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Viertes Buch.
I. Abthei1ung.
Eklker Abschnitt.
iyIcsk1skuhe, Karlsruher Kunfthalle. Keiner dieser Meister hat es verstanden, den von
Lukas Kranach angefchlagenen Ton in felbständiger Weife zu variiren.
.Dip Früher fchon, als in Wittenberg, fcheint die Malerei, wenn auch weniger
LFZY,TIFZr als Kunst, denn als Handwerk, in Leipzig geblüht zu haben. Die Leipziger
Maler0rdnung von I5I6 war schon die Reform eines älteren Statutes. Aus der
beträchtlicheH Anzahl ehrfamer Leipziger Malermeister jener Tage, welche die
Archive II uns zurückgegeben haben, ragen jedoch nur einige wenigstens
durch die Aufgaben, die ihnen zu theil wurden, in die Atmosphäre der höheren
herein. Zu nennen wären als solche: fJzsfm7kX2 FcJz7;22kZz Cerwähnt I 50Iss
I54IJ, welcher eine Reihe nicht erhaltener Altartafeln fchuf, wobei jedoch zu
bemerken ist, dafs J1Jm7ii,7 FcJzJse2Ze7s Cerwähnt feit 1539, stirbt I556J, mit dem er
löfter zufammenarbeitete, den künftlerifchen Theil feiner Arbeiten verfertigt
LeSZ::ger zu haben fcheint; ferner jener Greis Lm7öcs7;;sz7s CoGe0rgius Lemberger ex
S iLandshuth pictorce, wurde I523 Leipziger BürgerJ, in dem wir vielleicht den
Mon0grammisten G. L. zu erkennen haben; endlich vor allen Dingen Hans
H2nsKke11.JL7sZZZ Cerwähnt 1533sI573J, welcher als Porträtist bekannt war und von
feinen Zeitgenossen s7der Füritenmalera titulirt wurde. Von ihm haben lich
Zwei vgewerbmäfsig hergestellte Dutzendbilderic, die Jugendbildnisfe des Kurs
fürsten Johann Friedrich und feiner Braut von I534, in der Leipziger Stadts
bibliothek erhalten.2J Was steh an Wands und Tafelmalereien ohne Künstlers
namen fonlt noch in Leipzig und feiner Umgebung findet, verführt nicht zu
einem näheren Eingehen auf diefe Schule. 3J
M11zjFcbe DafS der Einfluss der fachf1fchen Schule sich auch nach Schlef1en erstreckte,
schaue. beweifen einige Epitaphien der Elifabethkirche zu Breslau.4J Im Uebrigen
kann man die Geschichte der fchlefischen Malerei, auf deren Zustand
im 15. Jahrhundert oben IS. I24J eingegangen worden ist, einigermafsen
durch das erste Drittel des I6. Jahrhunderts hindurch verfolgen. Nur ftehen
hier die Namen der Maler, unter denen es schwer ist, die Künstler von
den Handwerkern zu unterfcheiden, unvermittelt einer grossen Zahl meist
Jakob handwerksmässig ausgeführter Kirchengemälde, befonders Epitaphien und
kTJ;iI,ii,ItiAltartafeln, gegenüber. Unter den Namen fcheinen JVc1kaZ2 Cerwähnt
HeW. wähnt Anfpruch zu haben, als Künitlernamen zu gelten. Unter
den erhaltenen Werken mag eine isMaria mit dem Kindes: in der kleinen
Sakristei der St. AdalbertssKircl1e zu Breslau, ein treffliches 0elgemälde vom
Anfang des I6.Jahrhunderts, und mögen einige Tafeln im Mufeum fchles1fcher
Alterthümer, nämlich eine Kreuzigung von I5I0 und eine :sVif1on der hl.Jungs
fraucc von 1506, vor allen Dingen aber ein I52o für das Klarenftift zu Glogau
II Griff. PIZ2kjZ22zzzm2.s Beiträge zur Gefchicl11e der Malerei in Leipzig. Leipzig 1879, .
2J G. 1XIZ2iJ2;zczJ:;i a. a. O. S. 42ss5I. Die An1icht, dafs Hans Krel1 das Lebender S. 44 reprodus
zirteJ geifkv0lle Bildnifs des Kurfürfl;en M0ritz, auf der Fürlkenfchule zu Meif9en, gemalt habe, fcheint
uns doch nicht genügend begründet zu fein.
3J Man vergleiche übrigens G. M. Ge;sJZy, Gefchichte der Malerei in Leipzig. Leipzig I858.
S. 19 ff.
4J ,4Z2k2ii2 FxJmZZg: Ur1cundlicl1e Geschichte der Bres1auer Malerinnuc1g, Breslau I866. S. Irr.
No. 9; No. to.
Z, .4Z2zsfpc .5x4iw7z a. a. O. S. I34.