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Buch.
V iertes
Abthei1ung.
Zweiter Abfchnitt.
inN22ps1, Katharina und Barbara im Museum Zu Neapel. Ein Hauptbild des Meisters
aber, von welchem die Berliner Galerie eine Kopie bef1tzt, ist das jüngfte Ges
in wi2;1 richt der Wiener Akademie. In feinen echten Bildern erfcheint Bofch trotz
CÄkadeMeJi feiner barocken Einfälle als ein gediegener Meister. Seine PinfelfLihrung ist
slott und breit, aber auch klar und f1cher, fein Kolorit verbindet wahre, leuchs
tende Lokalfarben durch einen hellen, warmen Gefammtton.
Jan M0rtskk. JsJzZz:72ZZ72z hatte um diefe Zeit in J2z7z J.IJoJZk7sZ1J einen angefehenen Maler, wels
eher, wie urkundlich feststeht, fchon I500 und noch 1549 thätig war. Auch wiffen
sein 1.shen. wir, dass er eine Zeitlang im Dienste der Statthalterin Margaretha stand. Van
Mander lobt ihn fehr und nennt eine Reihe feiner Bilder, welche f1ch nicht
erhalten haben. Er fagt, viele derfelben feien bei dem grofsen Brande von
Haar1em zu Grunde gegangen. Seit man allgemein zugiebt, wie selbst der
Antwerpener Kata1og es thut, dafs die beiden Bildniffe des Antwerpener Mus
feums sNo. 263 und 264J nicht Herrn Frank van Borfelen und feine Gattin vors
stellen, die Jan Mostert nach van Mander gemalt hatte, mufs man auch eingestehen,
dass sieh beglaubigte Gemälde feiner Hand überhaupt nicht erhalten haben.
Die Schiner. HöchstenS könnte die grofse Darftellung der Schmerzensmutter in der Umrahs
i.ZZI.1FYTiiTZ. mung von sieben kleinen Bildern, in derFrauenkirche zu Brügge, zu deren Gunsten
2ukiTkciiTg.2. eine Cfreilich auch nur unf1cher beglaubigteJ Tradition zu sprechen scheint, als
Ausgangspunkt für die Beurtheilung der Bilder Mostert7s gelten; und zu diefem
vKF:kgeiskk;ss Gemälde stimmen allerdings die zahlreichen Bilder, welche Waagen ihm Zuges
fchrieben hat und welche leicht vermehrt werden könnten. Jedenfalls ist diefer
D9rreHBi;dekWaagen7fche Mostert, dem in der Berliner Galerie eine Madonna CNo. 554J, in
ikxuixi1iiFZiiZ;2, der Münchener Pinakothek eine Anbetung der Könige END. 639J nebst einer zu
ihr gehörigen, erst vor kurzem aus Schleifsheim hereingebrachten Beschneidung
Christi, fowie eine Ruhe auf der Flucht CNo. 646J und eine ebenfalls in Schleifss
heim gewefene hl. Familie, im Antwerpener Museum eine Madonnenerfcheinung
in Bkiisrs1, CNo. 262J, im Brüffeler Museum zwei seiten eines AltarHLigels CNo. 386 und
in 387, nicht aber No. 24J, im VViener Belvedere eine Ruhe auf der Flucht in grofser
H, LkH,,,ck, Landfchaft und ein männlicheS Porträt III, II 75 und II, II 49J, in der Ltibecker
Marienkirche eine grosse Anbctung der Könige von I5I8 zugefchrieben wers
D2rrc22 ski1. den mufsen, ein tüchtiger Meister, welcher f1ch im Anfchlufs an Gerard David
selbständig zu gröfserer Weichheit der Formengebung und grösserer Freiheit
der Komposition hindurch gearbeitet hat, wobei freilich die eigene, etwas roths
bräunliche Farbenstimmung, der er huldigt, nicht immer anziehend ist. Auch
in feinen Landfchaften, die manchmal Zur Hauptfache werden, ist er hervors
ragend. Ob aber diefer fehr beachtenswerthe Künstler der Haarlemer Jan
Mostert gewefen, müssen wir dahingestellt fein laffen.
Jan J0eik. Dass wir einen Haar1emer Meister möglicherweise auch in jenem Jan JEoxjZ
zu erkennen haben, welcher den Hauptaltar der Kalkarer Pfarrkirche gemalt
hat, ist fchon gefagt worden Coben, S. 494J.
Eine Hauptstadt holländischer Kunst zu Anfang des 16. Jahrhunderts war
I,eyden. Als ältester namhafter Maler ist hier 6by72c2ZzLc E7zzsZZFi7cJz2Je7z, ein
bMMen. Sohn des Holzfchneiders Engelbert van Leyden, Zu nennen. Er war 1468 ges
Les artistes
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