Malerei
Jahrhunderts.
runz1igen Alten in der kaiferlichen Galcrie zu Wien O und dasjenige des vMans Wien.
nes mit den Nelkenu, dreiviertelslebensgr0ss, im Museum zu Berlin2J. Der Bcis1iu.
ältliche, vornehme Herr, in rothem Atlasr0ck mit Pelzbesatz, eine Pelzmütze
auf dem Kopfe, ein Antoniuskreuz um den Hals, zeigt in feinem durchfurchten,
kL1f1ktcn Gesicht mit abftehenden Ohren, strengem Blick und gebieterischem
Munde eine staunenswerthe Energie und Willenskraft. Beide Hände, von dCl16U
die Rechte Nelken hält, scheinen im Verhältnifs etwas zu klein.
Unter den Marienbildern ist die :sMadonna von Luccaa, ehemals dort in
herzoglichem Belitz, jetzt im Städel7schen 1nstitute zu Frankfurt a. M. bewunsFk:2.2ksukk
dernswerth. Sie thront mit dem ganz individuellen Kinde, an desfen Körpers F. M
chen die Haut lich fo naturgetreu verschiebt und in Falten legt; unter dem
Beiwerk find namentlich die metallenen Löwen am Throne, der Leuchter, das
BcckCl1 lUclflckl1E:lft. Alls clck Mad0UUa aus AutUH jk11 L0uVke, V0k der als Paris.
Stifter der Kanzler R0llin kniet, während ein Engel die Krone über ihr Haupt
halt, ist das Bildnifs vorzüglich, Maria mit gesenkten Augen fast unfchön, das
Kind verdriefs1ich; der Raum und die Fernlicl1t find das köstlichste. Jedes
Saulencapitell enthält eine Darstellung aus der biblischen Geschichte, und ein
xJ1tan, von dem zwei Gestalten niederblicken, gewährt die Aussicht auf eine
Stadt mit zahllosen Figürchen und fernen Schneegebirgen.s Verwandt, auch
in der Fernficht, ist ein Bildchen in Burleigh Houfe CNortlian1ptonfhire, Mars
qui3 Of EXCkCkl, die Mad0nna, welcher der Stifter, ein weissgekleideter Geists
licher, durch die heilige Barbara empfohlen wird. Eine ähnliche Darstellung
mit einem Dominicaner als Stifter bewahrt die Sammlung Rothfchild in Paris. RoJjHHjJ;,d.
Zu dem lieblichsten, was der Meister geschaffen, gehört das ganz kleine Fliigels
altärchen der Dresdner GalerieCFig. I44Js. Auf den Aussenfeiten der Flügel die 19sEsUEHs
Verkündigung, grau in grau, als plastifche Darstellung, innen die tbk011Cnd0
Madonna mit dem Kinde in einer Kirche, in der r0manifche und gothifche
Motive sich mischen, seitwärts, auf den Flügeln, die heilige Katharina und der
Erzengel Michael mit dem Stifter. Marias reicher Schmuck, der Teppich, die
Perspective des Raumes, duftig und doch Voll Klarheit, zeigen die höchste Meisters
fchaft. Bei zartester Ausführung waltet die grösste Freiheit des Farbenauftrags.
Die Ermitage zu St. PeterSburg besitzt eine Verkündigung in einem Raume von StsbJJ1FhjfTss
romanifcher Architektur II. Für ein echtes Werk halten wir endlich auch, obs
wohl Zweifel laut geworden sind O, die kleine stehende Madonna in gothifclier
Kirche im Berliner Museum. Statt der klaren Gefammthaltuiig hat der Meister Bck1is1s
hier einen warmen, glühenden Ton gewählt. Durch die hohen Fenster mit
theils hellen, theils gemalten Scheiben fällt ein magisches, abendliches Licht
in den Raum; die l0bsingenden Engel im Chor, die farbigen Statuen über dem
lI der Wiener Gesellschaft für vervie1fä1tigendc Kunst von JJ. Paar.
2I Stich von Cm7Za77Z, Gazettc: des beauxsarts, 1866, Zeitschrift für bi1d. Kunst, IX.
3I PIZAazse7z.s Die Gemäldefo.mm1nng in der 1caif. Erm. zu St. Pet., S. Its. F::ciir.c bcfchreibt
Un Bild diefeS Gegenstandes im Bef1tze des Königs A1phons von Neapel, das aber noch Flüge1bi1der
M1t Johannes dem Täufer und St. Hieronymus fowie dem Stifter I,ome11in und feiner Gattin auf den
Anfsenfeiten enthielt.
4J Cw2cxz und czz:seZZmJeZZe, deutsch, S. 1t7. Kata10g der Berliner Cemäi1dega1erie von J,1rZI7s.s
JVOIIE7 und Karls, S. I16. Ueber verfchiedene C0pie1J nnd andere Exemp1are S. Repertoriu111 für
KunstwisreHrchart, H, S. 4x9.