6I2
iertes Buch.
Abt11ei1ung.
:in Leben.
doch Prets wahr, innig und gemüthlich. Alles in allem genommen ift er ein
liebenswürdiger Meister, der unferem modernen Empfinden nahe fteht, glejchs
wohl aber genug Pcilvolle Gröfse bewahrt, um als würdiger Sohn feiner Zeit
Zu gelten.
Andrea del Sarto wurde I508 in die Zunft der Aerzte und Apotheker,
Cwelcher die Maler in Florenz angehörtenJ aufgenommen; um 15 I 3 verheirathete
er Ach mit Lucrezia del Fede, der fchönen, von Vafari als bofer Dämon im
Leben des Meifters gefchilderten Frau, deren verführerifche Züge uns aus
vielen feiner Gemäide anblicken; 15I8 folgte er dem Rufe König Franz I. nach
Frankreich; die Sehnfucht nach Lucrezia aber trieb ihn fchon im folgenden
Jahre nach Florenz zurück. Dafs er trotz des Eides, den er dem Könige von
I W
.HH W1MIljljl1JWM,
....spisss:E;Ei Wiss. II ZU,
7IIssiIckk V V
H. si W W, ;
IlW.ss,sL F TM Ess.ssI W E
VII
Mk J. H.MX:7 N ,4. H
W II, YW14Js7 IN
i
l. s. s
Täufers,
Fkeskc
Frankreich geleiPcet, nicht wiederkam, ja, die Gelder, die diefer ihm zum Ans
kauf italienifcher Kunstwerke mitgegeben hatte, unterfchlug, werden wir feinem
Leichtf1nn nicht verzeihen. In Florenz liefs man es ihn aber nicht entgelten.
Er lebte hier vielbefchäftigt und in hohem Anfehn, bis die Peft ihn am 22.
Januar I53I II53o nach a1tfl0rentinifcher ZeitrechnungJ dahinrafftc.
Andrea del sarto hat nicht nur eine grofse Reihe der anmutbigPcen und
fchönPcen Tafelbilder gefchaffen, fondern er hat feine VaterPcadt auch mit
Fseix2 gr0fsen Freskencyk1en gefchrnückt, welche den berühmten H0rentinifchen
M MsWandgemä1den des I5. Jahrhunderts gegenüber die freiere Richtung der Blijthes
Zeit würdig vertreten. Da die einzelnen Bilder diefer Cyklen nun aber vers
fchiedenen Ep0chen des MeiPcers angehören, fo fügen sie f1ch bei chr0nologis
fcher Behandlung nur fchwer einer kurzen Ueberficht. Sie muffen hier daher
in ihrem örtlichen Zufammenhange befpr0cl1en werden.