Volltext: Die Malerei der Renaissance (Bd. 2)

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Buch. 
VierteS 
Abthei1ung. 
Abfchnitt. 
Zweiter 
ihn fchon ganz in den Bahnen der Italiener zeigen. Eine Zeitlang malte 
Scorel in Gent, eine kurze Zeit wohnte er I527 in Haarlem, wo M..Heemskerk 
und Ant. Moro, die wir fpiäter kennen lernen werden, feine Schüler waren. 
Schliefslich aber zog es ihn nach Utrecht zurück, wo er Kanonikus bei St. 
Marien O wurde und I532 ftarb. 
Hsf;i11z2  Leider find die meiften feiner WVerke in den BilderPcürmen, welche Holland 
hiiii;Tn heimgefucht haben, untergegangen. Die Mehrzahl der Bilder, die man ihm 
noch vor einigen Jahrzehnten in verfchiedenen Sammlungen zufcl1rieb, find 
ihm fremd. Doch können wir heute, aufser den fchon genannten, noch eine 
Anzahl zum Theil anderer und zum Theil beglaubigter Bilder feiner Hand 
so Bonn, nennen. Das Provinza1mufeum zu Bonn bef1tzt eine mit feinem Namen bezeichs 
nete, I530 gemalte Kreuzigung: italif1rend in der Zeichnung, aber in der males 
rifchen Technik bei warmem Tone mit braunen Schatten von nordifcher Eigeni 
IN UtssO11ts art. Das Utrechter Mufeum bewahrt von ihm noch eine Madonna mit dem 
Stifter in fchöner Landfchaft. Mit Recht werden ihm im Mufeum von Amfters 
is FaIsk1lJess dam eine reuige Magdalena in landfchaftlicher Umgebung, eine Königin von 
in Hssk1E:m.Saba vor Salomon und eine Bathfeba im Bade, in Haarlem eine durch van 
Mander beglaubigte Taufe Christi, die ganz als Landfchaft wirkt, und eine Dars 
inDkesd.:v Heilung Adam7s und Eva7s unter dem Baume, zugefchrieben. Die DreSdener 
Galerie CNo. 599J bef1tzt eine ganz italif1rende Darstellung des Sieges David7s 
über Go1iath von feiner Hand. Viel felbftändiger, als in feinen Hiftorien, blieb 
BZ;;11iFfe er in feinen Bildniffen. Sie find fehr charaktervoll und beftirnmt gezeichnet, 
einfach und flüff1g in allerdings etwas unnatürlich gelblichem Fleifchtone gemalt. 
sicher find drei breite Tafeln mit Bruftbildern der Brüderfchaft vom heil. Grabe 
in U:k22:hk, und feinem Selbilbildnifs im Utrechter Rathhaufe, fowie eine ähnliche Tafel in 
is. H22i.k1em. Haarlem von feiner Hand. Beglaubigt ift das naive und lebendige BruPcbild feiner 
is Rom. Geliebten Agathe von Schoenl1oven, 1529 gemalt, im Pal. Doria in Rom. Andere 
ik,Diirre1dokk, Bildniffe feiner Hand bef1tzen Z. B. die Akademiefammlung zu Düffe1dorf CNo. I, 
is; Bs31ik2, ein Weibliches BruftbildJ, die Berliner Galerie CNo. 644 und I2I2J, das Kölner 
mikiMnI Mufeum CNo. 4o1 und 4o2, Bruyn genannt, Heilige und StifterJ, und das Rotters 
RWMam. damer Mufeum LPorträt eines zwölf jährigen Knaben von I 53IJ. 
Jan sw2kk Nicht ein Schüler Scorel,s, wie Krarnm berichtet, war der bedeutend ältere 
GkokliZZen. ,7mz F2wzJsZ von Groningen, welcher I469 geboren war, f1ch nach Lomazzo 
 und van Mander eine Zeitlang in Venedig aufhielt, fpäter in Gouda anfäff1g 
war und 1535 ftarb.2J Unter feinen Holzfchnitten trägt die Schiffspredigt 
Christi, ein fehr fchönes Blatt, fein Monogramm. Damit stimmt das Gemälde 
der Predigt Johannis des Täufers in der Münchener Pinakothek CNo. 744J und J 
die Anbetung der Könige im Antwerpener Mufeum CNo. 207J, nicht aber die 
ihm bisher zugefchriebenen DarPcellunigen der Anbetung der Könige im Brüffeler 
Mufeum CNo.32J und in der Münchener Pinakothek CNo. 652J überein. In jenen 
Bildern erfcheint Jan Swart als ein etwas reizlofer Meifter, der jedoch die Gebuns 
 denheit dera1tniederländifchen Formenfprache befonders früh überwunden hat. 
bei 
satt1exn hie1tenJ
	        
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