Volltext: Die Malerei der Renaissance (Bd. 2)

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Drittes Buch. 
Abt11eilung. 
sevii12. Die Schule von Sevi1la hingegen beginnt um die Mitte des I5.Jahrhuns 
Juki, derts mit ,72zmz FmzrJze,5s ask O;jZw, von dessen Bildern, obgleich Cean Berg 
SmEThiiY0.de mudez noch I800 eine Geburt Christi von feiner Hand in der Kathedrale sah, 
jetzt nur noch der kolossale hl. Christopl1 vom Jahre I484 mit den vierzig 
kleinen Pilgern , die sich an feinen Gürtel gehängt haben, in der Kirche san 
Julian zu Sevilla bekannt, leider aber nur in so übermaltem Zustande erhalten 
ist, dass man Mühe hat, sich von feiner altvlämischen Formenaufsassung zu übers 
Just; NuIe2. Zeugen 1J. Sein Schüler war ,7mm JV2z73Zs Clebte noch I507J, dessen ehemals 
bewunderte Bilder ebenfalls meist verloren gegangen sind. Doch hat ficli in 
der Capilla de los calices der Kathedrale eine bezeichnete Beweinung Christi 
von feiner Hand erhalten. Zur Linken der Hauptgruppe kniet der Stifter bei 
dem Erzengel Michael, rechts steht der hl. Laurentius sFig. 24IJ. Die Anlage und 
Durchführung ist auch hier wesentlich die van Eyck7sche; doch fehlt der Ma1s 
weise die frische Klarheit der echten Niederländer jener Tage; in dem heil. 
Michael tritt ein Anklang an Fr. Francia zu Tage; und die reiche I.andschaft 
zeigt auch hier die spezifisch spanische Färbung. 
Der berühmteste spanische Maler des IS. Jahrhunderts scheint feiner Zeit 
 z2IeZ Ri2zm22  gewesen zu fein. Er war Hofnialer der vReyeS 
cat6licoscc, Ferdinands und Isabe1la7s, und wird als der Meister der zweiten Hälfte 
des is. Jahrhunderts geschildert, welcher, anstatt bei den Niederländern, bei 
den gleichzeitigen Florentinern in die Schule gegangen, Beglaubigte VVerke 
seiner Hand haben sich jedoch kaum erhalten. 
Alejo In Sevilla scheint ihm JlZe3jo Fes77mJm7Z,J serwähnt bis I525I parallel ges 
l7erriandez.         
gangen zu fein; und von diesem tuchtigen, gediegenen Meister haben sich einige 
Bilder erhalten, welche wieder eine Vermiscliung der niederländifchen und itas 
lienischen Richtung, jedoch mit a1lmählichem Vork1ingen der letzteren, zeigen. 
Seid Bd Es Früher in C6rdova thätig, malte er seit 1508 in Sevilla. Seine Hauptwerke find 
1;JYFFi;fHJ hier die drei allerdings selten sichtbaren Gemäldein dem Raume hinter dem Hochs 
altare der Kathedrale. Das Mittelbild stellt die Geburt Mariae, die Seitenbilder 
stellen die Versöhnung Joacliim7s mit Anna und Mariae Reinigung dar. Die 
schönen Köpfe und der edle, trotz eckiger Brüche, grosse Wurf. der Gewänder 
erinnern mehr an die Italiener als an die Nieder1änder. Das viele Blattgold, 
welches im Innern der Tafeln angewandt worden, i1t bezeichnend für den 
Spanier. Ein bezesichnetes Bild des Meisters 2J bewahrt ferner die Rüclcwand 
in s:mk2,Ak.2 des Chors der Kirche Santa Ana jenseits des Guadalquivirs. Unter einem Bals 
Zu Sevilla. dachin thront die Jungfrau in reichem Goldbrokatkleide, eine Rofe in der Hand. 
Das Kind hält ein Buch; Engel verehren es; Petrus und Paulus stehen auf den 
Seitentafeln. Das Bild ist kräftig und edel in den Formen, wie in der Farbe; 
an die niederländische Art erinnert die Pracht der Gewänder; in den Köpfen 
 aber meinte der Verfasser eher oberitalienische als slorentinische Anklänge zu 
verspüren. 
 An Alejo Fernandez schliesst P8Ä70 Femmm7Z.s Je G2zszzZZZ2;;Jx2 sich an, von 
Cuadd;upe. dem die Kathedrale von Sevi1la ein I 527 gemaltes Altarwerk besitzt, dessen 
1J Der Verfasser glaubte seinen Stil und seinen abgelcürztei1 Namen jedoch in der jU, s9zc.s pintor 
bezeichneten Grablegung in der Sammlung Ceper0 in Sevilla. zu erli:ei1nen. Man vergleiche die Abs 
lcürZi1iig des Namens bei Bermudez a. a. 0. IV, S. 329. 
2J XVie Lz70Zse a. a. O. S. 243 mit Recht gegen VVaagen a. a. O. S. 14 bemerkt.
	        
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