Volltext: Die Malerei der Renaissance (Bd. 2)

Die 
B1üt11ezeit der 
ita1ienifchen 
Malerei. 
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über auch der fubjektive Geschmack fein Recht behaupten. Sieht man aber von 
perfönlichen Neigungen ab, f0 wird man anerkennen müffen, dafs Correggio 
fchon wegen feiner technifchsma1erifchen Behandlungsweife zu den bahns 
brechenden Meistern der WVe1t gehört; und wer feiner Bedeutung von dieser 
Seite ganz gerecht geworden ift, wird in den meisten Fällen auch von dem 
Gcifte feiner Kunft bezaubert werden. 
Seine Eigenart konnte Correggio fo wenig, wie Michelangelo, auf feine  
Schüler übertragen. Theils ahmten f1e äufserlich einige feiner Manieren nach, Schiller, 
theils fuchten f1e Kompromiffe mit der römifchen Schule zu fchliefsen. 
Viel Erfreuliches ift daher nicht von ihnen zu melden. Als eigentlicher Schüs 
ler Correggio7S gilt nur Es. EwzxZzzJzi H vor I 548J, für deffen Meifterwerk die Fr.R0s1ds:1i. 
ganz correggeske Madonna mit dem hl. Augustinus und dem hl. Hieronymus 
in der Pinakothek zu Parma erklärt wird, während im Dom diefer Stadt einige 
CrestaurirteJ Fresken feiner Hand erhalten sind. Ein Schüler Rondani7s fcheint 
Correggio7s Sohn Pw;7pc2;zio x4ZZezs7Xi Cgeb. 1521J gewefeH zu fein, der heim Tode P0k1p0;.i0 
feines grofsen Vaters erst I 2 Jahre alt war, nachmals aber felbft ein ,angefehener Megni 
Maler wurde, der Z. B. in feinen Bildern in der Pinakothek von Parma als 
tüchtiger, wenn auch etwas fchwerfa1liger Zeichner ohne den k01oristifchen 
Zauber feines Vaters erfcheint. Mehr oder weniger unter dem Einflufs Cors 
           
I 5 54 zu Parma geftorbene Meister, deffen in diefer Stadt nicht feltenen VVerke J. 
den deutlichften Beleg dafür bilden, dafs die Nachahmung eines Stils, der dem 
eigenen Empfindungsleben fremd ift, zu konventione1ler Erstarrung führt. Fers 
ner gehören L2Zz22 O;7Z Cl510 oder 15I1sI587J, dem z. B. ein siChriftus am Ls1s0 Orts. 
Kreuzen in der Berliner Galerie zugefchrieben wird, der fruchtbare B8mc1m77Zzo BemsGst1Is 
CTcZZZi, genannt vzZ Fuj:Z7ssz2cc  deffen Fresken und Tafelgemälde in 
Cremona, Parma und Piacenza zu Enden find, und Cim;;s222 Cxx7m7i7zi H 1538J,  
von deffen Hand die Pinakothek zu Parma einige Bildniffe besitzt, in diefe Reihe.  
In einem gewiffen Zusammenhange mit Correggio stehen auch einige Mit. DiefFtäx;xi1sk. 
glieder der bereits oben CS. 345j erwähnten Künstlerfamilie  Von 1xI;22ixFia. 
CiwZzZ7w xlXJ:zzz7mZcZ, der eigentlich BezZuZx; oder x57m7zzZZu hiefs, aber, weil er in oik01am0 
die Familie Mazzuola hineingeheirathet, deren Namen annahm, liebt man in MaZMiai 
Parma noch eine Reihe Bilder, die gerade ihn wegen der Verquickung römifcher 
und parmefanifcher Züge als unerquicklichen Manieristen erfcheinen laffen. Der 
berühmteste SprofS der Familie aber wurde Fm7zceFm jlJc1sZzxoZcz, der Sohn Mrk2x:s;1. 
Filippo7s, der Vetter der Gattin 67imZrmm,F. Diefer am I1. Jan. I 5o4 Ll503J in i1ITzFT2iT;i;. 
Parma geborene, 1540 gestorbene Meister, hat es in feinem kurzen Leben in Wo. 
hohem Grade verstanden, die Aufmerkfamkeit feiner Zeitgenoffen auf f1ch zu sein Kunst. 
ziehen. Er ist unter dem Namen Pzzmzg,gzZz7zzi2ze2 Inder kleine Parmefaner:kJ welts Charakter 
berühmt geworden. Schon Vafari, der ihm eine eigene Lebensbefchreibung 
widmete,2J hob ihn in den Himmel. Ob er Schüler Correggio,s gewefen, ist 
eine Streitfrage.3J Doch kann es uns gleichgültig fein, ob er bei ihm gelernt,
	        
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