Bliithezeit der
ito.1ieni
fc:hen Malerei
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f0 einfach, klar, grofs und packend haben He Ach unaus1öfchlich dem Bewufsts
fein der Nachwelt eingeprägt. Wir müffen uns diefe vier gröfseren und fünf sjHeZi;j;;
kleineren Bilder kurz Vergegenwärtigen. 1J Ckleiner.J Die Scheidung des Lichtes MUE1kE1dESs
von der FinPcernifs. Das leere All ift an der Lichtfeite heller, an der Seite
der Finfternifs dunkler gehalten. Zwifchen beiden fchwebt Gottvater und
vollzieht den 5cheidung8akt mit einer grofsartigen Bewegung der Arme; und
in echtePcer lcünftlerifcher Umfchreibung des unmalbaren VVortes weifs der
Meifter auch die folgenden schöpfungsalcte als majePcätifche Bewegungen des
von weitem Mantel umwallten, graubärtigen ewigen Vaters darzuPcellen.1J
2J ssgröfserJ Rechts thront der Herr, von Engeln umringt, auf den VVolken
Michelangelo
sc:hö1
Rom;
Sixtinifcl1c
Kapelle.
und weilt mit gcbieterifch ausgePcreclcter Rechten der Sonne ihre Stätte. Links
fehen wir den Schöpfer, plötzlich gewendet, von hinten in kiihnfter Verkürzung.
Segnend ftreckt er die Hand über die Erde aus, auf dafs f1e aufgeben 1affe
Gras und Kraut und fruchtbare Bäume. Es ist charalcteriftifcl1 für Michels
angeln, dafs er von alledem nur einen Baumwipfel malt CFig. 342J. 3J Lkl.J
Milde hinabblickend, in ruhiger Bewegung, befiehlt Jeh0vah der Erde und den
Gewäffern, die Thierwelt zu erzeugen. 4J Cgr.J Die Schöpfung des Menfchen.
Links liegt Adam, ein Urbild mächtiger, jugendlicl1er Mannesfchönheit an
dem Erdhang, aus dem er gefchaffen, erft halb aufgerichtet, erPc im Begriffe,
lich von der Sch01le l0szuringen. Gottvater fchwebt ihm gegenüber. Vom
baufchigen Mantel umwallt, von jubelnden Engeln getragen, ftreckt er feine
II
macht.
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alle mal
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