Die Blüthezeit der ita1ienifche11 Malerei.
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und Herrn Senator More1li in Mailand bestätigte interessante Thatsache zeigt,
dass Sodoma sich zwischen I518 und I525 in 0beritalien wieder der mailändis
schen Richtung näherte. Im Jahre I525 schuf er dann in Siena die wunderi
volle Processionssahne, welche jetzt den Usf1zien zu Florenz gehört. Die eine i. d.FFrk.2iek2
Seite zeigt die Madonna zwischen Heiligen, die andere Seite den hl. Sebastian zu wem,
am Baum, eine der reifsten Gestalten der ganzen christlichen Kunst, deren
üppige Jünglingsschönheit hier nur das Gefäss für die innige religiöse Begeistes
rung ist. Nicht viel später wird auch die schön durchgesührte Altartafel mit
der Anbetung der Könige in S. Agostino zu Siena entstanden sein. Während ix2s.Ag0iki:1o
seiner letzten Irrfahrten aber malte er z. B. 1542 für S. Maria della Spina zu Zu Siena,
Pisa die überlebensgrosse Madonna mit Heiligen, welche sich jetzt in der dors is Pia.
tigen Stadtgalerie befindet. H
Die letzten Jahre feines Lebens scheint Sodoma in ruhiger Zurückgezogens
heit unter der PHege seiner Gattin in Siena verlebt zu haben. Vasari7s Ers
zählung, dass er, von seiner Frau getrennt, verlassen und verkommen im Hos
spital gestorben sei, ist urkundlich als unwahr erwiesen worden. Er starb im seik.1s0d.
Februar I549.2J Dass er einer der begabtesten Künstler der Zeit gewesen,
wird ihm niemand streitig machen; die unparteiische Kunstgeschichte wird
aber nach wie vor urtheilen und hierin Vasari recht geben D, dass Sodoma
bei seiner Begabung noch Höheres hätte leisten können, wenn er die Natur
fleissiger studirt und sich als Künstler und Mensch einer strengeren Selbstzucht
unterzogen hätte.
Von den eigentlichen Schülern Sodomals, deren Namen bekannt s1nd,3J ist s9dq;H2ss
nicht viel zu sagen. Doch lebten neben und nach Sodorna einige mehr oder dXY;ilFTä
weniger durch ihn beeinHusste Meister, welchen eine höhere Bedeutung nicht v01:ielssiTZ2.
abgespr0chen werden kann. CZ2Zm7Jzc2 PzzcxJzizz7s72jzTi4J sgeb. 1474, zuletzt erwähnt
I540J freilich war ein unsteter Geselle, der das Leben eines Abenteurers ges
führt, nur wenig Gemälde hinterlassen hat und in diesen als Nachfolger des
alten Bern. Fungai Toben S. 207J erscheint, ohne jedoch von der Weichheit
und Flüssigkeit S0d0ma7s unberührt geblieben zu sein. VVenigstens gilt das s2;isejBi1dek
von der isHimmelfahrt Christicc im Istituto delle helle Arti zu Siena, welche M Siena,
ebens0wohl an den folgenden Meister erinnert, wogegen seine Madonna und
seine vHeimsuchungec in derselben Sammlung und seine vHeimsuchungec in
der Akademie von Florenz bewegt bis zur Verzerrung und stillos bis zurinF10kw.
Schwäche sind.
Viel bedeutender war GimZm1zo della PzzcxJzizZ sgeb. I477, zuletzt erwähnt Gik01.dp1t2
I535J, der früher manchmal mit Pacchiarotti verwechselt zu werden pflegte.5l PMh1ai
Seine frühen Bilder, wie die Krönung Mariae in:S. Spirit0 zu Siena, deuten seine ni1zi2k
auf seine künstlerische Erziehung in Florenz und erinnern im Ausdruck sogar in Si www.
An Perugino. Die Formen sind klarer und ruhiger durchgebildet, als bei