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Viertes Buch.
Abthei1ung.
Agoltino
Veneziano.
Marco
Denke.
leicht zu variiren oder zu ergänzen. Hierher gehören Marc Ant0n7s Apoll
vom Be1vedere, feine Reiterfkatue Marc Aure17s und feine einem antiken Sarg
Marc Anton bildete rafch eine Kupferftecherfc11ule, deren bedeutendfke
Meister x4FiyZi7zo 7xs7zk.8szkzm2 und JkJzz7sm Dx27zZZ von Ravenna find. Er felbPc
kehrte nach der Plünderung Roms in feine Vaterfiadt Bologna zurück, wo er
fpätefienS 1534 gePcorben fein mufs. Alles in allem gehört er zu den einflufss
reicl1Pcen KtinPclern, welche je gelebt haben.
Die
Schule
VOI1
Siena.2J
E:i:wickiu:2g Die Malerei Siena7s, der anmuthigen t0skanifchen Bergstadt, welche in den
rxek.2FiZYiz222 Zeiten Cimabue7s und Gi0tto7s Meister besass, die es erfolgreich mit diesen
Malerei. Horentinischen Grössen aufnahmen Toben Bd. I, S. 4I6s419; S. 450.459J, hatte
im I5. Jahrhundert fchwingenlahm und kümmerlich ihr Dasein gefristet Toben
S. 206s208J. In der goldnen Zeit des I6. Jahrhunderts aber Hösste ein von
Oberita1ien eingewanderter Meister ihr neues Leben ein.
Gis;.Uiixu:. Dieser Meister war CHOR der unter dem Namen Fm7o7;m 4J zu
sein ask. den bekanntesten italienischen Künstlern gehört. Heissblütig, leichtlebig und
s2niTmdii2. gri1lenhaft, war er zugleich von der Natur mit eigener Schönheit und mit
kamt. lebendigstem Schönheitsgefühl ausgestattet. Die Arbeit wurde ihm leicht,
aber er nahm sie auch leicht. In feinen besten Leistungen gelingt ihm hier
und da ein unerreichbar glücklicher VVurf, strahlen besonders seine Frauens
Jünglingss und Knabengestalten eine volle, klare Schönheit aus. Oft genug
aber scheint feinen Figuren auch das feste Knochengerüst unter dem weich
modellirten Fleische und der feste Boden unter den Füssen zu fehlen; und
seine Kompositionen sind fast immer locker und haltlos. Dabei ist er jedoch
ein lebendiger Erzäh1er und ein Meister ergreifenden Ausdrucks. XxVenn Vafari
ihn unterschätZte, so macht sicli neuerdings eine Neigung geltend, ihn Zu übers
schätzen. Zu den Künstlern allerersten Ranges darf man ihn nicht stellen, wohl
aber zu den vprimis proximicc des Plinius.
JHics1sHnss;Fs Giovanantonio Bazzi war I477 in Vercelli geboren. Sein erster Lehrer
war ein handwerksmässiger dortiger Meister namens FJJm23oz7zI Erst in der
Schule Leonardo da Vinci7s zu Mailand entwickelte er sich zuni Künstler.
Seine frühen Werke, die jedoch noch nicht alle erkannt zu sein scheinen und
5eix1ie0saxs noch zu Zweifeln Anlass geben,5J gehören in der That einfach zur Schule
cleslcer Stil.
Leonardo7s. Im Jahre I50I tauchte Giovananton1o in Siena auf, wo er sich
O JJm7Ji 77mcJe: Die Antiken in den Stichen Mark: Anton7s u. f. w. Leipzig 1881.
2J Die allg. Literatur oben S. 206.
3J IZc1Jwf CEd. Mi1. VI, P. 379s4oOJ hat ihn als Kiinfk1er und Menfc11 ver1n1gli1npft. Nenere
Likekk;tuk: LmJ;si Bmzzz1: Notizie intorn0 alle. pajria etc. di G. A. Ba2zi, in den MisceIlanea d.
St0ria ita1iana, I, Turin 1862. A. 7:z7zje22.s Leben und Werke des Maler; G. A. Ba22i. Stuttgart
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Perugia 1872, Vol. I, P. 2o81T. und in .LiiZZz;W7F Zeitschrift IX Cl874J, S. 33.44. Nod. IZfJcJie7s
in De7lzme7.s 22KunPc und Künftlercc, 2. Abth1g., Bcl. I, No. 54 u. 55. Der Kommentar in J1JJZezJ2eF7.r
Vafari VI, p. 4oIss41s. J1cZ. JlJeJWs in feinem Al1g. Künll:ler1exikon III Ll881J, S. l78.229.
4J Die nnbefangenlle l3eleuc11tung dieses Beinan1esL bei Nil. Z1fe;ws a. a. O. S. 197.199.
5J LmwZfeZJi,s Die Werke etc:., S. 47os472.