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Viertes Buch.
Abthej1ung
Erster Abfchnitt.
ivisiiiHci1ck.. glorie über anmuthiger Landfcliaft in der Münchener Pinakothek, und die von
cPiY.aiiZiiHFFJ I5I5 datirte Madonna der Ambraser Sammlung zu Wien. Das hübsche, von
d2;tikte vekkiindigungshiid, im Ber1tze des Herrn K0nrui F.d. F. weder
mF;HJIZHLJg, in Hamburg, leitet schon zu den biblischen Scenen hinüber. Hierlier gehört
ikskBx5sLtl:rx:isg denn auch die wirkungsvolle Geburt Mariae mit dem Engelkranze in der
1v12ki2e;, Kuppel des Gebäudes, in der Augsburger Galerie, hierher gehört die für
i11Nümberg. Altdorfer ungewöhnlich ausdruclcsvolle Kreuzigung der Nürnberger Moritzs
kapelle Cfrüher auf der BurgJ, welche mit 1506 bezeichnet und das frühste
datirte Bild des Meisters ist, hierher gehört die I5o7 gemalte, landschaftlich
in Bkek:sck1, gehaltene Anbetung des neugeb0renen Kindes in der Bremier Kunstl1alle, der
ZIkJJ;F,JJ3. eine Anbetung der Könige in Sigmaringen sich anreiht, hierher die Beweinung
II MEDIUM: Christi der Münchener Pinakothek, die in Schleissheim hing, bis W. Schmidt
sie Altdorfer zuschrieb, hierher auch die Ruhe auf der Flucht nach Aegypten
In ROTHE. mit dem schönen Brunnen und der üppigen Landschaft in der Berliner Galerie,
ein Bild, dessen Datum I540, da Altdorfer i538 starb, ein Problem ist. II Unter
den Heiligenlegenden, die er behandelt hat, zeichnen sich die beiden Scenen
aus dem Martyrium des hl. Stephanus, sowie der knieende Hieronymus Cgegens
wärtig mit Unrecht dem Feselei1 zugeschriebenJ und vor allen Dingen die
Scene der Auffischung der Leiche des hl. Quirinus aus dem Wasser in der Moritzs
ik2Niim12ekg. kape1le zu Nürnberg, sowie einige wahrscheinlich dazugehörige Tafeln in der
is sisk22,Akademie von Siena durch die reiche Behandlung ihrer Hintergrunde aus.
Besonders das zuletzt genannte Nürnberger Bild mit feiner rothen Sonnenglut
ist eigenartig in der landschaftlichen Auffassung. Das kleine Doppelbild von
H, I5oy in der Berliner Galerie, welches links den hl. Hieronymus in der WVüste,
rechts die Stigmatis1rung des hl. Franz darstellt, zeigt eine waldige Berglands
scliast als Hintergrund. Frisch und tieswarm im Ton und romantisch in der
Komposition, mit steilen Felsen, üppigen Tannen und schönem Fernblick, ers
in c;i2sgow, scheint die Landschaft des Hubertusbildes in der öffentlichen Sammlung zu Glass
gow, welches Waagen noch bei Herrn Maclellan sah. Auch auf dem kleinen Bilde
III Münchens der Münchener Pinakothek, welches den hl. Ge0rg im Kampfe mit dem Drachen
darstelltCI5IOJ, interessirt der prächtige Buchenwa1drand am meisten. Als mytlios
logisches Bild des MeiiterS ist die Satyrfamilie von 15o7 in der Berliner Galerie zu
nennen. Einige späte Bilder Altdorferls zeigen alttesramentliche, allegorische oder
iaBg33a historische Stoffe: so die Susanna von 1526, in der Münchener Pinakothek; so die
is. iviiik1ci2.2;2, Landschaft, deren Staffage das Sprücl1wort s7der Bettel sitzt auf der Schleppe
in Bekiik1, der Hossart:c illustrirt, von 1531, in der Berliner Ga1erie: so jenes für Wilhelm IV.
in ii1ii.1chen. von Bayern gemalte Hauptbild von I 529, in der Münchener Pinakothek, welches
die Alexanderschlacht im Kostüm und in der Kriegsführung des 16. Jahrhunderts
darstellt. Die weitgedehnte I.andschaft, in welcher unzählige Figuren in lebhafter
Aktion mit grosser Treue ausgeführt sind, zeigt einen hohen Horizont. Der
Tag verdrängt die Nacht. Links oben erlischt das Licht des Mondes. Rechts
unten taucht die Sonne am Horizonte empor und farbt die I.ichtseiten der
Burgen und Berge mit röthlicher Morgeng1ut.
1J Nil. MZyeJs und IV. HEXE nehmen an, Altdorser 11;1be die Ja11res7.:1h1 für I504 oder 1sIO vers
schrieben. ZU. Ji7ykJ7Z2t7g Eli der Meinung, des Meiliers Verwandte hätten die Zahl er1I nach feinem
Tode aufs Bild gesetzt.