Ma1erei der
Die deutfc11e
erAen
Hälfte
Jahrhunderts.
403
gefchwungenen Bärte und fällt die blutlofe Farbe feiner Gef1chter bei bräuns
lich gedämpfter, manchmal zu wirklich warmem Goldt0ne gesteigerter Ges
fammtstimmung feines Kol0rits auf.
Mit feinen Initialen bezeichnete, für ihn zu fchwache Bilder könnten auch ScHM:1in
von feinem nachweisbaren Sohne J77mzF FrJzZi7gfkZ2iyz if. j., welcher I543 von Nörds d. j.
lingen verzog II oder von JsJmzF FrJzzwZ72Z,5s, dem zweiten Gatten feiner Wittwe sc1;I3:It7
herrühren. Ein recht roher Nachahmer Dtjrer7s und Schäufelin7s war auch
FFZ3. Dass sTaigJ, deffen Bilder man im Rathhaufe zu Nördlingen, in Nürnberg Se12.Deig.
und schleifsheim kennen lernen kann.
Bedeutender tritt JJmz.5 F2zZFF TM: JTZzZ7JzZ2xzcJz2J uns entgegen, obgleich
wenige Gemälde von ihm bekannt find. Wohl nur wenig junger als DLirer, Ku1m12.s2.:11.
war er, wie Neudörfer berichtet, urfpriinglich Schüler Jacopo del Barbarils, und s2i;aI;;i1k.
in der That zeigen eine Reihe feiner Werke eine deutliche Anlehnung an die
Formen und an den Vortrag diefes Meisters. Gestorben ist er nach neuers
dingS II publicirten Urkunden fpätesten5 I522, alfo noch vor Durer.
Unzweifelhaft aber hat er wiederholt längere Zeit in Dürer7s Werkstatt Ss1:;IrFeI;sH1Tls
gearbeitet und mit Diirer ftets in enger Beziehung gestanden. Dafs er ges I::sjHHkJJ
1egentlieh Bestellungen ausftihrte, die an DLirerls Atelier kamen, beweist feine
von Durer korrigirte Zeichnung zu einem Blatte des Triumphzugs Maximilians
in dem Berliner KupferstichsKabinet, beweist ferner das christlichsallegorifche
Tafelbild Hans von Kulmbacl1s LChriftus die von Gottvater gedrehte Kelter
trctend u. s.w.J in der S. Ge0rgensChorkapelle der Stiftskirche zu Anspach,5I1 ÄsIsPsChs
ein Gemälde, welches beglaubigtermafsen bei Dürer beftellt worden war. 4J Ends
lich berichtet fchon Sandrart, dafs Diirer dem Meister Hans die Zeichnung zu dem
herrlichen Tucher7fchen Altarwerke im Chor der Sebalduskirche in Nürnberg ges
liefert habe; und in der That befindet f1e, mit Diirer7s Monogramm und 15Il kIsO11Es
bezeichnet, sich unter den Berliner Handzeichnungen. Das dreitheilige Gemälde
felbst aber, I513 vollendet, ist ein Meifterwerk Hans von Kulmbachs und ein
Hauptwerk deutfcher Kunst. 1n der Mitte thront Maria mit dem Kinde unter einem
RenaiffancesRundbogen. Engel krönen f1e; aber Engel muf1ciren nach venetias
nifcher Art auch zu Fiifsen ihres Thrones, zu deffen Seiten die heil. Katharina
und die heil. Barbara stehen, während die Flügel andere Heilige und den Stifter
zeigen. Eine gemeinfame Berglandfchaft von guter, wenngleich etwas blaffer
Haltung fafst Flügel und Mittelbild zufammen. Die Charaktere sind ausgeprägt
und doch weich. Die Komposition ist fehr klar, fel1r einfach und edel. Die
Gefammtfärbung ist angenehm und harmonisch. Von Durer7s Greift bei
einslufst ist auch die Zeichnung des zweiten herrlichen Hauptwerkes Hans von SjH1FgIJ,I;l;Es
Kulmbachs, der grofsen Anbetung der Könige von I51I im Berliner Mufeum.s3J IjH;;l,Flsj