Blüthezeit der
Die
italje11ifchen Malerei
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Auf die fpäteren Handzeichnungen Leonardo7s einzugehen, führt uns spzk2k2
zu weit. Nur feines trefflich in Röthel gezeichneten Selbftbildniffes LFig. 33IJ,22ici;lTZiigep.
welches die K. Bibliothek zu Turin bewahrt, fei gedacht. Die verwitterten Das Tk2ki222k
Züge des alten Meifiers zeigen noch immer die energifche Schönheit, die k,SzF.iiIii;.
ihnen eigen war; tiefer Ernft und bittere Enttäufchung fprechen aus dem durchs
dringenden Forfcherblicke.
Die Zahl der erhaltenen vollendeten, zumal der eigenhändig vollendeten Dis g2k;,2g2
lxVerke Leonardo7s, die wir kennen gelernt haben, ist eine aufserordentlich TZITiIi,nTI
kleine. Aber diefe Zahl wird eher noch einzufchränken, als zu vermehren fein. LeJXJ;ITTiz.
XViffen wir doch von manchen feiner Bilder, die fpurlos verfchwunden find, und
wiffen wir doch, dafs trotzdem fchon die Berichterfiatter des I6. Jahrhunderts
die geringe Zahl feiner VVerke betonen. Wenn nur die Hälfte der Bilder, die
dem Meifter in den Galerien Europas zugefchrieben werden oder wurden, echt
wäre, fo würden nicht fchon Paolo Giovio und I.omazzo II haben fagen können,
ihrer feien fehr wenige, und würde nicht fchon Milanef17s Anonymus 2J bedauert
haben, dafs f1e fo felten feien.
Als Leonardo 15I6 feinem Gönner Franz I. nach Frankreich gefolgt war, Li0m22sdq in
wohnte er mit feinem Schüler Melzi, feinem Diener Battifta und feiner Magd Frankreich.
Maturina noch drei Jahre im schloffe Cloux bei Amboife; aber Arbeiten
feiner Hand aus diefer Zeit find nicht nachweisbar. Er war leidend und
wurde Zufehends kranker, bis er am 2. Mai I5I9 verfchied. DafS fein Denken, Seid TOds
Forfchen und Grübeln feine Produktivität beeinträchtigt, ist unleugbar; aber
die wenigen Gemälde, die er zu Ende geführt, hätten ohne fein Denken, Fors
fchen und Grübeln nicht jene einzige und a1lfeitige Vollendung erreicht, welche
den Augen der Welt zum erfien Male feit ihrem Beftehen zeigte, was Pinfel
und Farbe vermögen.
Die
Schüler
und
Nachfolger
Leonardo7s.
VVenn auch die ganze ita1ienifche Kunst die Erbfchaft Le0nard0 da Vinci7s
antrat, fo hatte der gr0fse Florentiner doch nur in Mailand eine eigentliche
Schule gebildet; und auch feine freieren Nachfolger gehören der oberitalienis
fchen Schule an.
Von Leonardo7s wirklichen Schülern verdanken JlIzxZ77xz Salz: CFzxZzzI7w, der
kleine Sala, genanntJ und Pia JlcsZ.iIi, welche ihm bis an fein Lebensende
treuer Freundfchaft anhingen, ihren kunfkgefchichtlicl1en Namen mehr feiner
perfön1ichen Zuneigung zu ihnen, als ihren Werken. Der Dilettant Me1zi
kI493snach I568J, von deffen Hand nur eine ganz frühe kleine Röthelzeichs
nung in der Ambrof1ana zu Mailand beglaubigt ifi, gehörte den vornehmsten
II P. 7o7xi2x.r Cbei Tizab0fchi a. a. 0.J ogpaucissima 0pers. abs01vitcc. LwJmZzo, Idea, P. 6;
Oben ehe sino pochecc.
2J a. a. O. p. 22: set perö son0 tant0 take le 0pere suec.
A. F. JSz27.s 1.e3onard da Vinci et so11 6eo1e, Paris I8s5; p. 167sss264. caZm.: N0ti2ie If. oben s.
339, Anna. 1J. Le77m2Z:ZkzJ.s p:Die Ga1erie11 Romscc in Lützow7s Zeitfchkift IX, s. 219.253. ssDe7ss
JeZFe.s Die Werke etc. If. oben S. 306, Anm. 2J, befonderS S. 456 ff. Dazu einige gütige brieHiche
Mittheilu11gen des Herrn Senator Giz27iezymi MaygZZi fLemzc2ZieJJ in Mailand.
Gefchichte d. Malerei. II. 36