Volltext: Die Malerei der Renaissance (Bd. 2)

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Viertes Buch. 
um ihr entzogen werden zu können, fo reibt hier nur der letztere sich ein. 
CJ:Hs,.da Von CZ2JzUT2 da F2Jz7cTs Leben wiffen wir fehr wenig. II Zwifchen I475 und I480 
geboren, fcheint er früh nach Florenz, früh nach Rom gepilgert zu fein. Erst 
wSaJFfmJ;Jl;. in den Bildern feiner reiferen Jahre  tritt er uns in greifbarer Ges 
stalt entgegen; und in diesen Bildern erfcheint er zuerst als Schüler u11d Nachs 
ahmer Leonardo7s, dann als Nachahmer und Plagiator Raphael7s. Von feinen 
leonardesken Bildern ist die grofse farbenprächtige und stimmungsvolle Taufe 
  Christi mit der von BernezZano gemalten reich detaillirten Landfchaft, jetzt im 
ZEIT, ZlIJI;Tk Besltze des Duca Scotti zu Mailand, durch Vafari und Lomazzo beglaubigt; und 
 diefem Bilde fchliefsen f1ch eine kleine Madonna beim Duca Melzi, die liebs 
 1iche Muttergottes in der Brera CNo. 303J, die ihr Kind ftillende Jungfrau in 
 der Petersburger Eremitage und eine Salome, welcher der Henker das Haupt 
indekPs:erssdcs Täufers auf die Schtiffel legt, in der kaif. Galerie zu VVien 2J an.  
burgek Eises      
           
 der Anbetung der Könige im Neapler Mufeum. Von den Bildern, 
im Mureum die Cefare auf den Spuren Rapl1ael7s zeigen, ist das fechstheilige Altarwcrk beim 
;Tin1:IJk:::: Duca Melzi in Mailand, welches oben in den VVolken Maria zwifchen den beiden 
 unten in fchöner I.andfchaft die Heiligen Rocl1us und Sebastianus 
 darstellt durch Vafari beg1aubigt. Es Handzeichnungen des Meifters besitzen 
D .d1e Sammlungen von Venedig, Turm, Dresden und Paris. Cefare da Sest0 hat 
in der Formengebung zwar gefchwankt, immer aber hat er sich die fchwärmes 
rifche Süfsigkeit und zarte Weichheit der EmpHndung, die ihm eigen war, zu 
bewahren gefucht. 
Eine intereffante Rolle neben Cefare da Sesto, mit dem er gemeinfam 
BOME2MOs arbeitete,4J fpielte Bk77ze.gZx17zo CBarneZzano fchreibt LomaZzoJ als eigentlicher 
Landfchafter der Schule Leonardo7s. VVo Lomazzo feine landfchaftlichen 
VVandgemälde gefehen, nach deren Erdbeeren die lebendigen Pfauen pickten, 
sagt er leider nicht; aber dafs BernezZan0 die faftige Landfchaft in Cefare,s 
Taufe Christi beim Duca scotti gemalt, bezeugen Vafari und Lomazzo auss 
drücklich. Eine Vorstellung von feiner liebevoll aufs ganze wie auPs einzelne 
gerichteten Naturbeobachtung und von feiner frifchen Farbenwahrheit können 
wir uns daher doch machen. 
Von den Meiftern, welche Leonardo7s EinHufs erfuhren, ohne vielleicht 
1ä:kaz;:11St1z0zum Kreife feiner eigentlichen Schüler zu gehören, ist Be772zz7sxizJw XX c7;2zZi 
 fchon an anderen Stellen5J befprochen, flm5mJ2iF sie P7Em7z.r. ist mit feiner 
I gelegentlichen Erwähnung CI hinreichend bedacht worden, 1n Bezug auf 
GT0;zzs:ZfW Cio22. P2Z:sZ7so Berti Cgenannt Sinn. Px2cZ7si7zi oder  den trockenen 
II Briefiicl1e Mittheihmgen Cic72xzz2mi JlfwseZJiiI. 
2J No. 431 des neuen Katal0gs v. Las. 72. Enge2sJlz CWien 1882J; in No. 432, dem Bilde, wels 
ches früher Amberger  zngefchriehen wurde, möchten wir eher Solari7s Hand erkennen. 
3J Bezeichnet hat Cefare da Sefko feine Bilder nicht. Der gemalte Zettel auf dem Rundbilde 
des VatilcanS mit der Jahreszahl 1521 stellt lich als Fälfch1n1g heraus. Das Bild iPc nach MoyzZZi 
Cfchon Lzm:mZik;zJY in der Zeitschrift IX, S. 249J entfchieden nicht von Cefare. 
4J o:Fece compagnia. co11 Cesare da Sestos, fagt I7e:Jzz7si. Ueberhaupt IJczJa7si CMilanesiJ V, IO1s 
1o2.  Lw;m2zc7: Trattato I11, p. I. C1584 p. 188J. 
5J Oben S. 34os341 und S. 551. Eine treffliche Madonna feiner Hand ist vor kurzem aus Sc:h1eifs. 
heim in die Münchener Pinak0thek vcrfetzt worden. 
6J Oben S. 55o. Vgl. ljeM;e2ZJ7;zJ.s Die Werke, S. 456sss458, Anna.
	        
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