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Wertes
Buch
Abtbeilung.
Hampk0,.HamptonsCoiirt bei London die noch wenig beacl1tete Madonna mit Joseph
Hieronymus. II Ob sich auch Fresken Antonio7s aus dieser Periode ers
Ren. halten haben, ist nicht gewiss. Allerdings liess die VVittwe des Gian Pietro
Gonzaga nach 15I4 von Meistern aus correggio einige Palastzimmer zu Nos
vellara mit FreSken schmücken; und von diesen befindet sich das Deckens
bild des von dem Adler emporgetragenen Ganymed gegenwärtig in der
Galerie von Modena; und 32 Fresken aus dem iiCafino di sopraci gingen in
den Besitz des vor kurzem verstorbenen Malers Emil Girard über. TO DafS der
s7Maestro Antoniocc, der erwiesenermassen mit an diesen. Fresken gearbeitet,
eher Antonio Allegri als Antonio Bartolotti gewesen, ist nach dem Eindruck
der Gemälde wahrscheinlich, doch ist Antonio keinesfalls allein dort thätig
gewesen.
c0kkeggi0iki Im Jahre 15I8 ging Correggio nach Parma, der Stadt, die man noch heute
Fauna. besuchen muss, wenn man sich ein vollständiges Urtheil über den Meister
bilden will. Der erste Auftrag, der ihm hier zutl1eil wurde, ging von der
Aebtiss1n des reichen Nonnenklosters S. Paolo Donna Giovanna aus, einer
S. P2010. humanistifch gebildeten Dame, welche damals ihre Zimmer zeitgemäss einrichten
liess. Dem jungen Meister von Correggio übertrug sie die Ausschmückung eines
quadratifchen, gewölbten Gemaches mit Darstellungen aus der l1eidniscl1en
Mythologie; und mit diesen Darstellungen gerieth Antonio erst in sein eigentliches
Km1cJi:;Hd. Element. Das Hauptbild über dem Kamin ist für ein Jungfrauengemach geeignet
genug: Es stellt Diana in ihrem von zwei Hindinnen durch die Himmelswolken
Die gezogenen Jagdwagen dar. Die sechzehn Lünetten, über denen die Gewölbes
www. kappen ansetzen, sind mit einfarbigen mytl1ologischen Kompositionen geschmückt,
welche von Antonio7s archäologischen Kenntnissen keine sehr günstige Vors
stellung, eine um so vortheilhaftere jedoch von seiner Kunst erwecken. Das
D5fJj11ZiFkens schönste aber sind die Deckengemälde. Die sechzehn in der Mitte zusammens
treffenden Rippen sind hier als Gerüst einer Laube behandelt, um welches sich,
alle Gewölbekappen füllend, üppiges VVeinlaub, Rosen und VVinden ranken.
In der Mitte jedes Kappenfeldes ist eine ovale Oeffnung angebracht, als hätte
die Kunst des Gärtners sie in die Laubendecke gefchnitten oder auSgespart;
und durch diese sechzehn Oeffnungen blickt man in ein fröhliches Kindergewims
mel hinauf, welches sich draussen über das Blätters und Blumendach hinbewegt.
In jeder Oeffnung spielen zwei oder drei Putten CFig. 397J; einige schauen
neugierig herab, andere tau1neln, ohne der Oeffnung zu achten, über sie l1ins
weg; noch andere lassen gar ein Beinchen herabhängen. Alle spielen mit Jagds
gerathen, wollen also als ideales Gefolge der Diana über dem Kamin, als
Genien der Jagd, aufgefafst sein; alle zeigen die reizendste, unschuldigste Jiis
gendschönheit der Formen, den blühendsten und zartesten Farbenton des
Fleisches; alle sind mit feiner perspektivischer Beobachtung auf die Untersicht
berechnet. Schon hier hat der 24 jährige Meister sich selbst gefunden.
Ii,:äFgi;;, Nach. Beendigung dieses Werkes, I5I9, kehrte Antonio nach feiner Vaters
vqkg,;f;dt stadt zurück, verheirathete sich hier und grundete seinen Hausstand. Sein
In lsIa1nptovs
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Frühe Fress
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II C. l7HzZr2izf im Archiv.
u. Anm. 9.
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FVien, 1882.
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