Die Bliithezeit der
ita1ie11Zfchen Malerei.
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erfahren, wie Vafari ihm denn einige Deckenbilder der Loggien zufcl1reibt.s2insAkhei.
Unter Raphael arbeitete er in verfchiedenen Räumen des Vatikans, fchuf aber iFZpiiTTi.k
auch felbftändig eine grofse Reihe von Faffadenmalereien, Zimmerdekorationen s2j:2e.r211,.
und felbPc Kirchenfresken in Rom, bis er f1ch nach der Plünderung der ewigen rXY12TliFY
Stadt nach Genua wandte, wo er den Palaft des D0gen Andrea Doria mit jIFki:I.7IIz,
Fresken und 0elbildern auf7s reichfie dekorirte. Die Stärke diefer Darftel1ungen
liegt jedoch weniger in den vielfach fchon recht manierirten Figurenbi1dern,
als in der dekorativen Gefammtwirkung und in den ornamentalen Details.
Nach Rom zurückgekehrt, malte er auch hier wieder Staffe1eibilder und Figus is Rom.
renfresken; aber auch hier erwarb er lich nach wie vor feinen Ruhm haupts
fäch1ich durch dekorative Arbeiten. Ausgezeichnet iPc z. B. die Decke der
Sala regia des Vatikans, welche Daniele da Vo1terra nach Pierino7s Tode volls
endete; und die Grotteskendekoration eines Saales im Castel S. Angelo geht
fo treu, wie kaum eine andere, auf die wiederentdeckten Motive der fpäteren
römifchen VVandmalerei ein. In der Regel find feine VVerke leicht und ges
fällig in Formen und Farben.
Von den Meiftern l7j7zcm.5o Erz. JZz7yzxzg72i1J von S. Gimignano Cgeb. I492, v,iz2cekx20.de
letzte Datirung I 529J und PZZJ:jgJszi7zo da JVoz27c7zrz welche lich bei 13TilZTEiJE2
der Ausfchmiickung der vatikanifchen 1.oggien unter Raphaels Schülern bei da Modena.
fanden, hat lich in Rom kaum etwas SelbPcändiges erhalten. Beide waren in 11xke Bedeu.
noch ausgedehnterem Mafse, als Pierino del Vaga auf dem Gebiete der Aufsens
dekoration von Privathäufern ssFriefe, Portale, ganze FaffadenJ, thätig, die das F,Is:FsTYs
mals in Rom Mode wurde. Der HauptmeiPcer diefer Gattung aber wurde
PoZZ.aJz2w zZcZ OzmT1xIzsgio, als deffen Familiennamen unverbiirgte Nachrichten
c2zZz27rz7sz1 bezeichnen. Er war, in dem kleinen lombardifchen Städtchen Caras
vaggio geboren, hatte f1ch in Rom unter Raphael entwickelt, arbeitete mit in
den Loggien, ftellte lich aber bald auf eigene Fiifse und fchuf in Verbindung
mit feinem Herzensfreunde, dem frühverftorbenen Florentiner JlXfzrZ7mJzo, der Matukiuo.
überhaupt nur mit ihm gemeinfam genannt wird, eine grosse Anzahl von 1xiksdekk2kg.
Faffadenmalereien, welche er, nach dem Vorbilde Baldaffare Peruzzi7s, den iT::.e1iHA1Ti2TiY
wir fpäter kennen lernen werden, hauptfächlich in SgrafHto oder in eins
farbigem Fresko LClairsobscurJ ausfiihrte. Vornehmlich waren es grofse Friefe
mit heroifchen, hiftorifchen und mythologifchen Darftellungen, an denen
man die archäologifche Genauigkeit der Details, die Lebendigkeit der Zeichs
nung und die Feinheit der monochromsdekorativen XsVirkung bewunderte. Ganz
Rom nahm unter den Händen Polidoro7s, Maturino7s und der übrigen auf
diefem Gebiete thätigen Meister ein anderes Ausfehen an. Doch find faft alle
diefe Faffadenmalereien der Zeit erlegen; nur aus Stichen des 16. Jahrhunderts
kennen wir eine beträchtliche Reihe derfelben; erhalten hatte f1ch CwenigftenS
bis vor kurzemJ Z. B. am Haufe Nr. 6s8 der Via Maschera d7Oro der bei
rühmte NiobesFries, zu dem der Pal. Corsini die Zeichnung bewahrt, und ers
halten haben f1ch im Innern der Kirche S. Silvestro a Monte Cavallo die
beiden durch Vafari2J beglaubigten Landfchaften mit Staffagen aus dem Leben
der hl. Magda1ena, welche als frühe Kirchenlandfchaften eine gewiffe kunfts
Eingehend befprochen
Ed. JWZmzeJZ, p 147.
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