Volltext: Die Malerei der Renaissance (Bd. 2)

jta1ienifcI1en 
Malerei. 
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Bilder befinden lich an den beiden Langfeiten, je eins an den beiden Schmals 
feiten. U Cöftliche SchmalwandJ Die erzürnte Liebesgöttin deutet, Amor mit 
der Rechten umfaffend, mit der Linken hinab zur Erde, wo die von Pfyche7s 
Schönheit entzückten Menfchen diefer hu1digen; 2J Cinnere LangwandJ Amor, 
rasch entzündet, deutet feinerfeits entzückt zur Erde.hinunter, um den reizend 
gruppirten drei Grazien die fchöne Königstochter zu zeigen; 3J Das Unglück 
i1t gefchehen; Venus klagt der Juno und der CereS, die sie ironifch abweifen, 
ihr Leid; 4J Venus fahrt in ihrem Taubenwagen zum Olymp empor, um f1ch 
bei Jupiter zu befchweren; 5J Venus als fchmeichelndeKlägerin vor dem Throne 
des höchiten Gottes; 6J CSchmalwandJ Merkur, der Götterb0te, fchwingt fich 
zur Erde hinab, um Pfyche,s Verhaftung zu erwirken LFig. 379J; 7J CFenPcers 
langwandJ Pfyche hat, wie alle übrigen, fo auch die letzte und fchwerfte der 
ihr zur Strafe auferlegten Arbeiten vollbracht; triumphirend fchwebt f1e, von 
Amoretten unterftützt, Proferpina7s Schönheitsbüchfe hoch in der Linken ers 
hoben, zur Wohnung der Venus empor; 8J Pfyche überreicht der erstaunten 
Göttin die Büchfe; 9J Jupiter küfst Amor, der ihn um Gnade für Pfyche ges 
beten; 10J Merkur fchwebt mit Pfyche zur Rathsverfammlung der Götter empor. 
VVährend Rapl1ael f0dann in den vierzehn Stichkappen über den Arkaden, unabs Die D2k.. 
hängig von Apulejus7 Märchen,1J den Triumph Amors über die Götter durch H2islsiimFXiThYn 
reizende Bildchen kleiner Amoretten, welche mit den Attributen der Himms kapPm 
lifchen in den mannichfa1tigften und fchalkhafteften Stellungen die Lüfte durchs 
eilen, vergegenwärtigte, kehrte er in den beiden grofsen Rechtec1cfeldern des 
Deckenfpiegels zu der Gefchichte zurück, deren verföhn1ichen Abfchlufs er hier Di21pi2cks::s 
erzählt. Zunächst wird das Gericht veranfchaulicht, welches Zeus in Gegenwart mer. 
aller Götter über Amor und Pfyche hält. Der Vater der Götter und Menfchen 
f1tZt sinnend da und ftützt fein Haupt mit der Rechten. Pfyche blickt ihn mit dem 
ganzen Zauberblicke f1egreicher Schönheit an; Amor hebt liebend feine Hände 
empor. In langer Reihe stehen, f1tzen und liegen die übrigen Götter und Göttinnen 
auf den VVolken umher. sDeutlich fühlen wir, dafs der Spruch dem VVunfche 
der Liebenden entfprechen wird. Und auf dem zweiten Bilde ift denn auch 
wirklich das Hochzeitsmahl Amors und Pfyche7s in der Halle des 01ympos 
als grofses, heiteres Götterfeft dargestellt. Es find zwei Hgurenreiche Bilder, 
die das Auge des BefchauerS in einer harmonifch zufammengefügten Fülle 
der herrlichiten Geftalten, Gruppen und Bewegungsmotive fchwelgen 1affen. 
Die Röthelzeichnungen zu einigen Bildern diefes Cylclus haben f1ch im Zcic1mus2gsk. 
Louvre, in der Albertina und im lxVindforsSchloffe erhalten. FZZ,sHII,. 
Wie für alle diefe gröfseren und kleineren Freskocyklen lieferte Raphael 1;bLiIiTY1; 
in feiner letzten römifchen Epoche auch zahlreiche Handz.eichnungen für zfiiiin2iYFen 
Marc Antons Kupferftiche, Von denen im nächsten Kapitel im Zufammenhang MpkerMhi 
die Rede fein wird. Gegen die Ansicht, daf5 er fe1bft in Kupfer gestochen 0bfeFJZpZ1ss1 
habe,2J werden lich jedoch wichtige Bedenken erheben laffen. Von f0n1tigen gFai;xz1;s;isn. 
Handzeichnungen Raphaels aus diefer Epoche fei nur noch des prächtigen HL:31z:iis:h. 
Blattes der Albertina gedacht, welches er I 5I 5 an Dürer nach Nürnberg ges  
fchickt, vum ihm feine Hand zu weifenci. Das Blatt enthält vortrefflich ges s. 
II Ueber die Quellen Jk. FoeMeJs a. a. O. S. 60ss79. 
2J .47m77Ezez.c JWZZZe7.s Ein JLupferlkich RaphaeIs. Düffeld0rf 186o.
	        
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