Volltext: Die Malerei der Renaissance (Bd. 2)

Dritter; Buch. 
Abtheilung. 
ErlIer 
Abfchnitt. 
von dem er den 1sRömischen Altare: mit Peter und Paul als IsIauptkiguren, eine 
Stiftung der Ro1npilger, in der Grossen Kirche daselbst auffül1rt und dessen 
Trefflichkeit in.Köpfen, Händen, Füssen, Gewändern, auch Landschaften rühmt, 
 während heute von diesem Maler keine Arbeit nachweisbar ist; dann Gx77szZ 
  Time fJcZmsZm2, genannt Gcw73scsy2 ZU F. ,7xr7zF, weil er seine Wohnung auf dem 
Grundstück der Johanniterritter hatte. Er soll ein Schüler des vorigen gewesen 
und sehr jung, etwa mit 28 Jahren, gestorben fein. Für die Johanniter hatte 
er den Hochaltar gemalt, ein grofses Crucif1x mit beiderseits bemalten Flügels 
bildern. Im Bildersturme ging ein Theil zu Grunde, aber ein Flügel war ers 
halten geblieben, der, auseinandergesägt, ,zu van Manders Zeit beim Comthur 
des Ordens zu sehen war. Die ehemalige Innenseite stellte die Beweinung 
Christi, die Aussenseite nein Mirakel oder eine Wundergeschlchtecc dar. Nach 
van Manderls Beschreibung lässt sich feststellen, dass uns beide Bilder in der 
Wien. kaiserlichen Galerie zu Wien erhalten sind. Das s;Mirakelcc gehört der Legendc 
des 0rdenspatrons St. Johannes der Täufer an, aus der drei Momente in der 
Landschaft angebracht sind: seine Bestattung in Christi Gegenwart, die Vers 
brennung feiner Gebeine auf Befehl des Kaisers Julianus Apostata, die Uebers 
tragung feiner Reliquien nach SaintsJean d7Acre. Die Figuren, verhältnisss 
mässig klein gegen die Landschast, sind mager; man findet den von Mander 
gerühmten Ausdruck der Betrübtheit, dabei grösste Bestimmtheit und Durchs 
führung in den Einzelheiten, gute Behandlung der Landschaft, aber kein fons 
der1iches Geschick in der Compos1tion und Vertheilung der Masfen wie in 
Haltung und Bewegung der Körper. Die Malerei ist kräftig bei bräunlichem, 
etwas schwerem Ton1J. 
Dikk 1J0u:s. Von dort stammte auch ZJzkJsik BozzzJ, in älteren Quellen DzirZa km; JsJrmrs 
Zx7Jz genannt, später in Löwen ansässig 2d. Im Jahre 146o wird er hier zuerst 
urkundlich erwähnt, lebte aber offenbar schon geraume Zeit in Löwen, da 
feine Frau Katherina van der Bruggen aus einer dortigen Familie starnmte 
und sein ältester Sohn sich schon I476 verheirathete. Im Jahre I4y3 fchloss 
er feine zweite Ehe mit Elisabeth van Voshem; er starb I475. Zwei seis 
ner Söhne, DzJsJe und J.lZFJwJzZ, waren ebenfalls Maler, aber es ist keine Arbeit 
von ihnen nachzuweisen. 
seine frühere Laufbahn kann man nicht verfolgen. Auch ein Altar mit 
dem Erlöser zwischen Petrus und Paulus, den Mander zu Leyden gesehen und 
II Unter namenlosen Ge1nälden, die wahrscheinlich der l1oI1ändischen Schule angehören, sind zwei 
grosse Diplychen in der Marienliirche zu Liibeck hervorzuheben: das eine in der Bergenfahrercapellc, 
dalirt l494, enthält Tod und Himmelsahrt Mariäi sowie die Kreuzignng, aussen, grau in grau, wieder 
Christus am Kreuze mit Maria, Johannes und Hieronymus. Das zweite, das Diptychon der Schonens 
fal1rer, im siicllichen seitenschiFf, stellt in 1igurenreichen Compos1tionen die Krenzigung und die An. 
betnng der Könige, aussen die Mad0nna und beide Johannes dar und ist I50l datirt. 
2J JZcZ7cscz27Z wem Erim: Thierry Bouts, dit stuerbout, Bruxe1les 1861.  XI. 1K12m7:r.s Thierri 
Bouts ou de Harlem et ses Als. Br,uxe1Ies 1863. 8.  E. II. Eisen, Tl1ierry B0nts, dir Thierry de 
Haar1em; dix lettres II M. A. Wauters, L0uvain 1864. 8. Der salsche Fami1iennarne FMeMemz, den 
man ihm neuerdings oft gegeben, rührt daher, dass eine Malers:nnilie dieses Namens, besonders ein 
von der Stadt vielfach in handwerlclichen Arbeiten hescl1äiftigter JJI;He2sZ .572te7sZwzf, ebenfalls in Löwen 
vorkommt. 1rrthiimlich gibt 1s1Za24Zc7s.k dem Dirk B0uts das Geburtsj:.Ihr 1391, während er erheblich 
jiinger ist, denn kein Grund liegt vor, einen Dirlc van Haarlem, der 1467 zu Briissel vor Gericht z113 
Zeuge aussogt und sein Alter auf 76 Jahre angibt, mit dem Maler von Löwen zu identificiren.
	        
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