Die deutsche Malerei
Hälfte des
der ersten
Ja11r11underts.
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Eine hervorragende Stellung nehmen endlich die Bildnisse unter den ni1d.2isre sen
Gemälden Hans Baldung7s ein: vor allen Dingen die Bildnisse des Markgrafen B:i3IYisIig,S
Cl1ristoph von Baden, zu dem der Meister in nahen Beziehungen stand. Vortresss
in feiner Art ist dessen Porträt in der Karlsruher Galerie, härter und steifer
Darstellung der ganzen Cvor der in der Mitte thronenden l11. Anna selbdritt
knieendenJ markgräHichen Familie, welche, wie ein gutes männliches Porträt von
l517, dieselbe Sammlung bewahrt. Aber auch die Miinchener Pinakothek besitzt in 18sIü:1chen,
ein erst vor kurzem aus Schleissheim hereingebrachtes, I515 gemaltes Bildniss
von Baldung7s Hand, welches eine scl1lichte, markige Behandlung mit pikantem
Farbenreize verbindet. Ausserordentlich anziehend ist das ebenfalls 15I5 gemalte
Brustbild eines blonden jungen Mannes im Wiener Belvedere; und unter den in wies
späteren Bildnissen Baldung7s ist dasjenige des Freiherrn zu M0nsperg von I525 cBCMdM,i
in der skUkj;gakkek Ga1ekie CN0, 447, angeblich Holbein7s SchuleJ hervorzuheben. in sk.2kkg2kk.
Uebrigens wird auch uns r.kieIi2md.
sere Vorstellung von diesem pp, .jW;j .IZÄEk:7THV7E Z: ZE12FiZiiiiiFYse.n
Meister erst durch seine zahls
reichen, vortrefflichen Hands TO Dass
zeichnungen vervollständigt. ;J H Z
Die ganze Fülle seiner lebens if .7.sTH IS
digen Phantasie, die ganzeSorgs I .k:
salt seines Studiums aller Natur, T : I; ;Y.j;s;F4
des des
des L2mdreh2kk und der Thiere, El
die ganze Leichti keit seiner is
gelegentlich schon Zu barocker
Ueppigkeit k:eigeeden Hand DREI.
wird uns dukCh die in allen Fig. 280. Franz Brun: Die Atsen. Kupserstieh.
Hauptsammlungen Cbesonders
in Wien, Berlin, BaselJ vertretenen Blätter Baldung7s erst recht zum Bewusstsein
gebracht CFig. 279J. Von besonderem Interesse ist sein mit dem alten Silbers
stifte erhaltenes skizzenbuch in Karlsruhe.
Als Kupferstecher scheint Baldung s1cl1 nur während einer kurzen Epoche KuF:iH71
unmittelbar1ten Wetteisers mit Dürer versucht zu haben. Doch zeigen die P r me.
vier bekannten Kupserstiche des Meisters Cder Schmerzensmann, der Stallknecht
neben seinem Pferde, der lüsterne Alte mit dem Mädchen und der hl. Sebas
stianJ ihn von verschiedenen Seiten zu seinem Vortheil. Die ganze Vielseitigs
keit des Meisterrs aber trittsuns in seinen ausserordentlich zahlreichen Zeichs seine.
nungen sur den Holzschnitt entgegen Cüber 150 BlätterJ. Wir müssen darausH0WhWe
verzichten, sie aufzuzählen; aber wir müssen daran erinnern, dass gerade die Holzs
fchnitte Hans Baldung7s ihn in religiösen Darstellungen von seiner tiefsten und
gr0ssartigsten Seite CChristi Leichnam von Engeln gen Himmel getragen;
Christi Beweinung; Christi KreuzigungJ, in seinen allegorischen Blättern von
seiner phantas1evollsten und dämonischsten Seite Cdie vier HexenJ, in seinen mys
thologischen Blättern Edle. ParzenJ als Meister der antikis1renden Renaissance,
in seinen Bildnissen als Freund der Resormation CLuther als AugustinermönchJ,
in seinen Darstellungen aus dem Thierleben Geben Pferde im WaldeJ als treuen
Naturbeobachter zeigen. Zugleich kommen unter Hans Baldung7s H0lZsC1Mikt811