Volltext: Die Malerei der Renaissance (Bd. 2)

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Vicrtes Buch. 
Abthei1ung. 
 nichfa1tig des Meisters Bestrebungen waren, zeigen auch feine HandZeichnungen 
.im Louvre, in den Uffizien, in der Albert1na, m der Ambrofiana und im British 
BeF;Ylkng Museum. Abgefehen von feiner intimen Verbindung mit Rapliae1 liegt feine 
ikunstgefchichtliche Bedeutung vor allen Dingen in der seltenen Vereinigung 
archäologifcher und realislischer Tendenzen. 
Giu1io Unter den Schülern Giulio7s in Rom ist JZzizJfxZrZZo xZz2Z O2ZZcs von Borgo di 
Romano7s     
 san Sepolcro1J zu nennen, unter feinen Schülern in Mantua, ausser dem schon 
da; c011e. genannten JZmzzJzZz2  besonders Jim7zx.  von dem unten 
yiITQYZLTT0.CKa1J. N; in anderem Zufammenhange die Rede fein soll. 
An Fr. Penni und Giulio Romano schliessen sich sodann zunächst einige 
giYs3is;k;i hauptsächlich dekorativ begabte Schüler Raphaels an. Zuerst ist Cio2imzJzzi Zier 
.,UzZziJ2xs 3I zu nennen, welcher, I487 zu Udine in .Friaul geboren, nach Vasari 
Schüler Giorgione7s in Venedig war, dann aber in Rom ganz für den dekoras 
tiven Theil von Raphaels Fresken erzogen und verwandt wurde. In feinem 
Eli:mi3;;:: Dekorationsslile lassen sich, als zwei ganz verschiedene Elemente, einerseits 
DekF::3M5.naturalisiisch aufgefafste landschaftliche und Stilll.ebensM0tive.4J Blumcns. und 
rules. Blätterkränze, Fruchtfchnure, Vögel und vierfüfsige Thiere, Mufikins3crumente 
und Geräthe, andererseits jene den altrömifchen VVandgemä1den abgelaufchten 
Die pokus. s7Grotteskencc unterscheiden. Als eigentlichen Wiederentdecker dieser anti1cen 
ie5keM 0rnamente in Stucco und Malerei nennt Vafari freilich einen Landsmann Gios 
1vi0isk0 vanni7s, einen gewissen isJlsJm7D ists FeZz77:e.5J Dieser friaulifc1ie Meister soll zus 
da Fe1Miersi die antiken Gebäude Rom7s und der Umgegend Neapels auf sie hin unters 
sucht haben. Aber gerade Vafari berichtet auch, dass Giovanni da Udine, der 
fowohl Stuccateur als auch Maler war, sie zuerst zur Vollendung gebracht habe. 
         
iJe;gk2ik:sss dem in der Farnesina, diesen GrotteskenPcil in R.aphaels L.oggie.n. Auch.di.e 
ci0v2k,k.iid2 Decke des ersten Saales der Appartamenti Borg1a im Vatikan ist zum Iheil 
lviiki1iTT fein Werk; und später schuf er noch eine Reihe ähnlicher Dekorationen, z. B. 
in dem Gange unter Raphaels Loggien Cdie bekannten RebenlaubenJ, in der Vors 
halle jener von Giulio Romano errichteten Villa Madama bei Rom Cfehr1ädirtJi, 
im Palast der Medici und in der neuen Sakristei von S. Lorenzo Zu Florenz 
Cbeide zerstörtJ, im Palazzo Grimani zu Venedig Cnoch vorhandenJ und in feiner 
friau1ifchen Heimath. Er starb I 564. 
Picki2o da Neben Giovanni da Udine war Penni7s Schwager, der Florentiner PzPm 
Vase. B2m72zzm7JE, in der Regel Cnach feinem angeblichen ersten Lehrer IX2;sgx1J J9z27sj;zzs 
rief I7xzgxz genannt  in den Loggien thätig. Auch er war haupts 
sachlich Dekorateur und Gr0tteskenma1er, zugleich aber auch im Figurenmalen 
II llI27xzm3F7.y Vafari VI, p. 213. 
2J JlJfZm2ef7.s Vafari VI, p. 489. 
3J Sein Fan1iliennan1en wäre nach Vafari DNanicc gewefen. Demnach könnte er identifcl1 fein 
mit dem IOANNEs NANN1s VT1NENslS, von dein die Familie FriZz0ni in Bergamo ein bezeicl1s 
netes und l 5I7 clatirtes Madonnenbilclchen beiitzt. Diefes zeigt ganz venezianjfcl1en Charakter, doch 
erinnern die ,Frucl1tfcl1niire an Rap1s1ae17s Giovanni da Ucline. BrieHicl1e Mittheilung von C2ijZ. f7i2zoi:f. 
4J Ueber ein bezeiclmetes Tafe1bi1d des Meiii:ers, welches ein Stil11eben clarfkellt, JlliJrzm3f7J Vafari 
VI, p. 562, An1n. 
5J JlfjZcz22HW.ss Vafari V, p. 201s206. Die alte IclentiHzirung diefes s2Morto da Feltrecc mit PieZ7s:7 
Zuges von Feltre ist von OVcw A. Cs.7Jr1ZmJisZZe Cdeutfch, VI, S. 274ss282J näher begründet, aber 
nicht aufser allen Zweifel gestellt worden.
	        
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