Volltext: Die Malerei der Renaissance (Bd. 2)

Jahrhunderts. 
die Beweinung chriPci mit zahlreichen NebenHguren darstellt, wird in e1nek 
urkundlichen Notiz aus dem I7. Jahrhundert als Gerard7s WVerlc erwähnt II. 
Noch eine Reihe anderer WVerke läfst lich demselben Meifier zt1fcl1re1ben:Gck2u:k. 
ein Triptychon im Municipalpalaft zu Genua: die thronende Madonna, welche 
dem Kinde eine Traube reicht, zwifchen Hieronymus und Benedictus 2J; e111 
Madonnenbild in der Ga1erie zu Darmfkadt, auf welchem das Kind im Schofs D:kkmri2k1c. 
der Mutter in deren Gebetbuch blättert, und die muficirenden und fmgenden 
Engel feitwärts vom Throne denen des Genter Altars nachgebildet find; ein 
Triptychon in der Akademie zu Brügge mit der Taufe Christi in fch6ner k;,Hg;9. 
Landfchaft und der Familie des Stifters Jan des Trompes; eine Kreuzigung ANTON. 
im Museum zu Berlin; eine Anbetung der Könige in heiterer Landfchaft, einiI132k1i,2. 
dem Jan van Eyck zugefchrieben, in der Münchener Pinakothek; ein kleines 1x1iik2chc21. 
Triptychon bei Herrn Artaria in VVien: aufsen und innen auf den Flügeln  
Heilige, unter denen der Hieronymus ganz mit der Gestalt in Genua übereins Maria. 
Nimmt, auf der Mitteltafel der fchwebende Erzengel Michael, welcher den 
Satan bef1egt. 1m lebhaften Gegenfatze zu der milden Schönheit des f1egs 
reichen Engels flehen die fratzenhaften, dr0lligen Teufel, von denen einige 
beim Niederfiürzen mit feinem langen Mantel ihr Spiel treiben. In der wilden 
Felfenlandfchaft und in der Luft fetzt der Kampf der guten und der böfe11 
Engel lich fort, und ganz in der Hohe erfcheint Gott Vater3J. Von den 
Flügeln eines Altars, den der Kanonicus Bernardino de salviatis, Sohn L0k2d0x:. 
eines in Flandern lebenden Florentiner Kaufmannes, in die St. Donatians 
Kathedrale zu Brügge geftiftet, ift der eine erhalten und in der NationalsGalekiC 
zu London. Der Stifter kniet in einer Landfchaft unter dem Schutze von 
drei Heiligen, Bernardinus, Donatianus, Martin. Das Colorit ift von befonderer 
Kraft und Schönheit, die Ausführung alles Beiwerks, auch der Sticlcereien an 
Mitten und bifchöflichen Gewändern, von höchster Vollendung. 
Wir haben nun die Schule der van Eyck bis zum Schluffe des I5. JcTI1ks Riick121ick. 
hunderts verfolgt und bei Gerard David diefe Grenze fogar etwas überfchritten. 
Der Stil und die Malweife der arm E,12rfe bleiben durch Generationen herrfchend; 
mannigfache KünfilersIndividualitäten treten unter den Nachfolgern auf. Rc2gzic2r 
erweitert die Grenzen der Schule nach der Seite des Dramatifchen und des 
Ausdrucks der Leidenfchaften hin, DIE; Zuges vertieft die Charaktere und 
bildet den Reiz des Landfehaftlichen weiter aus; JlXJm7Zi7zx übertrifft alle Ans 
deren durch die Zartheit des Machwerks, das Schönheitsgefühl, die H0lds 
feliglceit und Milde der Empfindung. Aber der letzte schritt zum freien und 
vollendeten Stil, den auch CTks72Zm7 Dzzz;izi nicht erringt, zur vollen Sicherheit 
in Haltung und Bewegung, zur Reinheit der Motive in der Gewandung und 
Linienführung, zur unmittelbaren Lebendigkeit der Action, welche die FeffelI1 
mittelalterlicher Schüchternheit fprengt, bleibt allen diefen Meifiern verfagt. 
Hiervon find sie eben fo weit entfernt, wie es einft die Begründer der 
Schule waren. 
1I Zahlung für eine Refiauration am 
Ceeraert van Brugg11ecs. Beffroi I S. 233. 
    
3I E. FZi2J2eis.I Denkmo.1e Xl1, 
Juli 
1675 
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VEl.l1 
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