Jahrhunderts.
Unter sonstigen Werken des Meisters ist die kleine Tafel mit den sieben s2iik1ri:ä22i.
Schmerzen der Maria in der Galerie zu Turin hervorzuheben II. Ganz übers
einstimmend ist die Tafel mit den sieben Freuden Mariae in der Münchener Msiuj:xR2e,;1
Pinak0thek componirt, die aber viel grösser als die vorige, also kein Seitenstück
zu ihr ist. Das Münchener Bild wurde von dem Schöfsen und Gerber Peter
Biiyltink im Jahre 1480 seiner Zunst zur Aufstellung in ihrer Capelle in der
Frauenkirche zu Brügge übergeben II. Jedesmal bildet seine von hohem Augek1s
punkt ausgesasste Landschast mit der thurmreichen Stadt Jerusalem in der
Mitte den Schauplatz für eine Fülle einzelner Vorgänge. Dort spielt sich die
ganze Passion vom Einzuge in Jerusalem bis zu den Erscheinungen des Aufs
erstandenen ab. Hier entfaltet sich die Geschichte Marias von der Verkündigung
bis zu ihrer Krönung; die Hauptscene vorn ist die Anbetung der Könige,
deren Hins und Rüclcreise ausserdem ausführlich geschildert ist. Eine Fülle
anziehender Episoden ist überall eingestreut. Weiter hinten fragen zwei Reiter
in voller Rüstung, die zu den Scharen vom Kinderm0rd gehören, die Schnitter
aus dem Felde nach dem VVege. Vorn, bei der Anbetung der Könige, fällt
der Reitknecht, der die Pferde tränkt, in die Augen, und dabei sind die Thiere
in ihrer Verkürzung vortrefflich gezeichnet. An geeigneter Stelle, bei Christi
Geburt und der Ausgiessung des Geistes, haben verehrende Mitglieder der Stifters
familie bescheiden ihren Platz gefunden. Die Composition ist jedesmal ebenso
reich wie poetisch; im Münchener Bilde kommen die Vorgänge selbst dem
Naturell des Künstlers und dieser behaglichen Breite der Schilderung mehr
entgegen, aber da es weniger gut erhalten ist, wird es durch das zart bes
handelte, in den Farben leuchtende Bild zu Turin übertroffen.
Von 1484 ist der grosse Altar aus S. Jacob in der Akademie zu Brügge ci2kili10pii.
dankt, der in der Mitte den heiligen Christ0ph0rus zwischen Marcus und Aegis i:akiiT;Ec.
CUUs, aus den Flügeln den Bürgermeister Willem M0reel und seine Frau
Barbara nebst ihren Schutzheiligen und ihren Kindern enthält3J. Die Brusts
bilder desselben Ehepaares besitzt das Museum zu Brüssel, ausserdem noch ein
anderes tresfliches männliches Bildniss. Das Porträt von Moreel7s zweiter p0ki;s2i:s,
Tochter Marie, 1480 datirt, durch eine spätere Inschrift als pSibylla sambethacs
bezeichnet, beHndet sich im Johannishospita1 zu Brügge.
Ein Gemälde grösseren Umfangs ist die Madonna in der Sammlung des
Grasen Duchätel zu Paris. Sie thront in einer rundb0gigen Kirchenhalle, IZiki;.
die beiderseits den Blick in die Landschast frei lässt; Jacobus der ältere und Diicii3Fei.
D0minicus empfehlen ihr die knieende Stifterfamilie, die aus acht Männern
und Knaben, dreizehn Frauen und Mädchen besteht. Memlinc7s letzte datirte
Arbeit, zugleich ein vollendetes Meisterwerk, ist endlich der grosse Altar mit
doppelten Flügeln in der Greveradencapelle des Doms zu Lübeck mit der L3boFjss
Jahrzahl I49I am Rahmen. Die Verkündigung, als steinfarbene Statuen in
1J Vielleicht identifch mit einem Gemälde cleffe1ben Gegenstandes, das froh einll la der,Zunftc;
capelle der Librarier5 zu Brügge befand und wahrscheinlich das Mittelüüc1c eines von W1llem X relan
dorthin gesiifteten und in den Jahren 1477 bis 1478 bei Meister Hans bestellten Altars War. CAN
n. ca2mZcareZJe, deutsch, S. 293.
2J Beffroi H, 264.
3J Vgl. Beffr0i II, S. 185.