Volltext: Die Malerei der Renaissance (Bd. 2)

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Buch. 
Viertes 
Abtheilu11g. 
EtA:er Abfchnitt. 
x.:em51k1e früheren Zeit des Meisters angehören, sind: die von I 516 datirte Anbetung 
e1FFkiErLi1Te. des neugeborenen Kindes im Bef1tze des Herrn Clave von Bouhaben in 
in Kinn, Köln, eine Nachtscene mit vom Kinde ausgehende Lichte in einer prächtigen 
RenaiffancehaIle, in welcher vorn rechts und links an r0thbehängten Betpulten 
der Stifter und die Stifterin bei Kerzenlichte knien; die prächtige Anbetung 
in Genus, der Könige in der Kirche san D0nato zu Genua; die empfmdungsreiche und 
landschaftlich bedeutende Kreuzigung Tauf den Flügeln die Stifter mit ihren 
 SchutzheiligenJ im Museum zu Neapel; die Madonna zu IncesHall bei Livers 
pool. Später nähert der Meister sich den fortgeschrittenen Niederländern, wie 
Sein3HFerer Maffys und, bei zunehmendem italienischen Einflufse, Mabuse, auf deren 
Namen die Bilder des Meisters noch in verschiedenen Sammlungen getauft 
find. Die phantaftifch aufgefafsten Renaisfancearchitekturen, durch welche man 
in reiche Landschaften hinausb1ickt, beherrschen den Gesammteindruck in 
höherem Masse, und plastiscl1 gedachte, reich bewegte nackte Kindergestalten 
treiben ein schalkhaftes Spiel auf den krönenden Gebäudetheilen. Die Models 
lirung der Fleifchtheile gewinnt an plastifcher Rundung, was f1e an malerifcher 
VVeicl1heit und VVärme verliert, die Farbenstimmung wird heller und kuhler, 
Bi1d2krsinek grauer, gelegentlich aber auch bunter, ein heiterer Festglanz ist über die gans 
UebTFImgSizen Darftellungen ausgegofsen. Den Uebergang von der früheren Malweife 
inFxsmkkukk, bilden die Beweinung Christi im Städel7fchen Institut zu Frankfurt, welche 
in Genus, I524 datirt ist, die treffliche hl. Familie im Palazzo Bal,bisPi0vera zu Genua, 
in Dresden, die prachtige kleinere Anbetung der Könige in der Dresdener Galerie und der 
in w;9k,, edel gehaltene Flügelaltar des Wiener Belvedere, auf dessen Mittelbilde ein 
seine späte. heranfliegender Engel dem Christkind einen Teller Kirfchen reicht. Ausgebi1det 
 erfcheint der spätere Stil in dem A1tarwerk des Louvre LNr. 601J, deffen Haupts 
CPMSV bild die Beweinung Christi darstellt, in der grossen Anbetung der Könige der 
ik;nD13I::dY, Dresdener Galerie, in dem Neapeler Flügelaltar, deffen Mittelbild denfelben Gegens 
in F2kZksT stand darstellt, und in einer Madonna der Petersburger Eremitage. Die Liste 
arg. der Historienbi1der des Meisters ist auch damit noch nicht erschöpft; find nun 
aber noch nicht alle diese genannten Werke in den Galeriekatalogen als 
Arbeiten unseres Meisters anerkannt, so ist das in noch höherem Grade in 
BF31s2iFe Bezug auf feine Bildniffe der Fall; und doch hat die neueste Forschung 
CEisenmann, Bode, ScheiblerI feine Hand in einer grossen Anzahl bedeutens 
der Porträts in den verschiedensten sammlungen Nords und Süddeutfchlands 
erkannt. Es genügt zu sagen, dass manche von ihnen früher unter H0lbein7s 
Namen gingen. Hierher gehört das Brustbi1d eines Mannes mit dem Rofens 
in Kssre1,kranz, sowie der Herr und die Dame von I525 und I5261J in der Kafseler 
in ivI2dkid, Galerie, hierher der prächtige alte Mann mit der Schristrolle im Madrider 
1F;J2Z;J;ZJ Museum, hierher das I520 gemalte Ehepaar der Uff1zien zu Florenz, sowie 
zFJZeZJIITI,. ein Ehepaar der Galerie Liechtenstein in VVien, das Bildniss Kardinals 
 z,, FsfI;Z;,,, Albrecht von Brandenburg in der Galerie Corsini und dasjenige eines jungen 
 Mannes in der Galerie Borghese zu Rom. Auch in Köln und Nürnberg find 
CBO73heEYs noch Bildnisse feiner Hand erhalten.  
Von den kölnifchen Zeitgenossen dieses Künstlers, deren Kunstrichtung, wie 
die seine, aus den Niederlanden stammt, kommen einige zu ganz anderen Resuls 
nach 
Diebe letzteren 
Fx2ie7ZZeJs.
	        
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