Volltext: Die Malerei der Renaissance (Bd. 2)

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0rnamentalen Einfassungen zu den geschlossensten HochrenaissancesDekorati0nen 
gehören. Die Geschichten Maria7s und die Hauptheiligen des Franciskaners 
ordens sind dargestellt. Von Sodoma rühren die vier grossen Gemälde der Dars 
ste1lung der Jungfrau im Tempel, der Heirnsuchung, der Himme1fahrtCerst 
I532 hinZugesiigtJ und der Krönung Maria, sowie die Gestalten des hl. Frans 
ciskus, des hl. Antonius und des hl. Ludwig von Toulouse her. In den vier 
Bildern aus dem Marienleben schweigt Sod0ma7s Pinsel in lichter Frauenschöns 
heit; aber auch geistig sind die Gestalten belebt und vertieft, und die Kompos 
s1tionen sind klar und ruhig genug. 
Dann folgen C1525J die Fresken in der Katharinenkapelle der Kirche S. seine Fries. 
Domenico. An der Wand zur Linken sieht man die sigurenreiche Darstellung s,1FFZ.sII;c0, 
der Rettung der Seele eines Enthaupteten durch die Fürbitte der hl. Kas 
tharina. Die beiden Hauptbilder aber, welche zugleich die schönsten religiösen 
Darstellungen Sodoma7s sind, befinden sich zu beiden Seiten des Tabernakels: 
links vdie Ohnmacht der hl. Katharinau CFig. 389t, d. h. ihre Stigmatis1rung Die ohu. 
durch den uher ihr rchwehehdeh Hei1arrd, rechts 2,die Eksi2se der h1. K2kh2r. 1kH;3T.2s7;TFs 
rinac:, d. h. ihre Speisung mit der Hostie durch die Hand eines Engels. Ohns DT1TrmiiiiM 
macht und Ekstase sind nie überzeugender dargestellt worden als hier. Sodoma Katharina. 
zeigt sich in diesen Bildern als ein Seelenmaler von hoher Bedeutung und zus 
gleich auch hier in der 0rnarnentik der Pilaster als ein Dekorateur ersten 
Ranges. 
Später entstanden die Fresken des Meisters im Stadthause von Siena, näms Dis 1Fr2skeh 
lich in der Sala delle Ballestre die von prächtigster dekorativer Einfassung s:2.ri;ii2ure 
umrahmten Gestalten des hl. Vettorio, eines edlen Ritters zwischen Wunders zu III: 
schönen Putti sj1529J, des hl. Ansanio, eines ideal gehaltenen Priesters, der H. YF,TTM0. 
gerade einen vor ihm knieenden Mann taust CI529I, und des hl.Bernard0 Tolomei, HsDYTFfkIfJio. 
eines würdigen GreisesC1534J, die drei schönsten Männergesta1ten, welche Sodoma Zs;eT,ZI,FZTFi. 
geschaffen; sodann die Auferstehung Christi C1535I im Saal des Salzverlcaufs, ssJ;YHF 
die thronende Madonna zwischen den Heiligen Galgano und Ansano CI537J MAdOmMs 
im heutigen Rathssaal und die Madonna mit Heiligen über dem Altar der 
Kapelle an der Rathhaussassade CI537J. Die Gemälde aber, mit denen der  
Meister die Jakobuskapelle der Heiligengeistkirche schmückte  
sind nur zum Theil al fresco, zum andern Theil in Oel gemalt. Zu allen diesen 
und noch anderen Wandgemälden der späteren Zeit Sodoma7s haben sich 
keine Entwürfe erhalten. Fast möchte man glauben, Vasari habe mit Recht 
behauptet, dass Sodoma die Bilder ohne weitere Vorbereitung an die VVände 
zu werfen pflegte. Dass sie ausserordentlich ungleich behandelt sind, ist uns 
zweifelhaft; ebenso unzweifelhaft aber auch, dass die besten von ihnen zu den 
klass1schen Werken der Malerei gehören. 
Sehr gross ist ferner die Zahl der Tafelgemälde, welche S0doma nach 1;2k21. 
seiner Rückkehr von Rom in Siena und anderen Städten geschaffen. Hier ZJ;Y:1TiIki;dFii 
können nur noch wenige von ihnen hervorgehoben werden. Leider haben die d0d0maSI 
meisten durch Nachdunkelung ihre ursprüngliche Wirkung eingebüsst. In Siena in Siena. 
malte er 15I6 oder 15I7 die schöne heil. Familie mit dem hl. Kalixtus, welche 
sich jetzt in derKapelle des Stadtl1auses befindet. In Reggio malte er 15I8 die erst irr Reggio, 
vor kurzem von Frizzoni dort entdeckte Darstellung des hl. Almosenspenders  
Omobonus in S. Prospero, welche die auch durch Bilder bei Herrn Dr. Frizzoni irr 1x1;ri12r2d.
	        
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