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VierteS Buch.
Ab thei111ng.
imK0Hsekv2. im K0nfervatorenpalafte entftanden fein, die anderen Meistern als ihm wohl
m:slin1YZTiZiI1e mit Unrecht zugefchrieben werden; ferner fchuf er in Rom eine grofse Reihe
2nFkqiif2Y7;iH:i;sn von Faffadenmalereien, welche die Vorbilder der auf demfelben Boden ges
wachfenen ähnlichen Arbeiten Polidoro7s und Maturinols Toben S. 679J wurden.
leider aber alle den Unbilden der VVitterung zum Opfer gefallen find. In den
Darftellungen aus dem alten und neuen Testamente, mit denen Peruzzi l5I7
is: S. M2ki.2 eine Kapelle der Kirche S. Maria della Pace fchmückte, erfcheint er als der
dTi1kiIi:2l2Je durch das Studium RaphaelS und Sodoma7s gereifte Künstler. Mit grofsartiger
Einfachheit ist die Erfchaffung Adams und Eva,s dargestellt; eine wunderbare
Beherrfchung grofser Maffen zeigt das SündAuthbild; an S0doma erinnert
befonders die Anbetung der Könige. Als er fpäter in derfelben Kirche
fein VVandbild der Darstellung Mariae im Tempel malte, hatte Raphael ihn
ganz zu sich hinübergezogen. Entfchieden in Raphael5 Geiste ist auch der
ik2d2k1.0:1. fch6ne Karton einer Anbetung der Könige koncipirt, welcher f1ch in der L0ns
NTlFsT;1. doner Nationalgalerie befindet. Im Jahre I522 ging Peruzzi nach Bologna;
galem7 auf dem Rückwege nach Rom befuchte er feine Vaterstadt Siena. In Rom
befchäftigte ihn bis zu der Katastrophe des Jahres I527 hauptfächlich der Bau
der Peterskirche. Die Plünderung der ewigen Stadt trieb ihn nach Siena
zurück; und die Arbeiten, die hier von ihm herrühren, entftanden zumeist in
in ask vi11a den folgenden Jahren: auf dem Gebiete der Malerei z. B. das Deckenbild des
2iielsciTi2T, ParissUrtheils in der Villa Belcaro und das pathetifche, von Michelangelo mits
beeinHufste Fresko der Kirche Fontegiusta, welches den Kaifer Augustus mit
zu Siena. der tiburtinifchen Sibylle darstellt CFig. 391J. Das war die letzte Stufe feines
imalerifchen Stils. Seine Formengebung ist hier ganz breit und bewufst, fein
Pathos nicht frei von leerer Deklamation.
Tafelbilder Peruzzi7s find felten. Den EinHufs Sodoma7s zeigt, nach M0relli,
imp21.chigi die Darstellung des Raubes der Sabinerinnen im PalazZo Chigi zu Rom, wahrs
ikZupF1YiI3i:ki fcheinlich ist aber auch die hl. Familie des Pal. Pitti in Florenz CNo. 345l
Zu Florenz. von feiner Hand, ein Bild, welches ihn als felbständigen Raphaeliften von feinen
Formen und kühlen Farben zeigen würde. Peruzzi kehrte 1535 nach Rom
zurück, wo der Tod ihn fch0nl I537 mitten aus grofsartigen Bauplänen fortrifs.
Dom. In eigentlicherem Sinne ein Nachfolger S0doma7s in Siena wurde De27Jzx7iim
BMamW BZxtzzJ2wJzi, deffen wirklicher Name Dm;2E72im di Js2xwPo di Pack, deffen Spitzs
name JlJemJXiyzo oder JlJxscrJzwsZ7szo war.1J Wahrfcheinlich I486 geboren, liefs er
früh Perugino, der I508ssl509 in Siena war, auf sich einwirken, ging aber l5I0
nach Rom, um Raphael und Michelangelo zu ftudiren. Später zog der fteis
gende Ruf Sodsoma7s in Siena ihn nach feiner Vaterstadt zurück, welcher er,
von kürzeren Reifen abgefehen, bis zu feinem 1551 erfolgten Tode treu blieb.
Seine zahlreichen Gemälde fpiegeln die wechfelnden EinAüffe wieder, denen
er ausgefetzt gewefen. Schliefslich gewohnte er f1ch einen korrekten, aber
Fkiihz2 Des. kalten, etwas studirten römifchen Epigonenstil an. Die bedeutendsten Fresken
F82,,JIT,kSzFtZZ feiner früheren Zeit Cl518J fchuf er im Wetteifer mit Sodoma und Pacchia im
SiciZiTFJ7k. Oratorio di S. Bernardin0; von feiner Hand find hier die beiden Bilder der
spzk2ke Vermählung und des Todes der Jungfrau. Die bedeutendsten dekorativen
E1E,eTFTZiY,;Gemälde feiner fpäteren Zeit sind die Deckenbilder aus der alts
act au5j.
ZWZaJ7Zf,
Documenti,
passim.
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