B1iithezeit der
italienifc11en
Jla1erej
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Galerie No. 135, des Eccehomo7s der 1.ondoner Nation:1lgalerie,1J vor allen D;.s
Dingen aber des auf Kupfer gemalten, früher unendlich gepriesenen kleinen jIkiCETh.10dnsZ.
Bildes der Dresdener Galerie gedacht werden, welches die hl. Magdalena mit me
aufgelöstem Haare ausgestreckt über einem Buche in stiller, waldumrauscl1ter JF31ZJTII1TT,,
Höhle liegend darstellt. Seit Morelli7s schlagender Kritik 2J scheint sich unter
ernsten Forschern die Ueberzeugung zu verbreiten, dass Correggio dieses Bild
nicht gemalt habe. Doch wird die Frage, wer der Urheber des reizvollen
Bildchens sei, einer nochmaligen ernsten Prüfung bedürfen.
Im höchsten Masse interess1ren uns dann aber noch die mythologischen
und allegorischen Darstellungen Correggio7s. Die anmuthige, naiVe Sinnlichkeit, MWgeni
die uns in feinen religiösen Darstellungen manchmal doch etwas befremdend
anblickt, tritt uns hier als berechtigter Inhaltlmalerischer Schönheit mit antiker
Unbefangenheit entgegen. Zu den frühesten myth0logischen Tafelbildern des
Meisters gehört das wohlerhaltene, hinreissend schön in welcher Plastik gemalte,
von dem ganzen Düfte correggesken Helldunke1s durchslossene Bild des Louvre Jupiter und
zu Paris, welches Jupiter darstellt, wie er in Satyrsgestalt die schöne, in tiefem i::FElsZZFe.
Schlummer liegende Nymphe Antiope beschleicht. Weit schlechter erhalten
ist die naive Darstellung der vSchule des Amorcc in der I,ondoner Nationals Dis Schule
ga1erie. Merkur unterricl1tet den kleinen Liebesgott im Lesen; Venus steht, des iTieE0TiTiFki.
Meisters ungelehrter Auffassung entsprechend, als Flügelgestalt daneben. Späs
ter sind die beiden köstlichen schmalen Hochbilder gemalt, welche als Gegens
stücke in der kais. Galerie zu VVien hängen. Das eine derselben stellt den vom sks;Zsi1;;21sJ
Adler des Zeus entführten jugendschönen Ganymed dar, das andere, welches
durch eine besonders geistvolle Ausbildung des auch hier durch den Stoff ges
botenen Helldunkels ausgezeichnet ist, zeigt Io, wie Jupiter sie in Gestalt einer Io in Wien.
Wolke umarmt; eine Kopie dieses Bildes besitzt die Berliner Galerie. Dann
folgen noch zwei grosse Breitbilder. Das eine derselben schmückt die Galerie
B0rghese zu Rom CFig. 4o1J. Es stellt die Danae dar, welche mit
Schofse auf königlichem Lager ruht, im Begriffe den goldenen Regen des Zeus
zu empfangen, wobei ein am Fussende des Bettes s1tzender Amorsjüngling ihr
behülHich ist, indem er ihr das letzte Gewandstück fortzieht, während am Kopss
ende ihres Bettes zwei allerliebste kleine 1.iebesgötter die Schärfe ihrer Pfeile
prüfen; es ist ein Bild, welches einen verfänglichen Moment mit so souveräner
Unbefangenheit und so tiberwältigendem malerischen Reize darstellt, dass wir
an seine Unschuld glauben. Das andere befindet sich im Berliner Museum und, Leda
stellt Leda mit dem Zeusschwane dar. Da es in weiter Flusslandschaft noch m Bahn.
eine Reihe der badenden Gefahrtinnen Leda7s von Schwänen umspielt zeigt,
so gewinnt es einen schalkhaft überzeugenden, novellistischen Charakter. An
die mythologischen Bilder Correggio7s schliessen sich endlich die beiden alles IZH;esJIF:;js
gorifchen Darstellungen an, welche sich, in Gouache gemalt, in der Hands iF1e1k3gvc::;
Zeichnungensamm1ung3J des I,ouvre beHnden. Sie werden als 2pTriumph der
Tugendci und als oI.aster im Joch der Leidenschaftenci bezeichnet und sind bei
grifflich etwas unklare Zusammenstellungen, welche jedoch den späten Stil des
C1880Js
4. Serie, V Hi
s161.
vgl. man 7zzZ,
echt erklärt.
4TJeyey
KiinsilersLexik0n