Rosarioei von 1540 in S. Domenico zu Palermo noch weiter ausgebildet finden,
ohne jedoch, dass diese Werke aus dem Rahmen der raphaelischen Kunstweise
herausträten. Die letzte Nachricht über den tüchtigen Meister stammt aus dem
Jahre I 552.
Wir müssen noch einmal zur Umgebung Raphaels zurückkehren, um ivi2iscAmkm.
des grossen Kupserstechers JMZ7sc xHlIzZwzio JZxzzi7;Iwm7zii.5 zu gedenken. Sein Ges seik1gkkiiheii
burtsjahr ist unbekannt; feine Vaterstadt war Bologna; und hier stach er suche.
zu Anfang des Jahrhunderts theils V0rlagen Fr. Francia7s Cz. B. die Geburt
des Heilands, Bartsch I6, Passavant 8J, theils eigene Erfindungen Cz. B. Pys
kamus und Thisbe von 1505, B. 322, P. I94J, bis er Dürers Blätter kennen ssiHegiEx;ek
lernte. Diese packten ihn so gewaltig, dass er nach und nach ungefähr k:Ysti:rii1AsYr;.
80 feiner Holzschnitte und Kupferstiche nachstach und, auch als er zur römis
schen Schule überging, noch eine Zeitlang die landschaftlichen Gründe nors
dischen Stiles beibehielt. Durch diese Studien entwickelte Marc Anton seine
Technik zur höchsten Feinheit und Freiheit. Im Jahre 15I0 stach er in Florenz sage
das Blatt nach Miche1angelo7s badenden Soldaten CB. 487, P. 254 oben S. 579J. inSkiiF1TTkiz.
Bald darauf aber wird er nach Rom gegangen sein. Hier trat er so gut wie s2in2:vski;iki.
ganz in Raphaels Dienst. Die beiden Männer fühlten, dass sie aus einander JsTYFi,ZYik
angewiesen waren. Marc Antons Stiche gewannen erit durch die entzückenden M Rom.
Kompositionen, die Raphael zum Theil eigens für sie zeichnete, den Formens
reiz, der sie, verbunden mit ihrer eleganten Grabsticheltechnik, weltberühmt
machte; Raphaels Stil und Ruhm aber wurden durch kein anderes Vehikel so
rasch durch ganz Europa getragen, wie durch die vervielsältigende Kunst seines
Bologneser Freundes, dessen Bildniss er auf dem HeliodorussBilde der vatilcas
nischen Stanzen anbrachte. Marc Anton wurde auf diese WVeise der Vater des
reproduktiven Kupserstichs, der wenigstens durch ihn erst eine künstlerische D3H:;i3;os
VVeltbedeutung erhielt. Doch lieferte Raphael oft nur flüchtige Skizzen; und KupL;F;rt;ch.
es ist bewundernswerth, in wie hohem Grade Marc Anton es verstand, die nkikpi2ss.
Formen durchzubi1den und mit raphaelischem Geiste und Leben zu erfüllen. Bi;i1tikTiikiiTxib
Zu den frühesten Blättern, die der Meister nach Raphael gestochen, gehört Raphaels.
vder bethlehemitische Kindermordcc CB. 20, P. 9J, dessen Entwurf die Albertina
besitzt, zu den grossartigsten das sog. vQuos egock CB. 352, P. 138J, welches
Neptun auf seinem Muschelwagen darstellt, zu den anmuthigsten oAdam und
Evas CB. I, P. II. Aber auch einen Theil der Stanzenbilder und der Gemälde
der Farnesina und die Madonna di Fuligno hat Marc Anton gestochen. Nach
Raphaels Tode schloss er sich an Giulio Romano an Cz. B. oBacchus und
Ariadne:k P. I93J; und die Antike spielte eine immer grössere Rolle in seinen
Stichen. Marc Anton und seine Schule haben durch ihre Stiche unberechens ,,FlIF,;s,S
bar viel zur Verbreitung wirklicher Anschauung der Antike beigetragen. Theils k111Jts;rto1Feckj1
stachen sie antike Stoffe in der Gestalt, welche sie durch moderne Meilterhände
erhalten hatten Cwie z. B. Raphaels FarnesinasBilderJ, theils entlehnten sie ihre
Hauptm0tive ganz oder theilweise antiken Vorbildern Cwie das berühmte Pariss
Urtheil, B. 245, P. I37, nach einer Zeichnung gestochen wurde, die Raphael
aus verschiedenen antiken Reliefs zusammengesetzt hatteJ,lJ theils endlich stachen
sie die antiken Bildwerke als solche, wenn auch selten, ohne sie in ihrer WVeise
Ochs.
den Berichten der
JxzJm in
Oliv
Gef.
I8492
55 ff.