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Viertes Buch.
Abt11ei1ung.
Erfker Abschnitt.
c1:zik0hrz:ms. die g1änzenditen Blätter jener Helldunkels oder ClairobfcursTechnik vor,
Technik. welche die lxVirkung der damals beliebten und gerade von unserem Meister
eifrig gepHegten Federzeichnung auf b1auem oder braunen Papier mit aufges
fetzten weifsen Lichtern Cdie im Holzfchnitt natürlich auSgefpart wurdenJ nachs
ahmen sollte.
Dafs dicfc Technik gerade in StrafSburg zu hoher Vollkommenheit ges
F J:YZt2;i1:1 bracht wurde, beweifen auch die Blätter JXoJzxzJzJ2 IXIXZ2cJzZZZJz7F, welcher I5I4 als
.nHans Wechttel der Malera das Biirgerrecht in Strafsburg erwarb. Gemälde
diefcs Meiflers lind nicht bekannt; von feinen Holzfchnitten aber bekunden
einige mythologifche DarPce1lungen und der h1. SebaPcian ein felbsländiges Stus
dium des Nacktcn nachdem Model1e.1J
Hjegi3;F;1. Unbedeutender find die beiden l7ozsz7zx77s, welche in ihrem I 537
in strafsburg gedruckten isKunftbüchleina als Theoretiker der Renaiffance aufs
treten.2J
Fk2k.2 Man. l7m72,3s JZ77z;z von Strafsburg aber ifi ein ttichtiger Stecher der Mitte des
I6. Jahrhunderts, der lich nach Diirer gebildet hat und f1ch den deutfchen Kleins
meiftern anreiht CFig. 280J. 3J
Die
fchwäbifche
Schule,
mit
Ausnahme
der
Familie
H01bein.
uns Einheitlicher in der Farbengebung, verfchm01zener in der Pinfelführung,
ChMkW f0rmenrunder in der Zeichnung, weniger lcnitterig im Fa1tenwurf der Gewänder
und strenger in den architektonifchen Hintergründen, als die übrigen deutfchen
Schulen jener Tage, erfcheint die fchwäbifche Malerei in manchen Beziehungen
als die eigentliche Vertreterin der Renaiffance in Deutfchland. Aus ihr geht
Hans Holbein d. hervor, der Meifter, welcher die fchwäbifche Kunst zu einer
We1tgröfse machte. Aber ehe wir ihn betrachten, müffen wir auf einige feiner
Vorgänger und Zeitgenoffen in Augsburg und in anderen Städten SchwabenS
eingehen.
He Augsburg fing feit dem I6. Jahrhundert an, Nürnberg Zu überflügeln.
ÄusIjjY;,3.ek AugSburg hatte die reichPcen PatriZier, die breite1ten strafsen und die geräumigs
Ren WVohnhäufer. Für die Gefchicl1te feiner Malerei ist es von WVichtigkeit, Ach
zu erinnern, dafs AugSburg in der ma1erifchen Ausfchmückung feiner Häufers
ihre Be; faffaden mit Ver0na und anderen 0berita1ienifchen Städten wetteiferte. Hat
MdelhM lich hier auch f0 gut wie nichts von folchen Wandmalereien erhalten, fo zeugt
eine gewiffe m0numentale Haltung, ein Zug zur Einfachheit, Klarheit und
Gröfse in den Augsburger Tafelbildern doch heute noch von dem Pcilbildenden
Einflufs jener dek0rativen Gewohnheit.
Burkä2:;sair .Die Malerei der H0chrenai1Tancezeit in Augsburg beginnt mit JsJmzr BmT,ks
i7J2zzzr, dem Sohne des oben IS. 116J erwähnten Th0man Burckmair 4J, mit Hans
Burckmair time ZiZzWwz, wie wir ihn im GegenfatZe zu feinem weniger berühmten
Ihr
Charakter.