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Viertes Buch.
Abthei1ung.
Erfker Ab schnitt.
Pr0ceduren, die zwifchen beiden in der Mitte liegen, geschaffen. Auch das
Stoffgebiet, auf dem er mit Pinsel und Farbe wirkte, war ein beschränktes.
Als ausgeführte Gemälde exisIiren fast nur religiöse DarsIel1ungen und Bildniffe
fHxth231l:ZJ. von feiner Hand. Nur dreimal hat er sich in anderen Gegensiänden verfucht,
k1c5he.uk1d indem er im Jahre I 500 in der Darstellung des Herku1es im Kampfe mit den
1iF1iFi3lic1iiTk. siymphalifchen Vögeln einen myth0l0gifchen Gegenstand in VVafferfarben auss
Mcz7:1kZ1.1 führte Cdas neuerdings restaurirte Bild befindet f1ch im germanifchen Mufeum
izu NürnbergJ, im Jahre 1507 den a11eg0rifchen Altweiberkopf des Geizes mit
B21vedeke. fl0tten 0elfarben, wohl nur zum Scherz, auf die Rückfeite eines in der Wiener
Galerie befindlichen männlichen Bildniffes fkizzirte, endlich im Jahre I518 in
Li:cä::ri2 der Cfchon I 508 entw0rfenenenJ nackten Lucretia, die neben ihrem Bette stehend,
sich den Dolch in die Brust siöfst Ein der Münchener Pinak0thekJ, einen Gegens
.sIand aus der römischen Gefchichte in der harten, metallifchen M0cle11irung
jener Epoche feines Schaffens verarbeitete.
Retigizss2 Somit
Gemäildc. f;ce1lungen,
noch Zuerst die
re1igiöfen Dars
Fkii1:e Spätestens feit dem Jahre I497 gingen aus Dürer7s Werkstatt eine Reihe
welke. von grossen Altarwerken hervor, sderen Ausführung zum Theil den Gefellen
überlassen blieb. Als das älteste folcher Altarwerke, welches Dürer nach der
Heimkehr von der Wanderfchaft, diefes auch wohl eigenhändig, ausgeführt
DiZt:he;iek hat, gilt der isDresdener Altarcc, deffen Mittelbild Cim Dresdener Katalog Dürer
abgefpr0chenJ Maria darstellt, wie sie in geräumigem Gemache knieend ihr
fchlafendes Kind anbetet, während die Flügel Zwei lebensgr0fse HalbHguren
heiliger Männer zeigen. Befonders intereffant ist die keck dem M0delle nachs
gemalte Aktf1gur des rechten Flügels, die, wie der Pfeilerbündel des fchwebens
den Engels beweist, den heil. Sebastian darstellt. Das ganze Bild ist in ziems
lich blaffen Leims oder Wasferfarben ausgeführt. Wenig Spuren von Dürer7s
eigener Hand zeigen dagegen, zumal in ihrem jetzigen Zustande die Bes
Bsg;irniHsg weinung des Leichnams Christi in der Münchener Pinakothek und die
fog. H0lzfchul1er7fche Tafel, welche denfelben Gegenstand darstellt, in der
zu Nürnberg; auch der 1sst.Veiter Altare: von 1502, deffen
veikek Aikäk. Hauptbild die Kreuzigung darstellt, gegenwärtig auf dem erzbifchöflichen Lands
sitze zu 0bersSt.Veit bei Wien, ist nur als Werkstattbild anzufehen. Den
berühmten Baumgärtnerlfchen Altar aus der Katharinenkirche zu Nürnberg
arm dagegen, welcher jetzt eine Zierde der Münchener Pinakothek ist, müffen
mMWclWiivir, hierin nicht ganz mit Thauf1ng übereinitimmend, im Wefentlichen als
eigenhändige Arbeit Dürer7s anerkennen. Es ist ein Flügelwerk, dessen,Mittels
stück die Verehrung des neugeborenen Christkindes durch Engel und durch die
in freudiger und fürforglicher Erregung knieende Mutter darstellt, während auf
jedem Flügel ein gerüsteter r0ther Ritter neben feinem Rofse fteht. Auch das
J2hTclHscheis verfch0llene Mittelstück des ssJabachlfchenaA1tares, welcher einst dem berühmten
J. Kölner Bankherrn diefes Namens gehörte, dürfte von Dürer felbst ausgeführt
gewefen sein. Erhalten find die auseinander gefägten Flügel, deren Innenfeiten
mit Heiligengestalten, in der Münchener Pinak0tl1ek, allerdings eine fchwächere
Hand zeigen, während die beiden Zufammengehörigen Scenen ihrer Aussens
feiten, fow0hl der leidende Hiob im Städel7fchen Institut Zu Frankfurt, wie der