564
Viertes Buch.
um ihr entzogen werden zu können, fo reibt hier nur der letztere sich ein.
CJ:Hs,.da Von CZ2JzUT2 da F2Jz7cTs Leben wiffen wir fehr wenig. II Zwifchen I475 und I480
geboren, fcheint er früh nach Florenz, früh nach Rom gepilgert zu fein. Erst
wSaJFfmJ;Jl;. in den Bildern feiner reiferen Jahre tritt er uns in greifbarer Ges
stalt entgegen; und in diesen Bildern erfcheint er zuerst als Schüler u11d Nachs
ahmer Leonardo7s, dann als Nachahmer und Plagiator Raphael7s. Von feinen
leonardesken Bildern ist die grofse farbenprächtige und stimmungsvolle Taufe
Christi mit der von BernezZano gemalten reich detaillirten Landfchaft, jetzt im
ZEIT, ZlIJI;Tk Besltze des Duca Scotti zu Mailand, durch Vafari und Lomazzo beglaubigt; und
diefem Bilde fchliefsen f1ch eine kleine Madonna beim Duca Melzi, die liebs
1iche Muttergottes in der Brera CNo. 303J, die ihr Kind ftillende Jungfrau in
der Petersburger Eremitage und eine Salome, welcher der Henker das Haupt
indekPs:erssdcs Täufers auf die Schtiffel legt, in der kaif. Galerie zu VVien 2J an.
burgek Eises
der Anbetung der Könige im Neapler Mufeum. Von den Bildern,
im Mureum die Cefare auf den Spuren Rapl1ael7s zeigen, ist das fechstheilige Altarwcrk beim
;Tin1:IJk:::: Duca Melzi in Mailand, welches oben in den VVolken Maria zwifchen den beiden
unten in fchöner I.andfchaft die Heiligen Rocl1us und Sebastianus
darstellt durch Vafari beg1aubigt. Es Handzeichnungen des Meifters besitzen
D .d1e Sammlungen von Venedig, Turm, Dresden und Paris. Cefare da Sest0 hat
in der Formengebung zwar gefchwankt, immer aber hat er sich die fchwärmes
rifche Süfsigkeit und zarte Weichheit der EmpHndung, die ihm eigen war, zu
bewahren gefucht.
Eine intereffante Rolle neben Cefare da Sesto, mit dem er gemeinfam
BOME2MOs arbeitete,4J fpielte Bk77ze.gZx17zo CBarneZzano fchreibt LomaZzoJ als eigentlicher
Landfchafter der Schule Leonardo7s. VVo Lomazzo feine landfchaftlichen
VVandgemälde gefehen, nach deren Erdbeeren die lebendigen Pfauen pickten,
sagt er leider nicht; aber dafs BernezZan0 die faftige Landfchaft in Cefare,s
Taufe Christi beim Duca scotti gemalt, bezeugen Vafari und Lomazzo auss
drücklich. Eine Vorstellung von feiner liebevoll aufs ganze wie auPs einzelne
gerichteten Naturbeobachtung und von feiner frifchen Farbenwahrheit können
wir uns daher doch machen.
Von den Meiftern, welche Leonardo7s EinHufs erfuhren, ohne vielleicht
1ä:kaz;:11St1z0zum Kreife feiner eigentlichen Schüler zu gehören, ist Be772zz7sxizJw XX c7;2zZi
fchon an anderen Stellen5J befprochen, flm5mJ2iF sie P7Em7z.r. ist mit feiner
I gelegentlichen Erwähnung CI hinreichend bedacht worden, 1n Bezug auf
GT0;zzs:ZfW Cio22. P2Z:sZ7so Berti Cgenannt Sinn. Px2cZ7si7zi oder den trockenen
II Briefiicl1e Mittheihmgen Cic72xzz2mi JlfwseZJiiI.
2J No. 431 des neuen Katal0gs v. Las. 72. Enge2sJlz CWien 1882J; in No. 432, dem Bilde, wels
ches früher Amberger zngefchriehen wurde, möchten wir eher Solari7s Hand erkennen.
3J Bezeichnet hat Cefare da Sefko feine Bilder nicht. Der gemalte Zettel auf dem Rundbilde
des VatilcanS mit der Jahreszahl 1521 stellt lich als Fälfch1n1g heraus. Das Bild iPc nach MoyzZZi
Cfchon Lzm:mZik;zJY in der Zeitschrift IX, S. 249J entfchieden nicht von Cefare.
4J o:Fece compagnia. co11 Cesare da Sestos, fagt I7e:Jzz7si. Ueberhaupt IJczJa7si CMilanesiJ V, IO1s
1o2. Lw;m2zc7: Trattato I11, p. I. C1584 p. 188J.
5J Oben S. 34os341 und S. 551. Eine treffliche Madonna feiner Hand ist vor kurzem aus Sc:h1eifs.
heim in die Münchener Pinak0thek vcrfetzt worden.
6J Oben S. 55o. Vgl. ljeM;e2ZJ7;zJ.s Die Werke, S. 456sss458, Anna.