu Recanati bei Ancona; diefen Jugendwerken des Meiflers reihen sich noch in Recnnnki,
die anmuthige nVerlobung der hl. Katharinaa in der Münchener Pinalcothek in Miinc11en.
und die Madonna der Bridgewater Galerie CI,ord Ellesmere; zu London in London.
an. Dagegen zeigt die vGrablegungcc von I5I2 in S. Floriano zu Jef1 bei Die c2sn121e.
Ancona bei kühlerer Farbengebung einen umbrifchsrömifcl1en Zug. Die lZiZggZY0s.F.F;
grofsen Altarwerke in Bergamo, in denen Lotto lebhaft an Correggio ers
innert, find die I5I6 vollendete ssVerehrung der Mariaa in S. Bartolommeol111Z;,,IIZZJ0i
und die ähnlichen, aber durch noch kiihnere Verkurzungen und Lichtwirkuns H, 3.139k.
gen ausgezeichneten Darsiellungen von I 52I in S. Bernardino und S. Spirito,
denen die beiden Gemä1de der Verlobung der hl. Katharina in der Galerie
Bergamo L1523J und im Quirinal zu Rom CI524J f1ch anreihen. Um diefe Zeit 9UlHWs
verfuchte Lotto f1ch aber auch in der Wandma1erei. Die Seenen aus dem Dic4,wsnk1.
Leben der hl. Barbara in der Kirche zu Trascorre unweit Bergamo7s, nebst 3FJJTZ1,TkTIl
dem koloffalen Christus als Schmerzensmann am Portal, stammen aus dem
Jahre I524; und etwa derfelben Zeit gehören feine Fresken in S. Michele
Arcangelo zu Bergamo an. später aber malte er in der Kirche S. Domenieo zu Bekgn:nn
zu Recanati die Apotheofe des hl. Vincenz al fresco. zu R2cnn:.:i.
Von Bergamo nach Venedig zurüclcgelcehrt, wo die Kunst inZwifehen nicht 13i1d9kr2ink:k
gefchlafen hatte, nahm Lotto rafch wieder venezianifche Anklänge in feinen nT:.i;i1ciic1iTI1
Stil auf. Zu den grofsartigsten, frifcl1esten und refolutesten Bildern des Meifters Epoche
gehören die Apotheofe des hl. Nikolaus in der Kirche del Carmine und die im cskn1ins.
Glorie des hl. Antonius in SS. Giovanni e Paolo zu Venedig denen die Mai in ss. c;s0xs.
donna mit dem hl. Hieronymus von 1526 in S. Floriano zu Jef1, die Kreuzis 2nevTZYiig.
gung von I53l in Monte S. Giusto bei Ancona, die prächtige hl. Familie mit iZI,J1F4T;,ks
der hl. Katharina von I533 in der Galerie zu Bergamo, die hl. Familie von
in den UfHzien zu Florenz und die schöne Madonna der Kirche S. Maria della III ,Fzl,fZFIJZ;
Piazza zu Ancona sich anfchliefsen. Ganz befonders von Tizian beeinflufst ers III:
fcheint der Meister noch 1546 in dem fchwungvollen Altarbi1de der Kirche S. Gias ZU VMEH8s
1J JIemmZfHzf a. a. 0. fügt noch den kleinen, früher Correggio Zugcfchriehcnen Faun der Miins
chener Pina1cothek END. l266J hinzu; vielleicht mit Recht.
2J Ueber die Echthcit c1iefer Zahl vgl. n1n.n Le77JmZ77HzJ a. a. O. S. 3t mit Cismcse U. crz7sczZms
JeZZe, deutsch, VI, S. 567.
3I Auch die Echtheit diefer Zahl hat J.EMmZ7ie;Js a. ex. O. 34 Vertheic1igt.
4J Näheres bei N. lJrJi7m7i a. a. 0., S. 281ssss286.
Geschichte J. Malerei. 1l. 47